Zur Hoelle mit den Hexen
Schnell!«, ruft Sandy. »Wo ist mein Auto?« »Wir nehmen meinen Reisekoffer. Das geht schneller. Ich hab noch einen letzten Flugzauber übrig«, ruft Azora. »Den will ich gern für die Reise nach New York stiften!«
»Wir wollen auch mit!«, rufen Titus, Zinnober und Knittax.
»Ab in die Kiste!«, befiehlt Azora. »In meinem Koffer ist Platz genug für euch. Sandy, Otto und ich, wir können uns obendrauf setzen und an den Griffen festhalten.«
»Na gut, dann kommt«, sagt Sandy. »Tom und Katalexis, ihr bleibt bitte hier und kümmert euch um das Fest!«
Sandy bittet Tom auÃerdem, nach der Zauberschau David Cox über alles zu informieren. Dann schwingt sie sich zu den anderen auf Azoras fliegenden Reisekoffer.
»Wieso ist es dein letzter Zauber?«, erkundigt sich Sandy, als sie neben Azora und Mottenotto durch die Lüfte fliegt.
»Weil ich heute meine Lizenz zum Hexen zurückgeschickt habe. Per Blitzpost. Ich habe mit einer Freundin eine Regenschirmfabrik in Schottland gekauft. Wir wollen auÃerdem eine Agentur für Wetterberichte aufmachen, die tatsächlich stimmen«, sagt Azora.
»Ich steige auch aus. Ein für alle Mal!«, sagt Mottenotto entschlossen. »Ich werde in Berlin einen Zauberladen für Kinder eröffnen. Davon träume ich schon lange. Mit kleinen, netten, verblüffenden, aber ungefährlichen Zaubertricks.«
Drinnen im Reisekoffer der Wetterhexe streiten sich währenddessen Knittax, Titus, und Zinnober um die besten Sitzplätze.
»Gebt doch endlich Ruhe!«, sagt Cindy und schluchzt.
»Bäh! Krokodilstränen«, knurrt Titus.
»Warum weinst du jetzt schon wieder?«, erkundigt sich Knittax.
»Weil - weil ich - Cox fragen wollte, ob er mich zurückverzaubern kann. Er ist schlieÃlich der berühmteste Zauberer der Welt.«
»Du verstehst aber nix von gar nix«, sagt Titus verächtlich. »Der Cox ist doch gar kein richtiger Zauberer. Der kennt bloà tolle Tricks. Da musst du schon Flora oder Henna fragen. Die verstehen sich auf Verwandlungszauber. Vielleicht können die dir helfen.«
»Falls wir sie finden«, krächzt Zinnober.
Abenteuer in des Teufels Küche
New York, 1. November, trübe Aussichten, Morgengrauen
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E in harmlos aussehender Lieferwagen rollt im Nieselregen über die Interstate 1 von Norden her auf New York zu.
Hummer aus Maine steht auf dem schwarzen Lack des Fahrzeugs. Knallrote Aufkleber mit Abbildungen der schmackhaften Meerestiere schmücken Seitenwand und Rückseite des Wagens. Kein Mensch ahnt, dass das Fahrzeug am Vortag noch ein Firmenwagen des ehrenwerten Bestattungsunternehmers Rufus Prawn aus Salem gewesen ist. Das Ziel des schwarzen Fahrzeugs ist die sehr tiefe Tiefgarage eines sehr hohen Hochhauses in der 5th Avenue.
Als Flora einige Stunden später wieder zu sich kommt, ahnt sie nicht, dass sie mehr als 200 Meilen gereist ist. Sie erwacht in einem stockfinsteren Raum. Es riecht leicht nach Schwefel.
Allmählich erinnert sich Flora wieder an das, was passiert ist: der Einstieg in das Loch im Boden der silbernen Kiste, der Geheimgang unter der Bühne, der betäubende Chloroformgeruch, der Sack, der ihr über den Kopf gestülpt wurde â¦
Flora fasst neben sich und fühlt etwas Weiches. Sie erschrickt. Aber dann spürt sie Samt und Glasperlen und erkennt das Halloweengewand ihrer Freundin Henna.
»Henna, hörst du mich?«, fragt Flora bang. Sie erhält als Antwort nur ein unverständliches Grunzen.
»Wo sind wir bloà hingeraten?«, murmelt sie und reibt sich die Augen. Doch davon wird die schummrige Beleuchtung auch nicht heller. »In des Teufels Küche«, krächzt eine unsympathische, rostige Stimme neben ihr.
Ein Streichholz wird angerissen und eine Laterne angezündet. Jetzt kann Flora das Gesicht ihres Bewachers erkennen: eine verwarzte Teufelsfratze mit einem Gehörn, das einem Rehbock alle Ehre gemacht hätte. Seine haarige rötliche Faust umschlieÃt eine Lanze mit drei Zinken.
»Die beiden anderen pennen noch«, sagt der Wachteufel und grinst. »Dank Somnambul , einem Traumprodukt von Mephia-Pharm .«
Er hinkt davon und setzt sich ein wenig abseits, um sich mit zwei Spielteufeln beim Würfeln die Zeit zu vertreiben, bis die beiden anderen Gefangenen ebenfalls aufwachen.
Wenige Minuten später kommt Lilli zu sich und stöhnt: »Wo bin
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