Zukunftsmenue
benötigen. Keiner von uns verhungert innerhalb von einem Tag! Aber das Sonderangebot von heute ist morgen schon wieder Müll.
Achtsam einkaufen
Keiner von uns denkt daran, dass uns in unserem System der kapitalistischen Marktwirtschaft garantiert niemand etwas schenkt und wir genau deshalb ganz sicher kein Schnäppchen machen. Wenn dies so wäre, dann würden wir dieses Schnäppchen nur auf Kosten anderer machen – auf Kosten der Natur, der Umwelt, der Tiere, der Lebensmittelhandwerker und Bauern. Der Händler macht immer einen Preis, der zuallererst ihm selbst noch einen Gewinn bringt. Alle anderen, die an der eigentlichen Wertschöpfung beteiligt sind, sind von einem ausgeklügelten Vertriebssystem abhängig und werden beim Preis gedrückt. Daher ist der Direkteinkauf das, was wir anstreben sollten.
Unterstützen Sie Gärtner, Bäcker und Bauern in Ihrer Nachbarschaft. So bewahren Sie auch die Vielfalt Ihrer Region.
Kaufen Sie kein Fleisch, das aus industrieller Massentierhaltung stammt (siehe dazu das Kapitel »Was bedeuten die verschiedenen Ökosiegel?).
Kaufen Sie nichts, dessen Herkunft Sie nicht kennen. Das ist oft nicht ganz einfach. Auf Nachfragen zucken viele Verkäufer die Achseln, oder sie erzählen vielleicht etwas, das eher nach einer Notlüge klingt. Trotzdem: Fragen Sie immer wieder nach! Seien Sie lästig! Sagen Sie dem Verkäufer, er könne sich ja bis zum nächsten Mal erkundigen. Machen Sie ihm deutlich, dass es Ihnen nicht egal ist, woher Ihre Lebensmittel kommen.
Unterstützen Sie kleine Lebensmittelmärkte, dort haben Sie auch Einfluss auf das Warenangebot. Meiden Sie Läden, bei denen Sie nichts anfassen oder nicht an der Ware schnuppern dürfen. Sie probieren ja auch Schuhe an, bevor Sie sie kaufen.
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Regionale Produkte haben kurze Transportwege und sind deshalb frisch. Und sie schaffen Verbindung und Zusammenhalt.
Lesen Sie das Kleingedruckte. Die Abbildungen täuschen (Früchte kommen nur als Aroma vor, Kühe auf grünen Wiesen verschleiern lichtlose Tierfabriken) und die Etiketten geben Aufschluss über Inhaltsstoffe des Produkts. Wenn Sie auch nur ein Wort davon nicht verstehen: Warum sollten Sie es dann kaufen, geschweige denn essen?
Wenn Sie gutes Trinkwasser zu Hause haben, ist es nicht nötig, Mineralwasser einzukaufen. Wieso sollten Sie Geld für teures, schlechter kontrolliertes Wasser ausgeben, das oft von weither importiert wird und noch dazu für die Herstellung von Plastik- und Glasflaschen Ressourcen an Energie und Rohstoffen verschwendet? Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist in den meisten Regionen sehr gut. Erkundigen Sie sich bei Ihrem örtlichen Wasserwerk.
Packen Sie nicht jede einzelne Paprikaschote in eine extra Tüte. Man kann das Preisetikett auch direkt auf den Apfel oder die Banane kleben und zu Hause entfernen. Kaufen Sie möglichst keine plastikverpackte Ware.
Kaufen Sie keine Fertigwürze, Fertigsaucen oder Tütensuppen, denn darin stecken meist Geschmacksverstärker und andere Zusatzstoffe. Je feiner etwas gemahlen und vermischt ist, desto weniger wissen Sie, was der Ursprung war und wie frisch es ist.
Wenn Sie zu viel gekauft haben oder in den Urlaub fahren, fragen Sie Nachbarn oder Freunde, ob sie Ihre Lebensmittel übernehmen wollen. Genieren Sie sich nicht, so gut wie jeder freut sich über diese kleine Aufmerksamkeit. Sie helfen damit, wertvolles Essen
nicht zu vergeuden und Ressourcen zu schonen. Nebenbei festigen Sie noch Ihre gute Nachbarschaft.
EINKAUFTIPPS
Zum Schluss noch ein paar Tipps zum sinnvollen Einkaufen. Sie sind zwar alles andere als neu, man kann sie aber nicht oft genug wiederholen.
Schauen Sie vor dem Einkauf ins Regal und in den Kühlschrank. Sind noch Möhren da? Was machen wir heute Abend aus dem Blumenkohl im Gemüsefach? Wie sehen die nächsten Tage aus? Sind wir eingeladen und kochen eh nicht zu Hause? Planen Sie für eine Einladung eher kleinere Hauptspeisen und Vor- und Nachtische: Dann sind Sie flexibler, wenn plötzlich jemand absagt.
Wenn es geht, vermeiden Sie den wöchentlichen Großeinkauf, sondern gehen lieber öfter kleine Mengen einkaufen. Trauen Sie sich, notfalls die Nachbarin um ein Ei zu bitten, statt immer eine halbe Legebatterie im Kühlschrank zu haben. Daraus ergeben sich manchmal sogar ausgesprochen nette Kontakte.
Keine Angst vor der Leere im Kühlschrank. Vielleicht fordert das Sammelsurium an angebrochenen Lebensmitteln ja Ihre Kreativität heraus? Oder wie wäre es
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