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Zum Heiraten verfuehrt

Zum Heiraten verfuehrt

Titel: Zum Heiraten verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Zuhause bei ihm und einem Zuhause bei ihr hin- und hergerissen wurden, und das war das Letzte, was sie ihnen zumuten wollte. Warum hatte Sander bloß herausfinden müssen, dass er der Vater ihrer Söhne war? War ihr Leben nicht ohnehin kompliziert genug?
    Nach und nach aber dämmerte ihr trotz aller Panik, dass im Fall einer Heirat ihre Söhne nicht nur einen Vater bekommen, sondern dass auch ihre Rechte als Mutter gestärkt würden. Solange sie verheiratet waren, würden beide Elternteile für die Zwillinge da und verantwortlich sein.
    Beide Elternteile. Ruby schluckte schwer. Hatte sie nicht zahllose schlaflose Nächte damit verbracht, sich besorgt zu fragen, was für Auswirkungen es auf ihre Söhne haben würde, dass sie ohne Vaterfigur aufwachsen mussten?
    Ohne Vater figur , wohlgemerkt, nicht jedoch ohne leiblichen Vater. Sie hatte sich nie ausgemalt, wie es wohl sein mochte, Sander in ihrem Leben zu haben, nicht nach diesen ersten schrecklichen Wochen, in denen sie die traurige Wahrheit hatte begreifen müssen. Nämlich, dass sie für Sander nur ein Sexobjekt gewesen war, sonst gar nichts.
    Aber sie war entschlossen, nicht aufzugeben.
    Kämpferisch reckte sie das Kinn. „Also gut, Sander. Du musst wissen, was du tust. Wenn du dir wirklich ganz sicher bist, dass die Jungen zu einem Teil deines Lebens werden sollen, dann verstehst du sicher auch, dass sich die Trennung von ihrer Mutter sehr schädlich auf ihre Psyche auswirken würde. Du hast ja bestimmt schon davon gehört, dass Kinder emotionale Stabilität brauchen, und das heißt Menschen, auf die sie sich hundertprozentig verlassen können. Das bedeutet, dass du bereit sein musst, Opfer zu bringen, Opfer, die jeder Vater bringen muss, wenn er ein guter Vater sein will. So wie auch ich dazu bereit bin.“
    „Du? Wie das denn?“, fragte Sander in höhnischem Ton. „Ich bin ein reicher Mann. Ich glaube nicht, dass es viele Frauen als Opfer betrachten würden, mich zu heiraten.“
    Meinte er das jetzt wirklich ernst? Falls ja, zeigte es nur, wie wichtig es war, dass sie ihre Söhne nicht mit ihm allein ließ. Denn wer sollte ihnen sonst beibringen, dass es im Leben Wichtigeres gab als Geld? Er hatte ganz offenbar Wertvorstellungen, die mit den ihren nicht übereinstimmten.
    „Du bist wirklich zynisch“, gab sie zurück. „Ich bin überzeugt, dass es viele Frauen gibt, die über deine Bemerkung empört wären. Frauen, für die Liebe wichtiger ist als alles Geld der Welt, Frauen, für die das Wohl ihrer Kinder an erster Stelle steht. Frauen, die vor einem Mann wie dir schreiend davonlaufen würden, weil du dich nur für Geld und Macht interessierst. Ich will dein Geld nicht, und ich bin jederzeit bereit, eine dementsprechende Vereinbarung zu unterschreiben.“
    „Oh, das wirst du auch, glaub mir. Und mach nicht den Fehler, daran zu zweifeln“, versicherte Sander ihr schonungslos. War sie wirklich dumm genug zu glauben, dass er auf ihre Lügen und ihr geheucheltes Desinteresse an seinem Geld hereinfiel? „Auf jeden Fall bin ich nicht bereit, meine Kinder einer Mutter zu überlassen, die Gefahr läuft, ihr Zuhause zu verlieren und die nicht genug Geld hat, um diese Kinder großzuziehen, einer Mutter, die sich wie ein Flittchen benimmt und wildfremden Männern schöne Augen macht.“
    Ruby zuckte zusammen, als ob er sie geschlagen hätte, aber sie konterte trotzig: „Na und? Warst du vielleicht besser? Oder bedeutet allein die Tatsache, dass ich eine Frau bin, dass mein Verhalten schlimmer war als deins? Ich war damals schließlich erst siebzehn, aber du warst ein erwachsener Mann.“
    Erst siebzehn … ein siebzehnjähriges Mädchen. Musste sie ihm das jetzt unter die Nase reiben? „Wie ein Schulmädchen gekleidet warst du jedenfalls nicht. Außerdem hast du dich an mich rangeschmissen, nicht umgekehrt“, schoss er wütend zurück.
    Und jetzt verlangte sie auch noch, dass er sie heiratete. Aber Sander wollte nicht heiraten – geschweige denn eine Frau wie sie.
    Die Ehe seiner Eltern, in der Bitterkeit und Groll an der Tagesordnung gestanden hatten, war ihm eine Lehre gewesen. Aus diesem Grund hatte er sich schon als Junge geschworen, niemals zu heiraten, ein Schwur, der zwischen ihm und seinem Großvater für reichlich Sprengstoff gesorgt hatte. Dieser Tyrann von einem Großvater, der sich das Recht angemaßt hatte, seine eigenen Nachkommen in Zwangsehen zu treiben, als ob sie Teil seiner Tankerflotte wären.
    Sander schnaubte wütend. Doch wenn er

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