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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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die Mücken begannen zu stechen.
    Wir langweilten uns zu Tode.
    Bevor Texas Pete vor Anker ging, hatten wir mit den Zodiacs eine Runde durch den Hafen gedreht und ihn nach Treibminen, versenkten Wracks oder nicht auf der Karte verzeichneten Hindernissen abgesucht. Dann waren wir mit einer Vorausabteilung gelandet und hatten den Strand gesichert, während sich die Beachmasters mit unseren arabischen Gastgebern bekannt machten.
    Die Landungsfahrzeuge kamen und gingen, und ich gähnte. Wir waren seit 3.00 Uhr wach, und ich war müde und hungrig. Ich suchte mit dem Fernglas das Meer ab. Im Hafen waren ein paar Fischerboote wie ein Floß zusammengebunden. Ein paar magere Araber fischten mit langen Leinen. Wir hatten vor Sonnenaufgang alle Boote überprüft, den Fischern mit Taschenlampen ins Gesicht geleuchtet, ihre Ausrüstung untersucht und unter die Bodenplanken in ihre Bilgen geschaut.
    Im flachsten Teil des Ankerplatzes schaukelten ein paar Dhaus mit Lateinersegeln träge an ihren Ankertauen. Auch diese Boote hatten wir überprüft, bevor Texas Pete einlief und seine Landungsboote zu Wasser ließ. Wir hatten sie durchsucht, und dann waren wir unter dem Kiel durchgetaucht und hatten an ihrem Rumpf nach Haftminen gesucht. Ich überlegte gerade, ob ich mit dem Zodiac zurück auf das Schiff fahren und für die Jungs ein paar Sandwichs abstauben sollte, als etwa 500 Meter östlich von uns ein Fischerboot vom Kai ablegte. Ich richtete, ohne nachzudenken, das Fernglas auf das Boot und drückte reflexhaft den Laser-Entfernungsmesser.
    Zuerst fiel mir auf, dass das Boot in ziemlich gutem Zustand war. Die Fischerboote der Einheimischen waren etwa 6 Meter lang, eine Art Kreuzung zwischen Dhau und Beiboot. Sie waren alle heruntergekommen. Manche waren mit der Takelage für ein Segel ausgerüstet, und fast alle hatten einen knatternden, zerbeulten Außenborder am Heck. Das Boot, das nun vom Kai ablegte, war circa 10 Meter lang, also länger als normal. Es war in Weiß und Blau frisch gestrichen und an seinem Heckbalken brummte ein brandneuer Yamaha-Außenborder.
    Ich zoomte es heran. Es waren vier muskulöse, braun gebrannte Männer an Bord. Zwei von ihnen trugen knappe Speedo-Badehosen.
    Ich reichte Rudi das Fernglas.
    »Ist da was faul?«, fragte ich.
    Rudi richtete das Fernglas auf das Boot.
    »Hübsche Unterwäsche«, sagte er.
    Es war extrem ungewöhnlich, dass arabische Männer, selbst Fischer, so viel Haut zeigten. Cheese nahm das Glas und warf ebenfalls einen Blick auf die Speedos. Er sagte: »Hey, Rudi, die Typen kommen anscheinend aus Miami Beach.«
    Rudi holte sich das Glas wieder und gab es mir zurück. Ich schaute mir das Boot noch einmal genau an.
    Wer immer diese Typen waren, im Vergleich zu den ausgemergelten Fischern, die wir vor der Landung durchsucht hatten, sahen sie aus wie Arnold Schwarzenegger. Noch verdächtiger war, dass sie langsam zum Ankerplatz tuckerten. Ihr Motor war offensichtlich neu und wir hatten beobachtet, dass die Fischer rasten wie der Teufel, wann immer sie konnten. Selbst aus ihren heruntergekommenen Booten holten sie noch das Äußerste heraus. Aber diese Typen krochen dahin.
    Ich ging den Strand hinauf und sprach mit Luke, der bei der Lastwagenschlange stand.
    »Sag mir, dass ich jetzt heimgehen kann«, sagte er, als ich auf ihn zukam.
    »Wir haben ein Boot da draußen, das ein bisschen spanisch aussieht. Ich nehme das Zodiac und schau’s mir mal an.«
    Luke schaute mit zusammengekniffen Augen zum Ankerplatz hinüber. »Sehr aufmerksam, Sir. Weiter so.« Er grinste.
    »Behalt uns ein bisschen im Auge«, sagte ich. Luke nickte und starrte dann wieder die Lastwagen an.
    Ich ging zurück zu den Zodiacs. Rudi hatte sein M-60 schon durchgeladen und gesichert und warf es sich über die Schultern. Die M-60-Schützen der SEALs waren stolz darauf, dass sie das Maschinengewehr allein handhaben konnten, das in allen anderen Waffengattungen von drei Mann bedient wurde. Das große Gewehr sah in Rudis Händen wie ein Spielzeug aus.
    »Sollen wir ihre Unterwäsche prüfen?« fragte er.
    »Das darfst du machen«, sagte Cheese.
    Hickman hing sich das M-14 um den Hals, und er und Dave zogen das Zodiac zurück ins Wasser. Wir drehten den Bug nach vorn und platschten durch die 30 Zentimeter hohen Wellen. Ich sprang in den Bug, und David startete den Motor.
    Draußen bei der Landspitze näherte sich das blau-weiße Boot. Die Typen fuhren jetzt parallel zum Strand. Sie fuhren ungefähr Richtung Texas Pete,

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