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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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Zustand transportiert und von bekannten Wächtern umgeben sein mußten. Die Raumreise mochte sie schon nervös genug machen.
    Ich teilte Hannibal meine Resultate mit, und er nickte.
    „Denke ich auch. Das wäre eine Lösung, und sie scheint begründet zu sein. Ich wüßte keine bessere.“
    Unser so kompliziert und umständlich angelaufener Einsatz brachte die ersten Früchte. Niemals wären wir mit eigenen Raumschiffen der Erdvölker bis zum Mars durchgedrungen. Die Vernichtung der „Titan“ hatte das bewiesen. Also mußten wir einen Umweg wählen, und das hatten wir nun getan. Die Fremden sollten uns selbst zu ihrem Stützpunkt bringen.
    Wir gingen auf den Rundgang hinaus. Die meisten Negativen schliefen schon in ihren Käfigen. Nur die sechs Todeskandidaten waren unruhig.
    „Arme Teufel“, stöhnte der Kleine. „Was machen wir mit ihnen?“
    Ich sagte tonlos:
    „Es sind nur sechs. Auf der Erde leben aber einige Milliarden Menschen. Welche Wahl haben wir? Rede nicht mehr davon, ja!“
    Er lachte verzweifelt auf, und da brach der Gedanke durch, der mich schon minutenlang in unklarer, unbestimmter Form gequält hatte. Ein einziger Satz fiel mir ein. Er fuhr zusammen, als ich seinen Arm umklammerte.
    „Kleiner – hat Uljitschin nicht gesagt, unsere Station sollte während dieser Schlafperiode von einem anderen positiven Wächter übernommen werden?“
    Er sah mich nur an. Fieberhafte Spannung schien seine Muskeln zu verhärten.
    „Und?“
    „Während dieser Schlafperiode! Denke nach und begreife! Das heißt mit anderen Worten, daß wir nur wenige Stunden abwesend sind. Der Mars steht zur Zeit sehr nahe. Nur knappe 75 Millionen Kilometer. Wenn ein Superraumschiff mit unbegreiflichen Triebwerken in kurzer Zeit auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen kann, desgleichen wieder auf Nullfahrt bremsen, sind wir zur Morgenfütterung wieder hier. Niemand merkt es! Rechne einmal nach, Kleiner! Angenommen, wir würden schon mit Lichtgeschwindigkeit starten, so hätten wir die 75 Millionen in einer Zeitspanne von etwa viereinhalb Minuten zurückgelegt! Viereinhalb Minuten!“
    „Verrückt, ganz verrückt“, sagte er weinerlich. „So weit können die einfach nicht sein.“
    „Ihre Raumfahrt ist über 187 000 Jahre alt. Sie beherrschen den überlichtschnellen Flug. Nehmen wir einmal an, sie brauchten für die Beschleunigungsperiode bis auf Lichtgeschwindigkeit eine halbe Stunde. Nochmals 30 Minuten für das Bremsmanöver. Das ergibt zusammen eine Stunde, zuzüglich zur eigentlichen Flugzeit von runden fünf Minuten etwas mehr als eine Stunde. Seien wir ganz großzügig und sagen wir insgesamt zwei Stunden. Eine zum Ausladen, dann sind wir in ungefähr fünf Stunden wieder hier. Wir haben in den unterlunaren Hangars, der ausgestorbenen Marsianer kleine Raumschiffe gefunden. Die Triebwerke sind unheimlich. Niemand kann sie verstehen. Professor Scheuning spricht sogar von Schwerkraft-Absorbern und Beschleunigungs-Neutralisatoren. Damit können die mit zehntausend Gravos beschleunigen, ohne daß du den Andruck merkst.“
    „Ja, aber das waren die alten Marsianer.“
    „Die denebische Technik ist nicht schlechter. Schließlich haben sie viele Raumschlachten gewonnen. Die sind gleichwertig, mein Wort darauf.“
    Wir kämpften mit dem starren „Unmöglich“ unseres technischen Wissens. Es sagte uns, daß eine Beschleunigung von 10 g mehr als genug wäre. Es behauptete, die neuesten Plasmaraumer kämen bis auf etwa 10 000 Kilometer pro Sekunde und auf keinen Kilometer höher. Die Strahlgeschwindigkeit der Plasmapartikel wäre identisch mit der erreichbaren Höchstgeschwindigkeit.
    Nun sollten wir Daten verdauen, die mehr als ungeheuerlich waren. Ich gab es auf, noch langer in Für und Wider zu verharren. Wir mußten wieder einmal abwarten, was zur größten Tugend eines jeden GWA-Agenten gehörte.
    Die sechs Negativen duckten sich vor unseren Waffenmündungen. Scharfe Befehle machten ihnen begreiflich, daß wir nicht mit uns spaßen ließen.
    Wir brachten sie mit dem großen Aufzug nach oben, und auch da riskierten sie keinen Angriff.
    Hannibal trieb sie an. Wir kamen durch unsere eigenen Sperrgitter, gingen auf den Verbindungsstollen hinaus und gewahrten nebenan die aufstehende Stahltür. Wir hatten uns durch die Gespräche etwas aufgehalten. Es wurde allerhöchste Zeit.
    Hinter dem Schott lag ein hoher Gang. Grell erleuchtet, nackt und kahl.
    „Beeilen Sie sich“, klang es aus einem unsichtbaren Lautsprecher. Also

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