Zur Hoelle mit den Hexen
lästiger Ballast. Den solltet ihr abwerfen. Wie andere bedeutende Leute auch. Ihr braucht nur dort in mein Schattenkabinett zu sehen. Da sind die Schatten von ganz berühmten Leuten drin. Die leben jetzt recht angenehm und ohne Gewissensbisse. Nur weil ihnen Malefiz und seine kleine Ehrabschneidertruppe die Schatten abgeschnitten haben! Schnipp, schnapp, hihi!« Sie kichert boshaft und zeigt auf eine kleine Gruppe von Teufelchen mit riesigen Scheren am Gürtel, die gerade vor einem der Höllenfeuerkamine Eis mit heiÃen Himbeeren zum Nachtisch verspeisen.
»Von seinem Schatten kann man sich bekanntlich nur freiwillig trennen. Aber sicher habt ihr nichts dagegen, dieses verräterische Ding loszuwerden? Alles was ihr zusätzlich noch tun müsst, ist, das dreifache âºtoi - toi - toiâ¹ zu sprechen. Nachdem ihr unseren beliebten Teufelsschwur abgelegt habt, werdet ihr wieder gute Hexen sein und euer Bestes geben für die Schlechtigkeit!« Die letzten Sätze spricht die Alte mit honigsüÃer Stimme und starrt die drei dabei mit glühenden Augen an.
Lilli und Henna nicken mechanisch. Flora ist schlecht vor Angst. Trotzdem fasst sie sich ein Herz und fragt: »Haben wir eine Wahl?«
»Brrr!! Wahl hat sie gesagt! Habt ihr das gehört?«, ruft DTG empört und sieht sich um. »Klar habt ihr eine Wahl. Sie heiÃt: eine Freifahrt auf der Kohlenrutsche ins höllische Bergwerk. Da könnt ihr dann mit eurem guten Gewissen lebenslänglich Kohle schaufeln, höhöhö!«
»Wir wollten nur mal fragen«, kommt Henna ihrer Freundin zu Hilfe.
»Jetzt löffelt erst mal euer Süppchen aus. Und dann überlegt euch eure Entscheidung gut!«, kichert die vielfaltige Alte, ehe sie mit einem herrischen Wink zu verstehen gibt, dass das Gespräch fürs Erste beendet ist.
»Ich bring keinen Bissen von dem Fraà hinunter«, flüstert Flora, als des Teufels GroÃmutter in einer Wolke von Pech- und Schwefelduft wieder entschwunden ist.
»Wenn wir sowieso abgemurkst werden, brauche ich überhaupt nix mehr zu essen!«, klagt Henna. »Teufelsbraten! Bäh, das wäre das Allerletzte, was ich mir als Henkersmahlzeit wünsche.«
»Nun gebt nicht gleich auf«, ermutigt sie Katastrophen-Lilli. »Wir müssen überlegen, wie wir die Alte überlisten können.«
»Ãberlisten? Die??? Unmöglich!«, stöhnt Flora.
»Vielleicht doch«, überlegt Lilli. »Wir müssen nur ihre schwache Stelle finden. Jeder hat eine schwache Stelle. Auch des Teufels GroÃmutter.«
»Ich glaube, ich kenne eine!«, ruft Henna plötzlich. »Eine, die fast alle Leute haben, die sich für groà und mächtig halten!«
»Und die wäre?«, fragt Lilli gespannt.
»Die Eitelkeit«, sagt Henna. »Habt ihr gesehen, dass sie einen dicken Brillantring am kleinen Finger trägt? Und künstlich verlängerte Fingernägel? Ein untrügliches Zeichen dieser kleinen Schwäche.«
»Aber sie ist doch so häääässlich«, wendet Lilli ein.
»Trotzdem hat sie Schminke auf ihrer Warze! Das sieht eine Fachfrau gleich«, erklärt Henna.
»Es ist die Warze mit den berühmten drei goldenen Haaren«, sagt Flora, und ihre Augen beginnen zu leuchten. »Sie verkörpern den Hass, das Böse und die Gewalt. Wenn man ihr die drei Haare rauben könnte...«
»... dann hätte sie keine Gewalt mehr über uns!«, beendet Lilli den Satz.
»Wir müssten sie nur dazu bringen, sich von Henna verschönern zu lassen. Mit Mephia-Pharm -Produkten! Da fallen die drei Haare ganz von selber aus«, lästert Flora.
»Toller Plan!«, findet Lilli. »Ob sie darauf hereinfällt?«
Spieglein an der Wand
N un, habt ihrâs euch überlegt?«, sagt DTG mit höllischem Grinsen, als sie nach einer Weile ohne Gefolge wieder zurückkommt. »Ich will euch die Entscheidung mit einer kleinen Führung durch mein Reich ein wenig erleichtern. So kommt schon! Es wird euch gefallen.«
Sie führt die drei an einer Galerie von Bildschirmen entlang, auf denen berühmte Szenen aus der Unterwelt zu sehen sind:
Da ist zum Beispiel Sisyphus, der erste König von Korinth, der einmal dachte, er könnte den Tod überlisten. Er muss für alle Ewigkeit einen Felsblock einen steilen Berg hinaufwälzen, doch der Fels rollt immer wieder herunter.
Tantalus, der Sohn des
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