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Zurueck auf Glueck

Zurueck auf Glueck

Titel: Zurueck auf Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Marx
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Gilfeather-Yez.
554.
    Lief es für Wally und Imogene überhaupt gut in diesen Jahren? Gab es Zeiten des Glücks? Aber sicher doch, bloß: Wollen Sie so ein Buch lesen?
555.
    Andererseits liegt Fernanda Kimballs Wie Kiki einen Zahn verliert und eine beste Freundin gewinnt auf Pattys Nachttisch.

556.
    Wally versuchte es mit dem Zuckerbrot, Imogene mit der Peitsche, doch sie erreichten beide nichts. Flummi weigerte sich, aus seinem Zimmer zu kommen und die Gäste zu begrüßen. Nichts zu machen. In diesem Alter kam der Junge so gut wie gar nicht mehr nach unten, so schien es zumindest seinen Eltern, diegar nicht ahnten, wie gut sie es getroffen hatten. LinLin dagegen eroberte Herz und Hirn der Gäste im Fluge. Sie spielte eine selbstkomponierte Tubasonate und plauderte angeregt über die Dichtung der Renaissance, deutsche Brettspiele, Pflanzendruck und wettkampfmäßiges Entenhüten.
557.
    »Flummi muss für die Schule lernen«, entschuldigte Imogene ihn bei Gästen. »Es ist peinlich«, sagte sie zu Wally, während sie aufräumten.
    »Ach, Im, nun lass ihn doch.« Wally schaute mit leerem Blick vor sich hin.
    »Meinst du, er wird mal Verbrecher?«, fragte Imogene.
    »Na, wenn dir nichts Schlimmeres einfällt.«
558.
    Imogene erstarrte. Etwas Schlimmeres?
559.
    Imogene widerstrebte es, Flummi das ganze Wochenende über allein zu Hause zu lassen, vor allem, nachdem er ihnen versprochen hatte, ununterbrochen an seinem Aufsatz über die ökonomische Zukunft Panamas zu sitzen und womöglich sogar noch einen Vergleich mit Uruguay anzustellen, solange seine Eltern ihn bloß noch einen Tag länger in Frieden ließen. »Vertraut ihr mir nicht?«, lauteten die Abschiedsworte, die er an Imogene und Wally richtete, bevor sie mit LinLin davonfuhren.
    Eine Frage, die sich von selbst beantwortete.
560.
    Imogene und Wally brachten LinLin nach Ohio, in ein Tuba- und Euphonium-Camp.
561.
    Auf der Polizeiwache sagte Flummi: »Ich war's nicht.« Die Liste der Täter war lang. Er hatte sich erst bis zu Steve Stringfield hinuntergearbeitet, als er dem Erkennungsdienst zugeführt wurde.

562.
    »Findest du nicht, dass wir ihn bestrafen sollten?«, fragte Imogene.
563.
    »Wie willst du ein Kind bestrafen, das einen Anwalt hat?«, antwortete Wally.
564.
    Welche Verbrechen hatte Flummi begangen beziehungsweise laut seinem Verteidiger nicht begangen? Er und seine Gang, angeheizt durch Schnaps und Fressalien aus der Speisekammer der Gilfeather-Yezens, hatten vor dem Bestattungsinstitut Leftie's die sieben Meter großen Umrisse einer Figur auf dem verschneiten Rasen hinterlassen. Da sie zu anstößig ist, um in diesem Buch abgebildet zu werden, bietet Patty als Ersatz Folgendes an:

565.
    Die arme Imogene erkrankte an Nesselsucht. Ätiologisch war ihr Leiden auf eine Allergie gegen Kleidungsstücke aus der Zeit vor 1986 zurückzuführen, sogar gegen solche aus Madras. Adieu, Go-Go-Kleid aus den 60ern. Ade, Op-Art-Hotpants, Elastanjogginganzug und Omablümchenkleid. Ab mit euch in die Altkleidersammlung.
566.
    Es war eine internationale Tragödie.
567.
    Auf der Fahrt von der Wache nach Hause saß Imogene mit geschlossenen Augen im Wagen. Sie kamen an dem Haus mit den aberwitzigen Büschen vorbei und an der Kreuzung, wo jeder Vorfahrt hatte. Erst an der Stelle, wo Davey Weiner seinen Vater mit der Luftpistole am Ellenbogen verletzt hatte, machte sie die Augen wieder auf. »Wal«, sagte sie. »Flummi ist jetzt vorbestraft.«
    »Das macht nichts, Im.« Wally legte seine nichtlenkende Hand tröstend auf die ihre. »Sind wir das nicht alle?« Er hatte keine Ahnung, was er da eigentlich von sich gab.
    »Kennst du jemanden, der ein Vorstrafenregister frisieren kann?«, fragte Imogene.
    Wally kannte tatsächlich so jemanden, bloß war dummerweise Sergeant Timothy, Elsies Bruder, gerade voll auf einem lästigen Bedenkenträgertrip.
568.
    Weil sie nicht einschlafen konnte, zählte Imogene die Geschiedenen aus ihrem Bekanntenkreis. Bei Nummer 27 musste sie eine wieder abziehen, weil Harriet, genau genommen, auf ihren Mistkerl nur wütend war.
    Als sie bei dreiundvierzig angekommen war, schlich Wally sich ins Schlafzimmer. Wieder mal hatte er bis spät in die Nacht hinein gearbeitet, zum x-ten Mal seit Gott weiß wann. Er kickte seine Schuhe weg, beugte sich über sie und küsste sie auf die Stirn. Imogene rührte sich nicht. Sie überlegte, ob sie ihn wohl jemals verlassen würde.
569.
    In jenem Herbst stellten Wally und Imogene ihrem Sohn mindestens einmal

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