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Zur Liebe verurteilt

Titel: Zur Liebe verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Sie. Er ist nur der Ansicht, daß der Zweck in jedem Fall die Mittel heiligt, vorausgesetzt, die Sache geht zu seinen Gunsten aus.«
    »So bin ich?« platzte er heraus und hätte sich nachträglich dafür die Zunge abbeißen können.
    »Ja. Sehen Sie mal, diese Weidekriege gingen Sie doch eigentlich gar nichts an. Wie eitel müssen Sie sein, daß Sie dachten, Sie könnten sie schlichten!«
    Er konnte sich nicht enthalten zu antworten: »Aber ich habe sie doch geschlichtet.«
    »Das ist es ja gerade. Jonathan geht beim Geldverdienen genau so vor wie Sie, wenn Sie sich in das Leben anderer Menschen einmischen und jeden totschießen, der sich Ihnen in den Weg stellt.«
    Soll ich mich vielleicht noch dafür entschuldigen, daß ich geboren bin? dachte Cole. Voller Ironie sagte er: »Tut mir leid, daß ich Ihnen mißfallen habe. Tut mir ebenfalls leid, daß Frauen wie Ihre Schwester etwas von mir halten.«
    »Ach, schon gut«, antwortete sie ernsthaft. »Keiner von uns ist frei von Eitelkeit. Ich bin zum Beispiel äußerst stolz auf das, was ich jetzt vorhabe. Meine Schwester kommt mit den besten Absichten nach Texas. Sie möchte mir einen Ehemann verschaffen. Sie sagt, ich würde sonst noch eine vertrocknete, säuerliche...« Eine abwehrende Handbewegung. »Ist ja egal. Rowena spricht alles aus, was ihr gerade in den Sinn kommt.«
    »Im Gegensatz zu Ihnen. Sie sind ja ein Muster an Takt und Höflichkeit.«
    Sie sah ihn scharf an. Meinte er das ernst, oder machte er sich über sie lustig? Doch er ließ sich nichts anmerken. »Rowena hat sich vorgenommen, mein Leben nach ihren Plänen zu gestalten. Und sie wird sich darin nicht beirren lassen, wenn ich ihr nicht zuvorkomme.«
    »Ich verstehe das nicht. Sie sagen, daß sie sich einen Mann und Kinder wünschen. Offenbar können Sie trotz all Ihren Charmes keinen finden. Warum lassen Sie dann Ihrer Schwester nicht freie Hand?«
    »Weil sie einen Mann wie Sie dazu überreden wird, mich zu heiraten.«
    Cole sah sie fassungslos an. Könnte einer Frau wirklich nichts Schlimmeres geschehen, als ihn zum Mann zu bekommen? Es hatte immerhin einige Frauen gegeben, die ihn für das beste gehalten hatten, was ihnen zustoßen konnte.
    Sie stieß einen Seufzer aus. »Ich sehe schon, ich habe es Ihnen nicht deutlich genug erklärt.«
    »Das ist wahrscheinlich mein Fehler«, sagte Cole freundlich. »Die vielen Kugeln, die im Laufe der Jahre dicht an meinem Kopf vorbeigeballert, sind müssen mich blöd gemacht haben. Bitte, erklären Sie mir doch alles ganz genau!«
    »Ich wünsche mir wirklich einen Ehemann, und ich denke, ich werde auch einen bekommen ... irgendwann. Aber der Mann, den ich mir wünsche, sieht anders aus als der, den Rowena für mich sucht. Ich wünsche mir einen einfachen, netten Mann. Nicht so einen wie Jonathan oder Sie. Ich will keinen gutaussehenden Mann, bei dem ich jede Nacht befürchten muß, daß er mit anderen Frauen loszieht.«
    Cole vermutete, daß das irgendwie ein Kompliment für ihn war, wußte aber nicht recht, inwiefern.
    »Ich wünsche mir einen Mann, auf den ich mich verlassen kann. Der bei mir ist, wenn ich schlafen gehe und wenn ich aufwache. Der unser Baby wiegt, wenn es die ersten Zähne bekommt. Der mich pflegt, wenn ich krank bin. Mit anderen Worten: ich wünsche mir einen erwachsenen, reifen Mann, der klug genug ist zu wissen, daß man Streitigkeiten auch beilegen kann, ohne auf andere Leute zu schießen.«
    Cole rutschte unruhig hin und her. Diese Frau wurde ihm immer unsympathischer. »Wenn Sie so einen Pantoffelhelden haben wollen, warum holen Sie sich dann keinen?« Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Seine Stimme hatte beleidigt, ja, beinahe eifersüchtig geklungen.
    »Können Sie sich vorstellen, wie meine Schwester reagieren würde, wenn sie zu Besuch kommt und sieht, daß ich mit einem kleinwüchsigen, kahlköpfigen Mann verheiratet bin, der besser über Bücher als über Waffen Bescheid weiß? Rowena würde mich noch mehr bemitleiden, als sie es jetzt schon tut.«
    Plötzlich stand sie auf und ballte die Fäuste. »Mr. Hunter, Sie können sich ja nicht vorstellen, wie es ist, wenn man neben einer Schwester wie Rowena aufwächst. Immer hat man mich an ihr gemessen. Es ist ungerecht, daß sie außer ihrer Schönheit auch noch so viele Talente besitzt. Rowena kann einfach alles. Sie reitet, als wäre sie mit den Pferden verwachsen. Sie kann kochen, sie kann tanzen, und sie spricht vier Sprachen. Rowena ist himmlisch. Sie hat sich sogar

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