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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Tatsächlich habe ich mit der Renovierung begonnen.«
    Franks leutselige Miene kühlte sich sofort ab, sein Arm um ihren Rücken festigte spürbar den Griff. »Sie denken doch nicht im Ernst daran, Fox Run Mill wieder in Betrieb zu nehmen?«
    »Ich habe die Säge auseinandergenommen und suche jetzt jemanden, der die Bestandteile herstellt, die ich nicht kaufen kann.« Sie zog die Schultern hoch. »Die Sägehalle ist nicht zu retten, die Geräte aber sind in erstaunlich gutem Zustand.«
    Frank führte sie unvermittelt an den Rand der Tanzfläche zu einem einzeln dastehenden Tisch, an dem er sie platzierte. Er zog noch einen Stuhl heran und setzte sich mit dem Rücken zum Saal, sodass sie einigermaßen ungestört waren.
    »Wie würde es Ihnen gefallen, sich an einer Sache zu beteiligen, die viel lukrativer ist als der Betrieb einer veralteten Säge?«, fragte er, leise die Musik übertönend. »Ich bin mit einer Planungsgesellschaft in Kontakt, die sich in der Nähe von Oak Grove eine Feriensiedlung mit vielfältigen Möglichkeiten vorstellen könnte.« Er warf einen Blick über
die Schulter, als die Musik verstummte. Dann beugte er sich näher zu ihr und senkte die Stimme. »Wenn wir den Leuten meinen Berg und Ihr Ufergrundstück am Frost Lake im Paket anbieten, werden sie nicht widerstehen können und uns als Partner akzeptieren. In drei, vier Jahren könnten Sie sich als Ergänzung zu den Ohrsteckern ein hübsches Collier leisten.« Verheißungsvoll grinsend ließ er den Blick zu ihrem Hals wandern. »Sie werden sich alle Diamanten kaufen können, die ihr kleines Herz begehrt.«
    »Das sind alle Diamanten, die mein Herz begehrt«, erwiderte sie und fasste nach einem ihrer Ohrringe. »Fox Run wird nicht verkauft, Frank.«
    Sein Blick verhärtete sich. »Wissen Sie, dass Ihr Besitzanspruch anfechtbar ist?« Sein Ton hatte sich verändert und war nun drohend. »Und dass die Hälfte Ihres Landes meinem Vater gehörte? Vor fünf Jahren verkaufte er Samuel Fox tausend Morgen von der Hauptstraße hinunter bis zum See.« Er lehnte sich noch näher zu ihr, so dass sie sich bedrängt fühlte. »Für schäbige zwölftausend Dollar«, grollte er und lief rot an. »Das sind kaum zehn Dollar pro Morgen für ein Stück Land, das über eine Million wert ist.«
    »Meine Anwälte haben sämtliche Verträge sehr gründlich überprüft, als ich den Besitz erwarb«, sagte Anna, die mit Absicht nicht abrückte. »Und ich kann mich an den Vertrag deutlich erinnern, den Ihr Vater mit Samuel unterzeichnete. Alles war bis aufs letzte i-Tüpfelchen korrekt. Der Verkauf war völlig legal.«
    »Nicht wenn mein Vater damals nicht mehr bei Trost war«, holte Frank zum Gegenschlag aus. »Er verbrachte die letzten drei Jahre in einem Pflegeheim in Dover, trug Windeln
und führte Gespräche mit nicht vorhandenen Leuten.«
    »Sie haben also die Absicht, den Kaufvertrag Ihres Vaters anzufechten?«
    »Wenn Sie sich nicht doch zu einer Zusammenarbeit entschließen. Dies wäre kostengünstiger als hohe Anwaltsrechnungen für uns beide.«
    Seine Drohungen hörten sich nicht sehr realistisch an. Hätte er einen Beweis gehabt, dass sein Vater von Samuel Fox über den Tisch gezogen worden war, wäre Frank schon längst vor Gericht gegangen. Vielleicht war er ihr Nachtgespenst und suchte etwas Handfestes, um seine Forderung zu untermauern. »Wo waren Sie vergangenen Monat, Frank? Ich habe Sie in der Stadt nicht gesehen.«
    »In Boston«, antwortete er ungeduldig, als die Band wieder zu spielen anfing. »Am Montag geht es wieder zurück.« Er stand auf und streckte die Hand aus. »Beenden wir unseren Tanz, während Sie sich mein Angebot überlegen.«
    Anna stand auf, ohne seine Hand zu ergreifen. »Danke, aber der Gentleman, mit dem ich sprechen wollte, ist eben eingetroffen.« Sie sah ihn an. »Und überlegen brauche ich nicht, Mr Coots. Ich möchte nicht Teil einer Feriensiedlung sein, und wenn ich vor Gericht zitiert werde, nun denn, mir soll es recht sein.«
    Anna ging durch den Saal und nahm sich die Zeit, den Mann zu studieren, der einen dicken Umschlag in den Spendentopf tat. Er sah auf gewinnende Art gut aus – er war ein wenig größer als sie, hatte blondes Haar, braune Augen und ein sympathisches Lächeln.
    »Mr Porter«, sagte sie, als er das Gespräch mit der Frau unterbrach,
die die Spenden entgegennahm. Sie streckte ihre Hand aus. »Ich bin Anna Segee. Bis letzten Montag war ich Vorarbeiterin bei Loon Cove Lumber. Seit Keith Blaine Sie mir

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