Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zurueck auf Glueck

Zurueck auf Glueck

Titel: Zurueck auf Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Marx
Vom Netzwerk:
seine rostrote Farbe hat.« Er drückte ihr den Stein in die Hand. »Hämatit hat ein relativ hohes spezifisches Gewicht«, sagte er. »Aber das dürfte Sie vermutlich nicht stören.« Er lachte. War das unter Umständen halbwegs lustig? Imogene lachte auf Verdacht mit.
    »Wie schön«, sagte sie. Obwohl sie, unter uns Pastorentöchtern,ein wenig enttäuscht war und ob ihrer Enttäuschung ein schlechtes Gewissen hatte, wusste sie doch genauso gut wie jeder andere: Der Gedanke zählt.
    »Eigentlich wollte ich Ihnen einen Zinkobotryogen schenken«, sagte Wally, »aber dann habe ich es mir anders überlegt. Ganz so weit sind wir denn doch noch nicht.«
43.
    Der geneigte Leser sollte wissen, dass Imogene, anders als Wally, weder ein Tier- noch ein Mineralien-, sondern ein Pflanzentyp war.
44.
    Hier eine Liste derer, die außer Wally und Imogene noch auf Sepkowitzens Party zu Gast waren: ein Fotograf, der gerade eine Ausstellung im Whitney Museum hatte (Akte), ein Fotograf, der alles dafür gegeben hätte, eine Ausstellung im Whitney Museum zu bekommen (alte Leute, bekleidet), ein Journalist, der an einem journalistischen Artikel über Journalismus arbeitete (brachte als Gastgeschenk einen Beutel Eiswürfel aus »echtem Gletschereis« mit), eine Frau, die ihre lukrative Stelle als Wirtschaftsanwältin an den Nagel gehängt hatte, um als Lehrerin im Slum zu arbeiten, ein Mann, der seinen Job als Lehrer im Slum an den Nagel gehängt hatte, um Jura zu studieren, ein ehemaliger Anwalt und jetziger Senator, der sich für die steuerliche Absetzbarkeit von Leiterwagen, Schlitten und anderen alternativen Transportmitteln starkmachte, ein Modeschöpfer aus Bhutan, der soeben engagiert worden war, damit er den Rockettes einen neuen Look verpasste, eine Dichterin, die einen Roman über eine Frau schrieb, die ein Gedicht-im-Gedicht schrieb, ein Mann, der von sich behauptete, den lieben langen Tag nichts zu tun, außer zu denken, ein Mann, der die Evolution des Ekels erforschte, der Produzent des Fernsehcomedyquotenrenners »Erwischt – na und?« mit seiner Frau, einer Schuhdesignerin, die fest entschlossen war, den »versenkbaren Pfennigabsatz« am Markt durchzuboxen, eine Frau, die in ihrer in mehreren Presseorganen erscheinenden Golfkolumne berühmte Golfspieler interviewte und niedermachte, eine Frau, die beteuerte, sie hätte bis zum vierzehnten Lebensjahr an den Weihnachtsmann geglaubt, ein Ehepaar, das die ultimative Kochbibel über Innereienzubereitung verfasst hatte, ein Mann, der behauptete, er sei als Erster auf die Idee für Fruchtjoghurt gekommen (habe sie sich aber leider nie patentieren lassen), und natürlich die Sepkowitzens, die beide Steuerberater waren.
    Meg Sepkowitz rief Imogene am nächsten Tag an. »Richard und ich finden Wally richtig nett«, sagte sie. »Und da wollten wir dich fragen: Wie willst du es diesmal wieder vergeigen?«
45.
    »Ich habe so meine Methoden«, sagte Imogene.
46.
    Derselbe Tag im Wallyland: Wally und Derek bauten ein Regal für Dereks Atomuhr. (Für diejenigen Leser, die die verbilligte Sonderausgabe dieses Buchs gekauft haben, in der weder das Who's Who noch der Buchstabe Q enthalten ist: Derek ist Wallys bester Freund.)
    »Konntest du was sehen?«, fragte Derek, während er die Schutzbrille aufsetzte.
    »Ich hab nicht geguckt. Ich hab nachgedacht«, sagte Wally.
    »Du warst mit einer professionellen Unterwäschefachfrau aus und hast noch nicht mal einen Blick riskiert?«
    »Nein, aber es war trotzdem der … mal sehen, der fünftbeste Abend meines Lebens«, sagte Wally.
    Derek schmiss den Autogenschweißbrenner an. »Weißt du, was das Einzige war, das sie auf der Party zu mir gesagt hat?«, fragte Wally, aber Derek hörte ihn nicht. »Sie hat gesagt: ›Ich gehe dann jetzt, aber Sie können gern noch bleiben.‹« Murmelte Derek sich etwas in den Bart? Wally hatte fast den Eindruck. Derek schaltete den Schweißbrenner aus und rückte die Brille zurecht.
    »Ich bin ja kein Neandertaler«, sagte Wally. »Natürlich bin ich mitgegangen, aber als ich sie unten auf der Straße noch auf einen Drink einladen wollte, hat sie gesagt, sie hätte noch zu arbeiten und müsste nach Hause.«
47.
    »Und was war dein drittbester Abend?«, fragte Derek.
48.
    »Ich glaube ehrlich, ich hab dem Knaben den ganzen Abend kein einziges Mal in die Augen gesehen«, sagte Imogene zu ihrer Assistentin. Sie packten Kisten mit Feinstrumpfhosen, die für die Nationale Trikotagentagung in Houston bestimmt

Weitere Kostenlose Bücher