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Zuhause in deinen Armen

Zuhause in deinen Armen

Titel: Zuhause in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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wollte erst heiraten und dann ein Kind bekommen", erklärte Jodie mit Überzeugung. "Ken war an beidem nicht interessiert." Nach einer Pause fügte sie sehnsüchtig hinzu: "Ich hätte sehr gern Kinder."
    "Sie werden welche bekommen", versicherte Morgan. "Wenn Sie dem Mann begegnen, mit dem Sie ihr restliches Leben verbringen möchten."
    Nach diesen Worten schwieg er und überließ Jodie ihren Gedanken. Sie konnte sich kaum einen Mann vorstellen, der ihrem Ideal mehr entsprach als Morgan.
    Sie durfte sich natürlich keinen ernsthaften Hoffnungen hingeben, aber Träume, auch dumme und leichtsinnige Träume, waren erlaubt.
    Morgan behandelte sie inzwischen freundlich, lachte und scherzte sogar mit ihr, aber tiefer gehende Gefühle hegte er nicht für sie. Er liebte seine Frau, über die er nicht sprechen wollte und deren Schicksal sie nur erraten konnte. Diese Liebe würde noch lange in ihm weiterleben.
    "Schließen Sie die Augen", forderte er sie plötzlich auf.
    "Wie bitte?" fragte Jodie verblüfft.
    Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. "Vertrauen Sie mir, und schließen Sie die Augen. Ich möchte, dass Sie etwas erst im richtigen Moment sehen. Es ist eine Überraschung."
    Als Jodie zögernd gehorchte, legte er ihr den Arm um die Taille und führte sie weiter den Weg entlang. Wir müssen wie ein Liebespaar wirken, dachte sie flüchtig und fühlte ihr Herz schneller klopfen.
    Sie waren bisher über welkes Laub und kleine abgebrochene Zweige gegangen, aber plötzlich änderte sich der Untergrund. Er erinnerte Jodie an Torf und schien bei jedem Schritt mitzuschwingen.
    "Wir sind aus dem Wald heraus", sagte sie.
    "Noch nicht ganz", antwortete Morgan und blieb stehen.
    "Aber der Boden fühlt sich anders an", beharrte sie.
    "Das stimmt." Morgans Stimme klang beinahe aufgeregt. "Warten Sie, und halten Sie die Augen geschlossen."
    Das fiel Jodie nicht leicht. Sie hörte Morgan leise neben sich atmen, ihre Hüften berührten sich, und seine Hand ruhte auf ihrer Taille. Sie mussten an einer geschützten Stelle stehen, denn der Wind hatte nachgelassen und strich ihr nur noch sanft, beinahe zärtlich übers Gesicht.
    "Kommen Sie noch etwas weiter ... nur ein kleines Stück."
    Morgan wollte Jodie noch nicht loslassen, denn dann hätte er sie nicht mehr so ungehindert betrachten können. Da stand sie mit knallgelber Hose, roten Stiefeln und einer orangefarbenen Jacke, die sie noch mit einem zyklamroten Schal und ebensolchen Handschuhen kombiniert hatte.
    Eine verrückte Zusammenstellung, die Jodies leidenschaftliche Lebensfreude ausdrückt, dachte Morgan lächelnd.
    Ihre Kindheit war grau und trostlos gewesen, und doch hatte sie sich zu einem positiven, lebensbejahenden Menschen entwickelt. Morgan bewunderte ihre Zähigkeit und ihren Mut. Er bewunderte ihr schimmerndes Haar, das über der Stirn kleine Ponyfransen bildete. Er bewunderte ihre Wangen, die von der frischen Luft glühten, ihre vollen, weichen Lippen ...
    Eine innere Stimme warnte ihn, und er ließ seine Hand sinken. "Jetzt", sagte er ungewollt schroff, "Augen auf."
    Jodies erster Blick fiel auf eine riesige Gestalt, die vor ihr auf einem Hügel stand. "Unglaublich!" rief sie. "Wer ist das, und wie kommt er dorthin? Können wir hinaufsteigen und ihn von nahem ansehen?"
    Ihre Reaktion freute Morgan. Er hatte gehofft, dass sie beeindruckt sein würde.
    "Das ist der ,Große Mann’ ", erklärte er. "Der Riese von Wilmington. Wir werden ihn ein andermal besuchen. Der Weg windet sich umständlich hinauf, und dafür fehlt mir heute die Zeit. Ich lege meine Jacke auf diese Bank, dann können wir ihn von hier unten bewundern. "
    Da Morgan durch das Baby behindert war, half Jody ihm aus der Jacke und breitete sie auf der Bank aus. Seite an Seite betrachteten sie den "Großen Mann", während Jack, eingewiegt von dem gleichmäßigen Rhythmus des Gehens, friedlich im Tragetuch schlief.
    Jodie wartete darauf, dass Morgan die Geschichte des Riesen erzählen würde, aber er schwieg, denn ein quälendes Verlangen hatte ihn erfasst. Es war nicht sinnliche Gier, eher eine unbestimmte Sehnsucht und die beglückende Gewissheit, dass hier eine Frau war, wie er sie lange gesucht und bis heute nicht gefunden hatte. Eine echte Partnerin, eine Gefährtin für den Rest seines Lebens.
    Der Gedanke schenkte ihm tiefe Zufriedenheit, aber er erschreckte ihn auch. Er hatte schon genug Probleme, mehr als er bewältigen konnte. Er musste sich um Matt, um Jack und um seinen Beruf kümmern, da blieb

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