Zurueck auf der Jacht des Millionaers
zusammen. Hätte sie keinen Schlussstrich gezogen, hätte Stephen ihr über kurz oder lang den Laufpass gegeben, so wie schon vielen Frauen vor ihr.
„Siehst du, so schlimm war es doch gar nicht, oder?“, erwiderte er schließlich spöttisch. „Eine schlichte Erklärung dafür, warum du die Beziehung beendet hast. Das hättest du mir auch auf Lindas Hochzeit sagen können, ohne eine hässliche Szene zu befürchten.“
Obwohl ihre Wut jeder Logik widersprach, gelang es Megan nicht, sie zu bezähmen. „Willst du damit sagen, dass du unserer Firma den Auftrag nicht geben würdest, wenn du schon vorher mit mir gesprochen hättest?“, wollte sie wissen. „Denn das würde ich dir nicht glauben. Dazu kenne ich dich zu gut, Stephen.“
„Du kanntest mich einmal gut, Süße“, entgegnete er gelassen. „So gut wie jede Frau, die mal das Bett mit mir geteilt hat.“
Sie war tatsächlich nur eine von vielen. Megan hoffte, er sah ihr die enttäuschten Gefühle nicht an. Aber sie hatte es ja gewusst. Und war gerade nur bestätigt worden: Stephen durfte niemals von Jades Existenz erfahren.
Vielleicht konnte sie gerade noch ertragen, für ihn zu arbeiten, wenn es sein musste.
Niemals könnte sie tatenlos zusehen, wenn er genauso herzlos mit ihrer Tochter umging wie mit ihr.
Stephen sah die Frau, die vor vier Jahren sang- und klanglos aus seinem Leben verschwunden war, eindringlich an. Von jenem Moment an, als er sie aus einem Konferenzraum der „Garrison Incorporated“ hatte kommen sehen, hatte Stephen sie begehrt. In dem Augenblick damals hatte Megan über etwas gelacht, das Parker zu ihr gesagt hatte.
Ihr Lachen, und auch alles andere an ihr, hatten ihn verzaubert.
Sie war umwerfend gewesen – eine rothaarige Schönheit mit langen, anscheinend unendlich langen Beinen und einem perfekt gerundeten Körper. Er hatte sich sofort vorgestellt, wie sie im Bett diese unglaublichen Beine um ihn schlang, während er sie liebte.
Und die Wirklichkeit hatte seiner Fantasie in nichts nachgestanden – zum ersten Mal in seiner langen, öden Karriere als Liebhaber. Die fünf Monate mit Megan waren geradezu explosiv gewesen. Sie hatten die Wochenenden auf seiner Jacht verbracht und sich an Arbeitstagen während der Mittagspause heimlich in ein Hotelzimmer geschlichen. Sie hatten nicht genug voneinander bekommen können.
Praktischerweise besaß er eins der luxuriösesten Hotels in Miami und hielt sich dort eine private Suite frei. Wann immer ihm danach zumute war, übernachtete er einfach im Hotel.
Stephen war wütend auf sich, weil Megan immer noch dieselbe elektrisierende Wirkung auf ihn hatte. Der Wunsch, sie zu berühren, wurde allmählich nahezu unwiderstehlich – und das, obwohl sie ihre Beziehung vor vier Jahren mit einer knappen SMS beendet hatte.
Alle Versuche, sich mit ihr in Verbindung zu setzen, waren erfolglos geblieben. Bis zu dem Tag, als er von einer Empfangsdame erfahren hatte, dass Megan gekündigt und die Stadt verlassen hatte, um nach Indianapolis zurückzukehren.
Sein Stolz war verletzt worden. Noch nie hatte eine Frau ihm den Laufpass gegeben. Im Gegenteil, er war es gewohnt, irgendwann Schluss zu machen. Bei Megan hatte er zum ersten Mal erfahren, wie es sich anfühlte, fallen gelassen zu werden. Und es war absolut nicht nach seinem Geschmack.
„Warum bist du gekommen?“, fragte sie ihn jetzt und warf ihm einen misstrauischen Blick aus ihren grünen Augen zu.
Ich will Antworten, dachte er aufgebracht. Und zufällig brauchte er auch eine Innendekorateurin. Er hatte fast ungeduldig auf diesen Tag gewartet, an dem er Megan beauftragte. Denn er hatte sich fest vorgenommen, die Gelegenheit zu nutzen und ihr einige der Fragen zu stellen. Sie blieb ihm immer noch Antworten schuldig. Und sie würde noch bedauern, ihn je verlassen zu haben.
„Ist das nicht offensichtlich?“, antwortete er mit einer Gegenfrage. „Ich brauche eine Innenausstatterin für das ‚Garrison Grand‘.“
„Und warum gerade mich?“ Sie wies mit einer Handbewegung auf die Tür ihres Büros. „Jeder andere Mitarbeiter der Firma käme genauso gut infrage.“
Weil es mir großen Spaß bringen wird, dich wieder in mein Bett zu locken, dachte Stephen. „Weil du eine der Besten deines Fachs bist.“
Zuerst hatte er nicht daran gedacht, ihre Affäre wieder aufleben zu lassen. Doch jetzt, da Megan vor ihm stand, erschien ihm die Idee immer besser.
Und in jedem Fall verlangte er eine ausführlichere Antwort auf die Frage, warum
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