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Zurueck auf Glueck

Zurueck auf Glueck

Titel: Zurueck auf Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Marx
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Herumlungern.«
541.
    »Ich komme aus einem ganz bestimmten Grund«, sagte Gwen. Wally schwante nichts Gutes. Ein Grund ist selten ein Grund, dachte er. Gwen griff in ihre Einkaufstasche und holte eine Plätzchendose heraus. Sie hatte doch wohl nicht etwa vor, ihn mit norwegischen Butterkeksen zu vergiften? Sie nahm den Deckel ab. In der Dose lag ein Häuflein kreideweißes Pulver.
    »Holla die Waldfee!« Wally gab den ungläubig die Augen aufreißenden Spätzünder.
    »Mach dir keine falschen Hoffnungen«, sagte Gwen. »Das ist Stuffy. Er ist aus dem Winterschlaf nicht mehr aufgewacht.« Sie nahm ein Becherglas aus dem Regal. »Soll ich dir die Hälfte seiner sterblichen Überreste hier reinkippen?«, fragte sie, augenscheinlich über jegliche Stufen der Trauer erhaben, möglicherweise mit Ausnahme von Zorn und Geldgier. »Deine Hälfte der Tierarztrechnung ist in der Post«, sagte sie, während sie kippte. Wally fand ihre Bluse längst nicht mehr so toll.
542.
    Aber ihre Möpse nötigten ihm noch immer Respekt ab.
543.
    Als Wally von der Arbeit nach Hause kam, gab er Imogene einen Kuss und tätschelte ihr T-Shirt. »Ich hab gerade im Radio gehört, dass Paare, die einander zum Lachen bringen und nicht streiten, länger leben«, sagte er.
544.
    Imogene ließ sich diese Information durch den Kopf gehen. »Lohnt nicht«, sagte sie.
545.
    Patty hat sich zu Bett begeben.
546.
    Sie ist wieder auf. Puh! Das ging ja gerade noch mal gut.
547.
    Im Labor wartete eine E-Mail mit dem Betreff »Hohe Priorität« auf Wally. Doch er hatte höhere Prioritäten. Er ging auf einen Sprung und einen Chocolate Chip Muffin in die Cafeteria, berechnete zusammen mit einem Kollegen, der sich ebenfalls einen Muffin holte, wie lange sie dafür brauchen würden, einen Damm quer durch den Bach neben dem Labor zu bauen, löste das Kreuzworträtsel, fragte herum, ob jemand ein Pfefferminzbonbon für ihn hätte, starrte die Backenhörnchen an, knackte mit den Fingerknöcheln, berührte seine Zehen und machte ein Nickerchen. Geweckt wurde er durch ein gesungenes Memo, vorgetragen von seinem Laborkumpel, der demnächst bei einer Amateuroper in Guttesdumberg, Tennessee, einen Termin zum Vorsingen hatte. In dem Memo, das vom Leiter der Forschungsabteilung stammte, wurde das Entwicklungsteam, zu dem auch Wally gehörte, angewiesen, unverzüglich mit klinischen Tests für den Brechreizhemmer – Codename Ephron – der Firma Weenix zu beginnen.
    Auf der Arbeit arbeiten? Der Mann beliebte zu scherzen.
548.
    Vielleicht wurde es allmählich Zeit, dass Wally dem Brechreiz Lebewohl sagte und eine andere Bestimmung fand. Er bereitete den Labortieren, die nur noch einen Tag zu leben hatten, die Henkersmahlzeit zu. Bereitete zu? Wickelte ihnen die Snickers und Reeses Peanut Butter Cups aus der Verpackung.
549.
    Wallys Alternativen: Gesteinskunde studieren. Flussschiffer werden. 14 Ein Origamimuseum aus Dinkelpapier gründen. Einen Zeitungskiosk aufmachen, in dem es nur wochenalte Illustrierte zu kaufen gab. In alphabetischer Reihenfolge alle Bundesstaaten besuchen. Sich die Wampe abtrainieren. Levitieren lernen. Mit Flummi und LinLin eine unvergessliche Reise machen.Stuffy klonen. Sich überlegen, wie er mit Beenish Asif Kontakt aufnehmen könnte. Ekzem heilen. Zum Zahnarzt gehen. Nicht zum Zahnarzt gehen.
    Wally freute sich immer mehr über das, was vor ihm lag, bis das, was vor ihm lag, tatsächlich da war.
550.
    Wally blieb bei Weenix. Ungeachtet aller Nachteile. Schließlich war er nicht mehr der Jüngste und musste realistisch sein: Die Muffins in der Cafeteria waren einsame Spitze, und er hatte seinen eigenen Parkplatz.
551.
    »Ich möchte Ihnen sagen, dass dies die Folge eines Traumas ist«, sagte der Arzt, während er kopfschüttelnd Wallys Röntgenbilder betrachtete. Wally hatte ihn aufgesucht, um sich gegen Grippe impfen zu lassen.
    »Aber das kann ich nicht. Ich werde Sie nicht belügen«, fuhr der Mann fort. Er räusperte sich und empfahl Wally, einen anderen Arzt aufzusuchen.
552.
    Imogene rutschte vor dem Supermarkt auf dem Eis aus. Obwohl sie sich nicht verletzte und es noch nicht einmal weh tat, wurde ihr schwermütig ums Herz. Sie fragte sich, ob dies vielleicht ihr letzter Sturz ohne Knochenbruch gewesen war. Unterdessen verstauchte Flummi sich den Knöchel, als er jemand anderem den Knöchel brechen wollte, und LinLin gewann den Buchstabierwettbewerb mit dem Wort Gelenkknorpelverletzung .
553.
    552 war das Osteo-Kapitelchen der Familie

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