Zurueck auf der Jacht des Millionaers
und sagte nur: „Danke, Conrad.“
Als ihr Partner gegangen war, straffte sie die Schultern und hob leicht das Kinn, bevor sie Stephen einen herablassenden Blick zuwarf. Dann sagte sie sich, dass sie gar keinen Grund hatte, sich zu verteidigen. Schließlich war nicht sie diejenige, die ihn damals betrogen hatte.
„Hallo, Stephen. Möchtest du dich nicht setzen?“ Bewusst langsam trat sie hinter ihren Schreibtisch. „Ich bin überzeugt, wir können dir geben, was du möchtest.“
„Damit rechne ich fest“, entgegnete er vielsagend.
Sie atmete tief ein. „Wahrscheinlich muss ich mir keine Hoffnungen machen, dass dein Erscheinen heute reiner Zufall ist?“
„Nein, das musst du wirklich nicht“, erwiderte er gedehnt. „Es hat eine Weile gedauert. Aber jetzt bin ich entschlossen, nicht ohne ein paar Antworten von dir zu gehen.“
„Irgendwie habe ich den Eindruck, dass wir nicht über das ‚Garrison Grand‘ sprechen.“
„Vor vier Jahren hast du Miami ohne ein Wort verlassen.“
„Du meinst, ich habe dich verlassen.“
Sekundenlang presste er die Lippen zusammen.
„Keine Frau verlässt einen Garrison. Liegt da das Problem?“, fragte sie provokant und stützte die Hände auf die Hüften, die seit der Geburt ihres Kindes etwas runder waren.
Ihre Tochter großzuziehen hatte Megan verändert. Sie war heute mutiger als früher und ähnelte kaum noch der zaghaften Frau, die sie vor vier Jahren gewesen war. Heute würde sie alles tun, um ihrem Kind eine Zukunft zu ermöglichen, die es verdiente. Auch wenn es bedeutete, alleinerziehende Mutter zu sein.
Sogar wenn sie dafür nach Miami zurückkehren musste.
Im vergangenen Monat hatten sie und Jade Indianapolis verlassen und waren nach Miami umgezogen, obwohl hier die Garrisons lebten. Conrads Angebot war einfach zu großzügig gewesen. Megan hatte eine vernünftige Entscheidung gefällt.
Sie musterte Stephen eingehend und stellte fest, dass er sich in den letzten Jahren auch verändert hatte. Er war jetzt einunddreißig Jahre alt, nur ein Jahr älter als sie. Doch irgendwie wirkte er reifer als damals. Dabei war er immer noch genauso atemberaubend sexy. Nur die Macht und Autorität, die er schon früher ausgestrahlt hatte, waren nicht mehr aufgesetzt, sondern schienen ihm zur zweiten Natur geworden zu sein. Er wirkte wie ein selbstsicherer Mann, der die eigenen Fähigkeiten und Schwächen genau kannte und nicht nötig hatte, etwas darzustellen.
Umso gefährlicher für jede Frau, dachte Megan und fragte impulsiv: „Woher weißt du, dass ich wieder hier bin?“
Er steckte die Hände in die Hosentaschen seines maßgeschneiderten Anzugs und schlenderte auf Megan zu, als wäre es sein Büro.
Zum Glück hatte sie noch keine Zeit gefunden, private Fotos aufzustellen. Und hoffentlich hatte Conrad ihm nichts verraten.
„Woher ich das weiß?“, wiederholte er, als müsste er über eine Antwort nachdenken. „Das ist natürlich eine wichtige Frage“, meinte er spöttisch.
Ein Blick in seine dunklen Augen ließ Megan erschauern. Er war sehr wütend, das war unverkennbar – auch wenn er versuchte, es zu verbergen.
„Allem Anschein nach hast du deiner Freundin Linda gegenüber nie erwähnt, dass wir beide ein Paar waren.“
Oh, Linda, dachte Megan und stöhnte innerlich auf. Warum musste sie ausgerechnet im Gespräch mit Stephen ihren Namen erwähnen?
Allerdings konnte sie Linda keinen Vorwurf machen. Megan hatte weder Freunde noch Bekannte eingeweiht. Niemand wusste etwas über ihre Affäre mit Stephen – über die Katastrophe ihres Lebens.
Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. „Wenn du deine Rückkehr geheim halten wolltest, hättest du der neuen Mrs. Parker Garrison eben den Mund verbieten müssen.“
Natürlich hatte er damit recht. Diese Einsicht machte jedoch auch nichts besser.
„Weißt du, es war schon komisch“, fuhr Stephen in einem Ton fort, der alles andere als amüsiert klang, „da saßen wir alle vor einigen Wochen beim Sonntagsdinner auf dem Gut meiner Eltern in Bal Harbour. Ich erwähnte zufällig, dass ich plane, das Hotel neu einrichten zu lassen.“
Er hielt kurz inne. „Rate mal, was Linda sofort vorgeschlagen hat?“
Schweigend presste sie die Lippen aufeinander. Stephen wartete auf keine Antwort.
„Sie hat uns von ihrer Freundin Megan Simmons erzählt, die gerade wieder nach Miami gezogen und von ihrer alten Firma als Partnerin aufgenommen worden ist.“ Er betrachtete sie einen Moment nachdenklich. „Ich
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