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Zur Hoelle mit den Hexen

Titel: Zur Hoelle mit den Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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sagt Titus. »Erst kommt das große Feuerwerk. Steht dort auf dem Plakat. Könnt ihr nicht lesen?«
    Â»Nachts sind alle Katzen schlau«, kichert Zinnober. »Aber sie sehen besser, als sie aussehen!«
    Â»Halt die Klappe«, knurrt Titus.
    Â»Tss, tsss, tss! Ihr werdet doch nicht schon wieder streiten?«, mahnt Knittax.
    In diesem Augenblick stimmt die Feuerwehrkapelle von Salem einen Hexenboogie an. Da kommt Leben in die tanzende Menge!
    Gleich darauf folgt ein beliebter Hexenrock und diesmal singt alles mit:
    Â»Wir tanzen heut den Hexenrock,
wir schwingen Besen und den Stock,
wir lassen unsre Arbeit liegen,
drehn uns, dass die Röcke fliegen!
Hexenrock, Hexenrock, Hexenrock, oh!«
    Â»Wer ist die Alte da mit der Spritzpistole?«, will Titus wissen.
    Â»Das ist Walpurgis mit ihrer Hexenschusspistole. Auweh! Jetzt hat sie Rebecca Peabody im Visier«, grinst Knittax. Die Spinne kann Rebecca Peabody nicht leiden. Vor allem heute nicht, wo die sich mehr herausgeputzt hat als Sandy, die als Vogelscheuche herumschwirrt. Im Hochzeitskleid ihrer Großmutter sieht Rebecca Peabody wie eine Braut aus. Sie tanzt mit einem ihrer Feriengäste und dreht sich wild wie ein Brummkreisel. Plötzlich aber fasst sie sich ans Kreuz und sinkt stöhnend auf einen Gartenstuhl.
    Â»Hexenschuss: Tanzen Schluss!«, dichtet Knittax schadenfroh.
    Â»Psst«, zischt Zinnober. »Da ist Flora mit ihrem Frosch. Sie kommen her zum Galgenbaum.«
    Â»Au Mann! Hoffentlich entdeckt sie uns nicht«, bibbert Titus. »Sie hasst es, dass ich ihr nachschleiche, wenn sie mit Freunden ausgeht! Sie hasst es besonders, wenn ich sie beim Küssen beobachte.«
    Aber Knittax hat etwas ganz anderes bemerkt. Etwas Aufregendes und Gefährliches. Der Mann, mit dem Rebecca getanzt hat, steht jetzt im Mondlicht und wirft keinen Schatten!

Der Trick mit der silbernen Kiste
    F lora setzt sich mit ihrem Frosch etwas abseits vom Getümmel unter den Galgenbaum.
    Â»Hier sollen unschuldige Menschen hingerichtet worden sein. Schrecklich.«, seufzt Flora.
    Â»Das finde ich auch«, sagt der Frosch. »Menschen können ganz schön gemein sein. Auch zu Fröschen.« Flora sieht auf das Meer hinaus, das in der Ferne im Mondlicht wie ein schmaler silberner Streifen zu erkennen ist.
    Â»Ich finde es schön hier«, sagt Flora leise.
    Â»Ich auch«, sagt der Frosch. »Welches ist Ihre Lieblingsblume?«
    Â»Eine Rose mit etwas Eukalyptusblatt«, sagt Flora. Sie weiß auch nicht, warum ihr das plötzlich einfällt.
    Der Frosch sieht sie überrascht an und sagt: »Wirklich? Das hätte ich nicht gedacht!«
    Â»Sind Sie aus Salem?«, erkundigt sich Flora.
    Â»Nein, ich komme aus einem fernen Land«, sagt der Frosch geheimnisvoll.
    Â»Ich auch«, sagt Flora.
    Â»Aber ich reise viel herum. Von Berufs wegen.«
    Â»Ich nicht. Es ist meine erste große Reise«, sagt Flora. »Und ich genieße jeden Augenblick!«
    Sie sieht in sein grün bemaltes Gesicht und überlegt einen Augenblick lang, ob sie ihn bitten soll, die Maske abzunehmen, die sein Gesicht verdeckt. Aber dann traut sie sich nicht und hofft, dass er sie irgendwann von selbst abnehmen wird. Sie lehnt ihren Kopf an seine grüne Schulter und sieht verträumt in den Sternenhimmel hinauf.
    Da spielt die Kapelle einen Tusch. Ein Mann in schwarzem Anzug und Zylinder, der wie ein Zirkusdirektor aussieht, tritt auf die Tanzfläche. Er kündigt das große Feuerwerk an. Die Gäste klatschen und jubeln.
    Â»Kennst du den?«, sagt Sandy zu Lilli.
    Â»Es wird einer von Davids Leuten sein«, vermutet Lilli.
    Â»Und dann, meine Damen und Herren, kommt die großartige Zauberschau mit einer Darbietung des weltbekannten Zauberers David Cox, gleich nach dem großen Feuerwerk! Vorher brauchen wir allerdings bereits drei hübsche junge Damen, die sich neben diesen silbernen Kasten mit den blinkenden Sternen setzen. Glauben Sie mir: Sie werden etwas Unerhörtes erleben!«
    Ein paar Freiwillige drängen sich zur Bühne.
    Â»Halt«, ruft der Zirkusdirektor und schiebt die übereifrigen Bewerberinnen energisch zurück. »Ich möchte mit dieser Aufgabe drei Gäste ehren, die von besonders weit angereist sind. Drei Damen aus Berlin/Germany. Wo sind sie?«
    Â»Meint er uns?«, fragt Henna überrascht, die mit ihrem Prinzen zufällig direkt neben der Bühne steht.
    Â»Eindeutig.

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