Zur Sache, Schätzchen (German Edition)
sammelst, bist du unter den ersten fünfzehn. Garantiert. Ich fliege nach Hause. Ich weiß doch, wie viel es dir bedeutet, nach Las Vegas zu kommen, bevor du aufhörst.”
“Nicht so viel wie dir”, sagte Tom. “Hier”, er reichte Rooster sein Handy, “du behältst es bei dir, und ich rufe dich an, sobald er operiert ist.” Er griff in seine Hosentasche. “Und hier ist der Schlüssel vom Truck. Ich erwarte dich nächste Woche in Bowie. Der Padre müsste dann auch wieder zu Hause sein.” Tom lächelte schief. “Ich nehme an, wir können dann Verstärkung gebrauchen. Es wird nicht leicht mit dem Padre werden.”
Er betrachtete die Angelegenheit als beendet und drehte sich um. Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er zurück in sein Zimmer. Roxanne wich zurück, als er an ihr vorbeistürmte. Unsicher stand sie da und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Er nahm die Gelben Seiten aus der Nachttischschublade und machte sich daran, einen Flug nach Bowie, Texas, zu arrangieren.
Dies ist also das Ende, dachte sie unglücklich und kämpfte mit Mühe gegen die aufsteigenden Tränen an. Er würde nach Hause fliegen, um sich um einen familiären Notfall zu kümmern, und sie würde … Ja, was? Zurück nach Connecticut fahren? Sie wollte nicht zurück nach Connecticut. Ihre Ferien waren noch nicht vorbei, verdammt. Und es gab noch einige unerfüllte Träume. Außerdem war sie noch nicht bereit, sich von ihrem gut aussehenden verwegenen Cowboy zu verabschieden.
Noch nicht.
Vielleicht nie, dachte sie und erkannte, dass ihre Rodeoreiterin ins Schwarze getroffen hatte – sie würde unter Liebeskummer leiden. Und das schon viel früher, als sie erwartet hatte.
“Du musst dich ein bisschen beeilen”, sagte er, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte. “Der Flug geht in weniger als einer Stunde.”
“Du möchtest, dass ich mit dir komme?” Sie wagte es kaum zu hoffen. Ungläubig sah sie ihn an.
“Nun, ich dachte …” Eigentlich hatte er überhaupt nichts gedacht. Er hatte es einfach angenommen. Er wollte, dass sie ihn begleitete, also musste sie es auch wollen. So einfach war das. Warum aber sollte ein Frau wie sie Lust haben, mit ihm nach Bowie, Texas, zu fliegen, wo er einen herzkranken Mann pflegen und eine Horde wilder Kinder beaufsichtigen musste?
Andererseits würde er nicht den ganzen Tag mit der Pflege verbringen, und auch die Kinder ließen ihm viel Zeit. Und was zwischen ihnen beiden war, war noch so heiß – oder sogar heißer – wie am ersten Abend in Lubbock. Warum sollte sie also nicht mit ihm gehen wollen?
“Ich dachte, wir hätten eine Abmachung”, sagte er schließlich, weil er nicht wusste, wie er sonst argumentieren sollte. “Wir haben noch fast sechs Wochen vor uns.”
“Du willst, dass ich mit dir komme?”, fragte sie erneut.
“Nun, ich fände es nicht richtig, dich allein in Cheyenne zu lassen. Und ich bin ziemlich sicher, dass du die Saison nicht mit Rooster beenden willst. Oder?”
Sie schüttelte den Kopf.
“Und wenn es dir in Bowie nicht gefällt …” Er zuckte mit den Schultern. “… Dallas ist weniger als hundert Meilen entfernt. Von dort kannst du überall hinfliegen.”
“Ich wäre dir nicht im Weg?”
“Wahrscheinlich doch”, gestand er ein. “Aber ich will dich dort haben. Ich kann nicht genug von dir bekommen.”
Und, ob er es wahrhaben wollte oder nicht, so langsam hatte er das Gefühl, dass das niemals der Fall sein würde.
Das Flugzeug, das sie nach Bowie bringen sollte, war eine kleine zweimotorige Cessna. Sie warteten auf unbequemen Plastikstühlen in einer kleinen Lounge und beobachteten durch das Fenster den Piloten, der noch eine letzte Inspektion vornahm.
“Was hat Rooster damit gemeint, dass du nach Las Vegas möchtest, bevor du dich zurückziehst?”, fragte Roxanne. Sie versuchte, sich von dem bevorstehenden Flug abzulenken. Sie hasste die Fliegerei, und der Anblick der winzigen Cessna machte sie nervös.
Tom lächelte abwesend. Sein Blick ruhte auf dem Piloten und der Maschine. Er drückte ihre Hand. “In Las Vegas finden die Endkämpfe statt”, erinnerte er sie.
“Das weiß ich. Ich meine, was meinte er damit, dass du dich zurückziehst?”
“Dies ist mein letztes Jahr. Am Ende dieser Saison hänge ich meinen Sattel an den Nagel.”
“Warum?”
Er sah sie an. “Warum hört man auf? Weil es an der Zeit ist.”
“Aber du bist erst – was? – dreißig. Ist das nicht ein bisschen zu jung, um aufzuhören?”
Er grinste.
Weitere Kostenlose Bücher