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Zwei an Einem Tag

Zwei an Einem Tag

Titel: Zwei an Einem Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Nicholls
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Unterwäsche sie trug, dann fiel ihr ein, dass es ihre spezielle Bergsteiger-Unterwäsche war. Zu spät, sich darüber den Kopf zu zerbrechen; sie bogen in die Fettes Row ein.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit«, sagte er lächelnd, und sie lächelte auch, lachte und nahm seine Hand, wie zur Bestätigung dessen, was passieren würde. Sie rannten jetzt beinahe. Er hatte gesagt, er wohne in Haus Nummer 35, und sie zählte die Häuser rückwärts. 75, 73, 71. Fast am Ziel. Die Brust wurde ihr eng, ihr wurde leicht übel. 47, 45, 43. Sie bekam Seitenstechen, ihre Fingerspitzen kribbelten, er zog sie an der Hand, und beide rannten lachend die Straße hinunter. Ein Auto hupte. Ignorieren, weiterlaufen, egal, was passiert, nur nicht stehen bleiben.
    Aber eine Frauenstimme rief: »Dexter! Dexter!«, und schlagartig verlor sie alle Hoffnung. Es war, wie vor eine Wand zu rennen.
    Der Jaguar von Dexters Vater parkte direkt gegenüber von Haus Nummer 35, und seine Mutter stieg aus und winkte ihm von der anderen Straßenseite aus zu. Er war noch nie weniger erfreut gewesen, seine Eltern zu sehen.
    »Da bist du ja! Wir warten schon auf dich!«
    Emma fiel auf, dass Dexter ihre Hand losließ, fast von sich warf, als er über die Straße lief, um seine Mutter zu umarmen. Außerdem bemerkte sie irritiert, dass Mrs Mayhew atemberaubend schön war und geschmackvoll gekleidet, anders als ihr großer, ernster, leicht derangiert wirkender Mann, dem es eindeutig missfiel, dass man ihn hatte warten lassen. Lächelnd warf die Mutter Emma über die Schulter ihres Sohnes einen nachsichtigen, tröstenden Blick zu, als wäre sie im Bilde. Es war der Blick einer Herzogin, die den auf Abwege geratenen Sohn mit dem Hausmädchen erwischt.
    Danach ging für Dexters Geschmack alles viel zu schnell. Er erinnerte sich an das vorgetäuschte Telefonat und wusste, dass man ihn bei einer Lüge ertappen würde, wenn er seine Eltern nicht so bald wie möglich in die Wohnung verfrachtete, aber sein Vater erkundigte sich nach dem Parkplatz, und seine Mutter fragte, wo er den ganzen Tag gesteckt und warum er nicht angerufen habe, während Emma, ganz das respektvolle, überflüssige Dienstmädchen, etwas abseits stand und sich fragte, wann endlich sie die Niederlage akzeptieren und nach Hause gehen konnte.
    »Ich dachte, wir hätten dir gesagt, wir kommen um sechs vorbei …«
    »Eigentlich halb sieben.«
    »Ich habe dir heute Morgen eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen …«
    »Mum, Dad – das ist Emma, eine Freundin von mir!«
    »Bist du sicher, dass man hier parken darf?«, wollte sein Vater wissen.
    »Nett, Sie kennenzulernen, Emma. Alison. Sie haben sich einen kleinen Sonnenbrand geholt. Wo habt ihr zwei bloß den ganzen Tag gesteckt?«
    »… denn wenn ich einen Strafzettel kriege, Dexter …«
    Dexter drehte sich zu Emma um und warf ihr einen eindringlichen, entschuldigenden Blick zu. »Und, willst du mit raufkommen und was trinken?«
    »Oder ins Restaurant?«, fragte Alison, »warum leisten Sie uns nicht beim Essen Gesellschaft?«
    Emma sah Dexter an, der große Augen machte, vielleicht weil er so geschockt war von der Idee. Oder sollte es Ermutigung sein? Wie auch immer, sie würde nein sagen. Diese Leute machten zwar einen netten Eindruck, aber sie hatte nicht vor, sich bei einem Familientreffen aufzudrängen. Sie würden in irgendein piekfeines Restaurant gehen, wo sie doch aussah wie ein Holzfäller, und außerdem, wozu sollte das alles gut sein? Dexter anzustarren, während sie sie fragten, was ihre Eltern beruflich machten und wo sie zur Schule gegangen war. Schon jetzt war sie eingeschüchtert von dem forschen Selbstbewusstsein der Familie, der zur Schau gestellten Zuneigung füreinander, dem Geld, dem Stil und der Anmut. Sie würde verlegen sein oder, schlimmer noch, sich betrinken, und beides würde ihre Aussichten nicht verbessern. Am besten gab sie auf. Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ich glaube, ich geh besser nach Hause.«
    »Bist du sicher?«, fragte Dexter stirnrunzelnd.
    »Ja, muss noch was erledigen. Lass dich nicht aufhalten. Dann eventuell bis demnächst.«
    »Oh. Okay«, sagte er enttäuscht. Sie hätte ja sogar mit reinkommen können, aber » dann eventuell bis demnächst «? Er fragte sich, ob sie sich letztendlich vielleicht doch nicht so viel aus ihm machte. Sie schwiegen. Sein Vater ging noch einmal die Parkuhr überprüfen.
    Emma hob die Hand. »Machs gut.«
    »Bis dann.«
    Sie sah Alison an. »Hat mich gefreut,

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