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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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Volvo-Lastwagen, die an der Überlandstraße geparkt waren. Die Lastwagen wurden von grinsenden Arabern mit Dischdaschas und Ray-Ban-Sonnenbrillen gefahren.
    Das Rufzeichen des Schiffes war »Texas Pete«. Gelegentlich funkte es eines der Boote an, wenn es zu langsam war, oder es fragte die Beachmasters, wie die Löschung der Ladung voranging.
    Am Strand brannte die Sonne unbarmherzig auf einen Haufen Sandsäcke, drei Funkantennen und eine Einheit Beachmasters der US-Navy herunter. Als die Sonne höher stieg, spannten sie ein Tarnnetz über ihre provisorische Stellung. Das Netz verbarg überhaupt nichts, die Sandsäcke lagen völlig frei und waren von der 100 Meter entfernten Küstenstraße aus gut sichtbar. De facto gab es auch niemanden, vor dem man sich hätte verstecken müssen.
    Gefüllt und aufgestapelt hatten die Sandsäcke Soldaten des Gastlandes, eines gemäßigten arabischen Staates, dessen Militär von den Vereinigten Staaten ausgebildet, ausgerüstet und gehätschelt wurde. Die Säcke waren in Form eines Hufeisens gestapelt, das zum Dorf hin offen war. Als Befestigung waren sie schlampig und gedankenlos angelegt. Das Hufeisen war in der einzigen Richtung offen, aus der Gefahr drohen konnte. Doch an diesem Morgen war das allen gleichgültig; die Sandsäcke waren ein gutes Postament, um die Funkgeräte draufzustellen, und das Tarnnetz diente schlicht und einfach als Sonnenschutz.
    Neben den Beachmasters standen zehn oder zwölf Soldaten des einheimischen Heimatschutzes in ihren grünen und khakifarbenen Uniformen herum. Ich weiß noch, dass ihre Offiziere alle möglichen Orden aus Stoff auf die Uniformen genäht hatten, bemerkenswert für ein Land, das als einzige Waffe den Rohölpreis einzusetzen pflegte.
    Die einheimischen Soldaten sollten die Operation auf dem Strand sichern, aber sie saßen meistens nur herum und starrten die Amerikaner an, wenn sie nicht gerade auf der Ladefläche ihres Lastwagens ein Nickerchen machten oder auf dem kleinen schattigen Fleck neben dem Truck vor sich hin dösten. Ihre Gewehre lagen gestapelt auf dem Fahrersitz ihres Lastwagens.
    Ich hatte drei Shooting Pairs bei den Volvos platziert. Ein Paar passte auf die leeren Lastwagen auf, wenn sie von der Straße herunterfuhren und sich zum Beladen in eine Warteschlange einreihten. Das zweite gab dem ersten Deckung und behielt den Verkehr auf der Straße im Auge. Ein Scharfschütze und sein Beobachter behielten die Dächer des Dorfes im Auge.
    Das alles war nur ein schwacher Schutz. Wir waren für jeden guten Schützen verwundbar, der sich irgendwo im Dorf verbarg. Aber ich hatte das Gefühl, dass wir wenigstens gegen Autobomben geschützt waren. Der Anschlag von Beirut lag damals schon hinter uns und die Amerikaner waren sich der Gefahr eines Bombenanschlags mit einem Lastwagen sehr bewusst. Mit gutem Grund. Außer der Kaserne der Marines war auch die Botschaft im Libanon zweimal Opfer eines Bombenanschlags geworden, mehrere weitere Anschläge waren versucht worden und die diplomatischen Vertretungen der USA auf der ganzen Welt waren in Alarmbereitschaft. Selbst der hinterletzte Stabsoffizier im CENTCOM war inzwischen schlau genug, um Lastwagenbomben als Bedrohung zu werten und sie als Eventualität in unseren Operationsbefehlen zu berücksichtigen. Obwohl die Bedrohung hier reichlich hypothetisch war, konnte es nichts schaden, wenn man berücksichtigte, dass solche Bomben nicht nur Menschen töten, sondern auch Karrieren ruinieren konnten.
    Wir rissen uns jedenfalls kein Bein raus. Wir waren in einem uns wohlgesinnten, verbündeten Land, und die Schlange der Lastwagen, die auf ihre Ladung warteten, blockierte effektiv die Zufahrt für jedes Fahrzeug, das ein Blutbad hätte anrichten können. Es waren zwei Shooting Pairs der SEALs zwischen der Überlandstraße und den Beachmasters platziert. Auch das war kein sicheres Mittel gegen einen Bombenkrater, aber unsere Hauptverteidigungslinie war der Strand selbst. Der Sand war weich und es war nicht wahrscheinlich, dass ein normales Fahrzeug weiter als 15 Meter kommen würde, wenn es den Asphalt verließ. Ich machte mir eher Sorgen wegen Heckenschützen, aber auch diese Sorgen hielten sich sehr in Grenzen.
    Ich saß mit meinen drei verbliebenen Schützen Rudi, Dave und Cheese gegen unsere F-470-Zodiacs gelehnt. Unsere zwei Boote lagen mit hochgeklappten Außenbordern zwischen den Lastwagen und den Sandsäcken auf dem Strand, zur Hälfte von winzigen Wellen umspielt. Es war heiß und

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