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Zurueck in die Nacht

Zurueck in die Nacht

Titel: Zurueck in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Walter
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etwas mit Corinne, der
Jahrgangsschönheit der S5, als auch mit einer Rothaarigen, deren Namen leider
niemand kennt (und ich dummerweise auch nicht, was mich inbrünstig beten lässt,
dass sie nicht an unserer Schule ist, denn sonst kann ich mich demnächst auf
einige sehr unangenehme Begegnungen gefasst machen) laufen hatte. Oh Mann, das
kann ja heiter werden. Nervös checke ich die nähere Umgebung auf Corinne und
rothaarige Mädchen, aber zum Glück sehe ich niemanden, auf den die Beschreibung
passen könnte. Stattdessen erblicke ich plötzlich ein paar Tische weiter ein
Gesicht, das sofort einen Schweißausbruch verursacht. Patti!
    „He,
Jungs, ich glaube, unser Mikie hat schon wieder was Neues ins Auge gefasst. Wer
ist es denn, Kumpel? Du scheinst ja wie hypnotisiert zu sein!“
    Wieder
holt mich Bruces lautes Organ in die Gegenwart zurück. Fand ich ihn eigentlich
schon immer so nervig? Zu allem Überfluss verrenken sich die anderen jetzt auch
noch die Hälse, um zu sehen, wem mein Interesse gilt. Bin ich denn wirklich so
ein Weiberheld, dass ich nicht mal kurz irgendein Mädchen ansehen kann, ohne
dass man mir gleich unlautere Absichten unterstellt?
    Zum
Glück sitzt Patti wenigstens nicht allein am Tisch, sondern mit allen möglichen
anderen Leuten. Offenbar ein Teil der Karatekas, wie ich nach einem vorsichtigen
erneuten Blick erfreut feststelle. Fast will ich rüberwinken, als mir gerade
noch einfällt, dass ich ja gar kein Karate mache, in dieser Zeit.
Schnell (und, wie ich hoffe, unauffällig) fahre ich mir stattdessen mit der
Hand durchs Haar. Dabei werfe ich einen kurzen verstohlenen Blick auf Patti.
Und kriege einen weiteren Schreck – denn sie sieht mich voll an. Zuerst wirkt
sie überrascht, dann verändert sich ihr Ausdruck jedoch zu verächtlich. Und
dann sieht sie wieder weg, während ich sie immer noch wie hypnotisiert anstarre.
    Ich
werde etwas kurzatmig. Was bedeutet dieser Blick? Hat sie mich erkannt? Ist sie
Patti, die Wächterin? Und wenn ja – weiß sie, was in der Zukunft passiert, weil
sie von dort zurückgekehrt ist? Oder ist sie ganz unschuldig und dieser Blick hatte
etwas anderes zu bedeuten? Mir wird heiß und kalt. Wenn ich nicht gleich wieder
Hals über Kopf die Flucht ergreifen will, muss ich ganz schnell herausfinden,
was mit ihr los ist. Was sie weiß.
    Bis
zum Ende der letzten Stunde habe ich meinen Plan gemacht. Zugegeben, keinen
besonders ausgefeilten, aber ein besserer ist mir auf die Schnelle nicht
eingefallen. Da ich keinen Unterricht mit Patti gemeinsam habe, gibt es
eigentlich nur eine Möglichkeit, sie regelmäßig zu treffen und im Blick zu behalten,
und diese Möglichkeit gefällt mir sogar ganz gut, denn sie erinnert mich an die
Zeit mit Clarissa. Ich muss zum Karatetraining gehen, und zwar gleich heute. Und
dabei nur aufpassen, dass ich nicht verrate, dass ich alle dort schon ganz gut
kenne.
    Entsprechend
nervös bin ich, als ich mich der Turnhalle nähere. Ein paar Jungs aus meinem
Jahrgang, mit denen ich aber nicht viel zu tun habe, begrüßen mich überrascht,
als ich die Umkleide betrete. „He, Mike, was machst du denn hier?“
    „Ach,
ich dachte, ich versuch’s auch mal.“
    „Klar,
damit du dich gegen die Horden von Weibern wehren kannst, die dir an die Wäsche
wollen, was?“
    „Haha.“
Ich verziehe etwas gequält das Gesicht. Langsam kann ich die Witze über mich
nicht mehr hören.
    Die
anderen grinsen. „He, als ob Mike sich dagegen wehren will!“, ruft Ben, der
seine lange Rocker-Matte zu einem nicht sehr attraktiven Pferdeschwanz
zusammengebunden hat. „Du hast das doch ganz gern, oder, Kumpel ?“ Sein
Ton klingt bissig.
    Etwas
verspätet fällt mir ein, dass es da mal einen Zwischenfall mit einer Blondine
gab, die mit Ben zu einer Party gegangen war, dann meine Gesellschaft aber
irgendwie interessanter fand. Eigentlich verständlich, denn Ben hat auf Partys
meist nichts Besseres zu tun, als direkt den härtesten Alkohol anzusteuern und
sich so schnell wie möglich volllaufen zu lassen. Und unter Tanzen versteht er,
seinen Kopf und seine meist nicht gerade frisch gewaschenen Haare wild im Kreis
herumzuschwingen und möglichst viele andere anzurempeln. Trotzdem fand er es damals
nicht besonders lustig, als seine Kleine bei mir Schutz suchte. Am liebsten
hätte er sich gleich auf der Tanzfläche mit mir geprügelt. Wie üblich in
solchen Situationen haben meine Kumpels ihn davon abgehalten, indem sie ihn
solange festhielten, bis ich mit Viola

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