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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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bloße Erscheinung.
    So zeigte ich auch keine Verwunderung, als er vom Alten endlich vorgestellt wurde:
    „Meine Herren, ich darf Ihnen Oberst Karenin vom russischen Geheimdienst vorstellen. Oberst – das sind die Agenten Major HC-9 und Leutnant MA-23. Es ist Ihnen bekannt, daß ich die wahre Identität meiner Männer nicht lüften kann. Ich möchte Sie auch dringend ersuchen, im Zuge der kommenden Ereignisse auf Nachforschungen zu verzichten, da ich gezwungen wäre, die Agenten sofort aus dem Dienst zu ziehen.“
    Das war etwas hart, dafür aber klar verständlich. Unser seltsamer Oberst lächelte mit der abgeklärten Ruhe eines Heiligen. Der Mann erschien mir immer gefährlicher. Nur ein Glück, daß wir diese Leute nicht mehr als Gegner hatten, wofür eine außerirdische Macht nachhaltig sorgte.
    „Ich weiß, ich weiß“, beteuerte er mit dumpf rollen der Stimme. „Freut mich, Major. Nennen Sie mich ruhig Sergej Iwanowitsch. Waren Sie etwa der Mann, der den Asiaten vor einem Jahr das Himalaya-Atomwerk in die Luft jagte?“
    Hannibal schnaufte unterdrückt, und ich kämpfte um meine Fassung. Woher wußte das der russische Geheimdienstler?
    Er lachte leise. Seine knochige Hand fuhr schemenhaft durch die Luft. „Lassen wir das. Es ist vorbei. Ich möchte auch hoffen, daß wir ähnliche Dinge nicht mehr auf gegenseitiger Basis zu tun brauchen. Der Abwehrkampf gegen Ihre GWA war verzweifelt schwierig.“
    Er lehnte sich seufzend zurück und starrte trübsinnig auf die langen Beine. Ich glaubte, den Mann ganz gut leiden zu können. Er gefiel mir.
    Da saßen wir nun mit einem Russen im bisher streng abgeschlossenen HQ der GWA zusammen. Noch vor einem Jahr wäre es für Karenin völlig unmöglich gewesen, diese Betontürme zu betreten. Nun war er hier – anscheinend sogar gerne gesehen! Wenn das kein Erfolg für die gesamte Menschheit war, so wollte ich nicht mehr Thor Konnat heißen.
    Der Alte machte es sehr kurz und schmerzlos. Es schien darauf anzukommen, die „absehbaren“ Ereignisse möglichst schnell voranzutreiben.
    „HC-9, Oberst Karenin ist über Sie und MA-23 so weitgehend informiert, wie wir es uns erlauben konnten. Ihre besonderen Eigenschaften sind dem russischen Geheimdienst bekannt. Sie dürften auf der ganzen Welt die beiden einzigen Männer sein, deren Gehirne durch einen gelungenen Eingriff so verändert wurden, daß eine Beeinflussung der Willenszentren mit keinem bekannten Mittel mehr möglich ist. Haben Sie das klar verstanden?“
    „Hochachtung“, murmelte Sergej Iwanowitsch. „Wie haben das Ihre Chirurgen gemacht?“
    „Nachdem sie uns vorher zu 99 Prozent ersäuft hatten“, erklärte der Zwerg tönend. „Sie hielten das für eine besonders wirksame Art der Narkose.“
    Karenin grinste würdelos. Wenn Hannibal ein seltsamer Leutnant war, so war der Russe ein ausgesprochen komischer Oberst.
    Der Alte brummte ruheheischend.
    „Sie erhalten Ihre endgültigen Informationen in Sibirien, da nur dort die gegebenen Voraussetzungen vorhanden sind. Sie haben in den vergangenen Monaten eine Spezialschulung erhalten, die Sie endgültig befähigen wird, mit einem modernen Raumschiff klarzukommen. Als Angehörige des Raumkorps sind Sie dazu ausersehen worden, in engster Arbeitsgemeinschaft mit dem russischen Geheimdienst ein Unternehmen zu starten, was Sie zweifellos auf den Mars führen wird. Wenigstens aber in den mittelbaren Schwerebereich des Planeten. Sie sind darüber informiert, daß wir hinsichtlich der vorangegangenen Ereignisse gewiß sein können, dort oben eine Brutstation geheimnisvoller Lebewesen aus den Tiefen des interstellaren Raumes anzutreffen. Es ist Ihre Aufgabe, festzustellen, wo sich diese Labors der Hölle befinden. Sagen Sie nur nicht, Sie hätten noch besondere Fragen!“
    „Fragen?“ hauchte ich verblüfft. „Sicher habe ich welche. Ich meine, Chef, Sie schicken uns etwas vorschnell los.“
    „Durchaus nicht. Sie werden in Sibirien noch einige Dinge erleben. Ich sagte Ihnen bereits, daß Sie dort genaueste Unterlagen erhalten werden. Sie sind ab sofort als außerordentlicher Mitarbeiter des Oberst Karenin abgestellt. Natürlich bleibe ich mit Ihnen in ständiger Verbindung. Es wäre sinnlos, jetzt schon über Ereignisse zu sprechen, die Sie in wenigen Stunden am richtigen Ort vernehmen werden.“
    Ich sah hinüber zu dem langen Russen. Er lächelte immer noch, nur wollte mir das Vibrieren seiner Fingerspitzen nicht gefallen. Das paßte nicht zu seiner sonstigen

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