Zur Liebe verurteilt
Fall war. »Es ist nicht einfach, eine ganze Stadt in Ordnung zu halten«, sagte sie. »Ich habe dir ja bereits gesagt, daß Mr. Wrexler seine Miete nicht zahlen will.«
»Warum nicht?« fragte er und gähnte.
»Weil alle Frauen der Stadt ihn lieben. Nein, nein, sieh mich nicht so an! Mr. Wrexler ist ein häßlicher kleiner Mann, aber er bereitet ein Tonikum, das alle Frauen der Stadt lieben. Ich persönlich mag es nicht. Mich macht es nur sehr schläfrig. Aber die Männer geben es ihren Frauen ein, weil sie meinen, daß es die Frauen nachgiebig macht, und ich habe inzwischen gemerkt, daß das der Hauptwunsch aller Männer ist. Jedenfalls zahlt Mr. Wrexler keine Miete mehr. Und wenn ich ihn hinaussetzen will, dann möchte mich die ganze Stadt am liebsten an einen Pfahl binden und verbrennen. Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Und warum lachst du?«
Immer noch lachend knabberte Cole an ihrem Hals. »Weißt du, ich habe früher immer gedacht, daß die >guten< Menschen sich von den sogenannten schlechten< grundlegend unterscheiden. Jetzt komme ich zu der Erkenntnis, daß sie nur verschiedene Etiketten auf ihre Flaschen kleben.« Er küßte sie ein paarmal. »Apollodoria, als ich dich kennenlernte, dachte ich, daß du dir selbst genügst und keinen anderen Menschen brauchst. Aber mit jeder Minute, die vergeht, merke ich, wie dringend nötig du mich hast.«
»Von wegen!« sagte sie. »Ich habe dich in dieser dreckigen kleinen Stadt gerettet. Ohne mich wärst du...«
»Mmmmm?«
Doch sie sagte kein Wort mehr.
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