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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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Ruhe.
    Auf die folgenden Worte legte ich daher eine ganz besondere Betonung:
    „Darf ich fragen, ob Oberst Karenin über unser Fern-Raumschiff informiert ist?“
    Der Russe sah langsam auf. Reling sagte nichts. Nur seine straffen Schultern schienen etwas einzusinken. Das machte mich hellwach.
    „Sie meinen die ,Titan’, nicht wahr? Ja, ich bin orientiert. Ich weiß auch, daß Sie, Major HC-9, als Kommandant vorgesehen waren, im letzten Augenblick vor dem Start jedoch abgerufen wurden, Sie hatten auf der Erde eine dringende Aufgabe zu erfüllen. Wir wollen uns nichts mehr vormachen, Major! Es geht nicht mehr um die Belange der westlichen oder östlichen Welt, sondern einfach um die Existenz der gesamten Menschheit. Ich habe vom Staatspräsidenten der Union persönlich den Befehl erhalten, Ihren fähigsten Wissenschaftlern und Technikern die neuesten Unterlagen über die russische Raumfahrt zu überreichen. Das ist bereits geschehen. Sie haben die besseren Schiffskonstruktionen, wir besitzen leistungsfähigere Triebwerke. Wir haben dafür gesorgt, daß die Forschungsergebnisse gemeinsam ausgewertet werden. Ein Stab russischer Experten ist vor 14 Tagen in Ihren geheimen Raumschiffwerken von Sweet-Water eingetroffen. Die irdische Menschheit arbeitet bereits auf Hochtouren, nur ist es der Öffentlichkeit noch nicht bekannt geworden.“
    „Sie sollten das aber tun“, sagte Hannibal leise. „Es gibt noch etwa zwei Milliarden Menschen, die sich stündlich um den Atomkrieg sorgen.“
    „Keine Panik“, unterbrach Reling. „Das hat Zeit. Wir hätten verzweifelt wenig Argumente, um zu erklären, weshalb die Spannungen über Nacht verschwunden sind. Wollen Sie den Völkern etwa sagen, daß wir jeden Augenblick von einer artenfremden Weltraummacht ausgelöscht werden können? Dann bleiben wir lieber bei der altvertrauten Angst vor dem Atom-  und Bakterienkrieg.“



 
    Reling lachte humorlos. „Karenin, haben Sie noch etwas zu sagen? Ihre Maschine wartet.“
    Der Russe nickte mir zu, und ich schoß meine drängende Frage über die Lippen:
    „Wir sprachen von dem Fernraumschiff ,Titan’ Sir. Es dürfte nun bald den Mars erreicht haben. Nach meinen Berechnungen müßte es sogar schon die Kreisbahn eingeleitet und die ersten Spezialeinheiten der Raumlandedivisionen ausgebootet haben. Ich weiß, daß diese Männer den Auftrag erhalten hatten, den Sie an uns erneut vergeben – nämlich die Entdeckung der denebischen Marsstation und deren Vernichtung.“
    Sergej Iwanowitsch Karenin sagte tonlos:
    „Mein Freund – Sie wissen noch nicht alles! Ihre schöne ,Titan’ ist seit 14 Tagen verschollen, damit auch 600 hochqualifizierte Männer. Wäre uns Ihr Vorhaben genauer bekannt gewesen, hätten wir Sie unbedingt vor einem derart offenen Unternehmen gewarnt. Denken Sie doch nicht, daß Sie mit einem einzigen Raumschiff den Mars anfliegen können, Ihre ,Titan’ ist schon mitten im Raum geortet und höchstwahrscheinlich mit Superwaffen vernichtet worden. Es dürfte uns sehr schwerfallen, den Planeten auf diesem Wege zu erreichen. Dafür haben wir nicht die nötigen Kenntnisse. Wollen Sie etwa eine weitüberlegene Macht mit Raumschiffen angreifen, die noch nicht einmal den Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit erreichen können? Diese Deneber beherrschten schon die überlichtschnelle Raumfahrt, als unsere Vorfahren noch nach Wurzeln gruben. Ich sage Ihnen als Experte des russischen Geheimdienstes, daß niemand von uns ohne den guten Willen dieser Teufel den Mars erreichen wird.“
    Der Russe schwieg, und ich dachte an die grauenhaften Waffen, die wir in den alten Mondstädten gefunden hatten. Nur einen winzigen Bruchteil davon hatten wir bis jetzt zu beherrschen gelernt.
    „Noch haben wir Zeit“, sagte Karenin in die Stille hinein. „Noch sind die Fremden nicht zahlreich genug. Es dauert lange, bis sie ihren konservierten Nachwuchs aufgezogen haben. Auch die Biologie einer Sternenrasse kann nicht zaubern. Wären sie schon zahlreich genug, brauchten sie nicht diese Umwege zu beschreiten. Sie hätten es dann nicht nötig, Nachahmungen wirklicher Menschen in unsere wichtigsten Industriezentren und Regierungsstellen einzuschmuggeln. Dann würden sie einfach angreifen, verstehen Sie!“
    Ja, wir verstanden sehr gut. Hannibals Folie hatte eine graue Färbung angenommen. Er mochte wohl daran denken, daß wir ursprünglich ebenfalls auf der „Titan“ gewesen waren.
    Der Alte blieb dicht vor uns stehen.
    „Sie sollten wissen, daß

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