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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Bestimmtes?«, fragte Clay. »Oder bewundern Sie nur den Schlamm?«
    »Ich halte Ausschau nach Schrotkugelspuren«, erklärte sie und ging nach hinten, um das Heck eines verkehrt eingeparkten Wagens zu begutachten.
    »Schrotlöcher«, wiederholte Clay, während sie wieder zu ihm stieß.
    »Sorte Nummer vier«, sagte sie und ging weiter. »Die hinterlassen sehr auffallende Einschüsse, meinen Sie nicht auch?«
    »Aus welcher Entfernung?«
    Sie sah ihn an und lächelte. »Aus welcher Entfernung man den Einschuss sieht, oder wie weit entfernt ich stand, als ich abdrückte?«
    Er blieb stehen. »Gut möglich, dass Ethan einen Grund hatte, Sie zu feuern. Darf ich fragen, warum Sie auf einen Pick-up geschossen haben?«
    »Weil seine Insassen nachts meine Nebengebäude durchstöbert haben.«
    »Okay«, meinte er und schritt weiter die Reihe der Fahrzeuge ab, wobei er sich ein Stück entfernte, um die Trucks in der Reihe gegenüber zu überprüfen. »Haben Sie John Tate angerufen?«, fragte er über die kurze Entfernung.
    »Hätte ich dem Sheriff sagen sollen, dass ich auf jemanden geschossen habe?« Sie lachte leise. »Das hätte noch gefehlt. Also, warum versauen Sie Ihre Ladungen für Loon Cove Lumber, wenn Sie die Fehde mit den Knights für beendet halten?«
    Clay zog die Schultern hoch. Das Licht fiel auf sein Grinsen. »Ach, ich wollte ihn foppen. Diese Heimlichtuer haben es doch glatt geschafft, mir Loon Cove Lumber vor der Nase wegzuschnappen. Ich war völlig ahnungslos, da ich
alle Hände voll zu tun hatte, die Finanzierung zu sichern.« Er blieb stehen und sah sie an. »Und warum sind Sie heute auf mich zugegangen, Anna? Meine unsauberen Ladungen an Loon Cove Lumber können nicht der Grund sein, da Sie nicht mehr für die Knights arbeiten und von mir offenbar keinen Job wollen.«
    »Aus purer Neugierde.« Er folgte ihr, als sie ans Ende einer Stapelreihe gelangte und die nächste entlangging. »Man hört viel über Sie, Gutes und … Interessantes, je nachdem, mit wem man spricht. Was wissen Sie noch von Pamela Sants Tod und Ethans anschließendem Gerichtsverfahren?«
    Clay erwischte ihren Jackenärmel und hielt sie wieder auf. »Werde ich meine alte Fehde wieder ansagen, wenn ich jetzt mit Ihnen hineingehe und wir tanzen?«
    »Wahrscheinlich schon.«
    Er lachte leise. »Ich weiß nicht, ob Ethan Glück oder Mut hat.«
    »Hat er Pamela Sant geliebt?«
    »Wollen Sie meine Meinung hören? Nein«, antwortete er und schüttelte den Kopf.
    »Wie kommt es, dass Sie so überzeugt klingen?«
    »Meine Familie kam mit den Knights ganz gut aus, ehe Alex’ erste Frau mir den Verstand raubte. Und der Ethan, den ich damals kannte, hatte etwas von einem … edlen Ritter in schimmernder Rüstung an sich.« Wieder lächelte er. »Das müssten Sie am besten wissen. Er war es doch, der als Ihr Retter auftrat.«
    »Wir sprechen von Pamela.«
    »Pamela brauchte selbst einen edlen Ritter, und irgendwie fiel diese Rolle Ethan zu.« Clay ließ eine wegwerfende
Handbewegung folgen. »Ob aus freien Stücken oder weil Pamela es eingefädelt hat, weiß ich nicht.«
    »Wovor hat er Pamela gerettet?«
    »Vor ihr selbst, wenn Sie mich fragen. Sie machte den Eindruck, als brauche sie sogar beim Friseur jemanden, der für sie entscheidet, was am besten zu ihr passt. Sie war zart, hatte sowohl eine zierliche Figur als auch ein empfindsames Gemüt.« Er zog die Schultern hoch. »Vielleicht sprach sie Ethans Beschützerinstinkt an. Männer müssen gebraucht werden.«
    »Er soll sich nach dem Unfall verändert haben.«
    »Er wurde härter. Und er wurde ein Zyniker, was Frauen betrifft. Was in jener Nacht passierte, wissen nur Ethan und Pamela, und da Pamela nichts mehr sagen kann, bezweifle ich, ob Ethan es je tun wird. Vor Gericht sagte er kein Wort. Er saß einfach da und starrte ins Leere.« Clay sah sie nachdenklich an. »Die meisten Frauen hier halten ihn für gefährlich.«
    »Wirklich? Glauben Sie nicht, dass ein wenig Politur seine fleckige Rüstung wieder auf Hochglanz bringen könnte?«
    Lachend zog er ihren Arm unter seinen und ging mit ihr zurück zur Schule. »Ich glaube, dass Ethan in großen Kalamitäten steckt, ebenso glaube ich, dass es viel mehr als nur einer kleinen Politur bedarf, damit er merkt, wie tief. Wenn ihn ein Gabelstapler mit Holzstämmen überrollte«, meinte er, »würde er vielleicht das Licht sehen.«
    »Ich hätte eher an Handschellen gedacht«, sagte Anna auflachend, »aber ein schweres Arbeitsgerät hat auch

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