Zwei an Einem Tag
hast »Hurra!« geschrien. Bleib ruhig. Vermassel es jetzt nicht.
Sie kramte in ihrem Portemonnaie nach einem Stück Papier, fand einen Supermarktkassenzettel, reichte ihn ihm, diktierte ihm ihre Nummer, die Nummer und Adresse ihrer Eltern in Leeds und ihre eigene Adresse, mit Betonung auf der richtigen Postleitzahl, und er schrieb ihr im Gegenzug seine auf.
»Das sind meine.« Er reichte ihr das kostbare Stück Papier. »Ruf mich an, oder ich rufe dich an, aber einer von uns tut es, ja? Ich meine, es ist kein Wettbewerb. Du verlierst nicht, wenn du zuerst anrufst.«
»Alles klar.«
»Ich bin bis August in Frankreich, danach komme ich wieder, und ich dachte, du hättest vielleicht Lust, vorbeizukommen und zu bleiben?«
»Bei dir ?«
»Nicht für immer. Übers Wochenende. Bei mir. Das heißt, bei meinen Eltern. Nur, wenn du Lust hast.«
»Oh. Okay. Ja. Okay. Ja. Klar. Okay. Ja.«
»So. Ich muss dann wohl gehen. Bist du sicher, dass du nicht mitkommen und was trinken willst oder so? Oder essen gehen?«
»Ich glaube, besser nicht«, sagte sie.
»Ja, das glaube ich auch.« Er sah erleichtert aus, und wieder war sie gekränkt. Warum nicht?, dachte sie. Schämte er sich etwa für sie?
»Ah. Okay. Und warum nicht?«
»Weil ich sonst verrückt würde. Aus lauter Frust, meine ich. Wenn du dasitzt. Weil ich dann nicht tun könnte, was ich eigentlich tun will.«
»Warum? Was willst du denn tun?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort kannte. Sanft legte er ihr die Hand auf den Nacken, während sie leicht die Hand auf seine Hüfte legte, und sie küssten sich mitten auf der Straße, während um sie herum die Leute im Sommerlicht nach Hause eilten, und es war der innigste Kuss, den beide je erleben sollten.
Hier begann alles. Hier, an diesem Tag, fing alles an.
Und dann war es vorbei. »So. Bis bald also«, sagte er und ging langsam rückwärts.
»Das hoffe ich«, sagte sie lächelnd.
»Ich auch. Tschüss, Em.«
»Tschüss, Dex.«
»Wir sehen uns.«
»Machs gut. Tschüss.«
DANK
Ich danke Jonny Geller und Nick Sayers für ihre Begeisterung, ihr Verständnis und ihre Ratschläge, sowie allen bei Hodder und Curtis Brown.
Zudem möchte ich allen danken, die sich die ersten Entwürfe angetan haben: Hannah MacDonald, Camilla Campbell, Matthew Warchus, Elizabeth Kilgarriff, Michael McCoy, Roanna Benn und Robert Bookman. Einige Details wurden von Ayse Tashkiran, Katie Goodwin, Eve Claxton, Anne Clarke und Christian Spurrier beigesteuert. Außerdem bin ich Mari Evans zu Dank verpflichtet. Erneuten Dank an Hannah Weaver, für die Unterstützung, Inspiration und dafür, dass sie das alles erträgt.
Thomas Hardy schulde ich Dank, weil er unwissentlich die Entstehung des Romans und einige unbeholfen paraphrasierte Passagen im letzten Kapitel angeregt hat, ebenso Billy Bragg für das schöne Lied St. Swithin’s Day .
Es liegt in der Natur dieses Romans, dass einige clevere Bemerkungen und Beobachtungen eventuell über die Jahre von Freunden und Bekannten stibitzt worden sind, und ich hoffe, dass ein kollektives Dankeschön – bzw. eine Entschuldigung – ausreichen.
NACHWEIS DER ZITATE
Charles Dickens: Große Erwartungen . Übers. von Ulrike Jung-Grell. © 1993 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.
Thomas Hardy: Am grünen Rand der Welt . Abdruck der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung des Verlages Klett-Cotta, Stuttgart. Eine Taschenbuchausgabe dieses Buches ist lieferbar bei dtv.
Thomas Hardy: Tess von D’Urbervilles – Eine reine Frau . © für die deutsche Übersetzung 1951 List Verlag, jetzt in der Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin.
Philip Larkin: Tage. Aus: Gedichte . Ausgewählt und übertragen von Waltraud Mitgutsch. © 1964, 1966, 1974 by Philip Larkin. Abdruck der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung des Verlages Klett-Cotta, Stuttgart. Used by permission of Faber and Faber Ltd.
James Salter: Verbrannte Tage . © 2000 BV Berlin Verlag GmbH.
Die Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel One Day
bei Hodder & Stoughton, London.
© 2009 by David Nicholls
Alle Rechte vorbehalten
Copyright © 2009 by Kein & Aber AG Zürich – Berlin
Coverbild: Craig Ward
Autorenfoto: Joss Barratt / Stay Still
eBook ISBN 978-3-0369-9102-3
www.keinundaber.ch
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