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Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer

Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer

Titel: Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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sehr, dieses prächtige Exemplar des Paradiesvogels nach Paris heimbringen zu können, um es dem
Jardin des Plantes
zu schenken, der ein lebendiges nicht besitzt.
    »Er ist also sehr rar? fragte der Canadier im Ton eines Jägers, der das Wild vom Standpunkt der Kunst aus nicht zu schätzen weiß.
     

    Ein Smaragd-Paradiesvogel. (S. 182.)
     
    – Sehr rar, wackerer Kamerad, und zudem sehr schwer lebendig zu fangen und selbst todt sind diese Vögel noch ein wichtiger Handelsartikel. Darum sind auch die Eingeborenen auf den Gedanken gekommen, solche Vögel zu fabriciren, wie man Perlen oder Diamante nachmacht.
    – Wie? rief Conseil, man verfertigt falsche Paradiesvögel?
    – Ja, Conseil.
     

    Känguru-Jagd. (S. 186.)
     
    – Und mein Herr weiß, wie die Eingeborenen es machen?
    – Sehr wohl. Zur Zeit der Ostpassatwinde verlieren die Paradiesvögel ihre prachtvollen Schwanzfedern. Diese werden von den Fälschern gesammelt und einem zugestutzten Papagei geschickt angepaßt. Dann verstehen sie die Anfügung zu färben, firnissen den Vogel und schicken diese Erzeugnisse ihrer sonderbaren Industrie den Museen und Liebhabern in Europa zu.
    – Richtig, sagte Ned, ist’s auch nicht der Vogel, so sind’s doch seine Federn, und in sofern der Gegenstand nicht zum Essen bestimmt ist, sehe ich dabei kein so arges Uebel!«
    Waren nun auch meine Wünsche durch den Besitz dieses Vogels erfüllt, so war’s mit den Wünschen des Canadiers nicht ebenso. Zum Glück erlegte Ned-Land gegen zwei Uhr ein stattliches Waldschwein, das die Eingeborenen »Bari-Outang« nennen. Das Thier kam uns erwünscht, um uns mit echtem Vierfüßlerfleisch zu versehen, und wir hießen es willkommen. Ned-Land war stolz auf seinen Schuß, der mit einer elektrischen Kugel augenblicklich tödtete.
    Der Canadier weidete es geschickt aus, und nahm davon ein halbes Dutzend Cotelettes zu einem Rostbraten für den Abend. Darauf wurde die Jagd fortgesetzt, bei welcher Ned und Conseil noch Ausgezeichnetes leisten sollten.
    Als die beiden Freunde den Wald durchstreiften, scheuchten sie einen Trupp Kängurus auf, die mit elastischen Sprüngen entflohen. Aber ihre Flucht war doch nicht rasch genug, um sie den elektrischen Kugeln zu entziehen.
    »Ei! Herr Professor, rief Ned-Land in der Begeisterung des Jägers, was für ein treffliches Wildpret, geschmort zumal! Welchen Vorrath für den Nautilus! Zwei, drei, fünf liegen auf dem Boden! Und diese Braten werden wir allein verzehren, da die Dummköpfe an Bord keinen Bissen davon bekommen!«
    Ich glaube, hätte der Canadier nicht so viel gesprochen, so hätte er in seiner Freude den ganzen Trupp erlegt! Aber er begnügte sich mit einem Dutzend dieser interessanten Thiere.
    Sie gehörten zu der kleinen Sorte, Känguru-Lapins genannt, die meist in hohlen Bäumen haust und äußerst schnell ist; sie liefern ein vortreffliches Fleisch.
    Wir waren mit den Ergebnissen unserer Jagd sehr zufrieden. Ned nahm in seiner Freude sich vor, den folgenden Tag diese Zauberinsel wieder zu besuchen, um sie ihrer eßbaren Vierfüßler zu berauben. Aber er machte seine Rechnung ohne den Wirth.
    Um sechs Uhr Abends waren wir wieder am Ufer angelangt. Unser Boot lag an seiner Stelle am Strande. Der Nautilus ragte zwei Meilen entfernt wie eine lange Klippe aus den Wellen hervor.
    Ned-Land machte sich unverzüglich an die Bereitung des Mahles, worauf er sich vortrefflich verstand. Die auf den Rost gebratenen Cotelettes von »Bari-Outang« verbreiteten bald einen angenehmen Geruch in der Luft umher! …
    Man halte mir zu gut, daß ich mich gleich dem Canadier durch Rostbraten frischen Wildes begeistern lasse!
    Kurz, es war eine vortreffliche Mahlzeit. Zwei Waldtauben vervollständigten noch die Nebengerichte. Die Sagopastete, das Brod von Artokarpus, einige Mango, ein halbes Dutzend Ananas, und der gegohrene Trank aus einigen Cocosnüssen machten uns lustig. Ich glaube sogar, daß die Gedanken meiner wackeren Kameraden nicht mehr ganz klar waren.
    »Wenn wir diesen Abend nicht auf den Nautilus zurück können? sagte Conseil.
    – Wenn wir nie wieder dahin zurück kehrten?« fügte Ned-Land hinzu.
    In diesem Augenblick fiel ein Stein zu unseren Füßen nieder, und brach die Unterredung ab.
Zweiundzwanzigstes Capitel.
Des Kapitän Nemo Blitzstrahl.
    Wir richteten, ohne aufzustehen, unsere Blicke nach dem Walde hin; meine Hand hielt inne mit der Bewegung nach dem Munde, die Ned-Land’s fuhr fort ihre Verrichtung zu üben.
    »Ein Stein fällt

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