Zwei Herzen im Einklang

nicht bereit waren, die Schuld zu spüren, dass wir den Verlust von Bonding akzeptiert haben, weil wir die Schimäre erhaschen wollten, die uns das Ego versprochen hatte, dass nämlich Unabhängigkeit uns glücklich machen würde. Die Person, auf die wir projiziert haben, ist die Person, der wir hätten helfen sollen. Wenn wir am Scheideweg stattdessen also den Schritt auf eine höhere Ebene von Verbundenheit gemacht hätten – bevor wir den unnötigen Fehler begingen  –, dann wäre das alte Problem gar nicht aufgetaucht und wir hätten die Macht unserer Talente, unsere Aufgabe und unsere Bestimmung angenommen und eingesetzt.
    Wenn wir die irrtümliche Entscheidung getroffen haben, uns zu trennen, um unabhängig zu sein, dann haben wir das unter Rollen und Fusion zugedeckt. Je älter wir werden, desto mehr werden die Rollen und die Fusion zu einer Last, die bewirkt,
dass wir uns älter fühlen, als wir sind, weil wir nicht in der Lage sind, uns durch Empfangen zu regenerieren.
    Es ist jetzt an der Zeit, dass du der Person vergibst, die du als Sündenbock benutzt hast, und dass du dir selbst dafür vergibst, dass du eine solche Verschwörung fabriziert hast, die du all diese Jahre vor dir selbst verborgen hast. Du hast Schuldgefühle, weil du Angst gehabt hattest, nach vorn zu treten und zu helfen, weil du dich davor gefürchtet hast, dich zu zeigen und zu strahlen, und weil du jemandem die Schuld zugeschoben hast, dem du hättest helfen können.
    Es ist jetzt an der Zeit, dass du dich für eine höhere Ebene von Partnerschaft entscheidest. Es ist Zeit, dass du leuchtest. Das wird den Vorteil mit sich bringen, dass du dich selbst auch einschließt sowie das, was dir durch den Verlust von Bonding verloren gegangen war. Das wird auch deine jetzige Beziehung auf bestmögliche Weise fördern, dir Fluss bringen, Frische und Erneuerung sowie den verdienten Lohn.

Lektion 76
Fehler korrigieren
    Um einen Fehler zu korrigieren, ist es entscheidend zu erkennen, dass man einen Fehler gemacht hat. Nach Jahren der Forschung habe ich herausgefunden, dass jede negative Emotion, die wir haben, jedes Problem, jedes Hindernis oder Trauma, einen Fehler von unserer Seite widerspiegelt. 20 Wenn du das erkennst, wenn dir etwas in die Quere kommt und du falsch liegst, dann kannst du etwas unternehmen, um das zu korrigieren.
    Als Erstes geht es darum, vor allem am Anfang, dass du dich selbst beobachtest und überwachst. Reflektiere, wie es dir geht und wie du dich fühlst. Überlege, was dich in deinem Leben blockiert. Es ist nicht die Schuld von irgendjemand anderem. Es geht vielmehr darauf zurück, wie wir diese Person oder das betreffende Ereignis für unsere Absichten gebraucht
haben. Wenn wir die Lektion lernen, wird der Schmerz verschwinden.
    Sieh dir dein Leben an. Wo gab es Traumata? Diese Traumata, soweit du dich an sie erinnern kannst, und sogar solche, die du vergessen hast, haben Muster gebildet, die auf dich wie Blockaden wirken, einen Mangel an Selbstvertrauen verursachen und alten Schmerz bilden, der immer noch an dir nagt.
    Wenn man Fehler erkennt und anerkennt und sie dann als ein Mittel zur Heilung gebraucht, löst sich Leid auf, Probleme verfliegen und Traumata werden geheilt.
    Wenn du Verantwortung übernimmst, indem du erkennst, dass jedes Problem, das dich umgibt, dein Problem ist, und dass du im Bewusstsein von Rechenschaftspflicht damit umgehst, also in der Erkenntnis, dass du dir dieses Problem ausgesucht hast, dann bist du auf einem guten Weg, die Schuldgefühle, die dich im Leid festhalten, und die alte Vorstellung, anderen die Schuld zu geben, loszuwerden.
    Rechenschaftspflicht ist umfassende Verantwortlichkeit – und damit das Gegenteil von Schuld, die zwar einen selbst angreift, aber nicht wirklich auf das Thema eingeht.
    Wenn du irgendeinen Kummer oder irgendein Problem hast, dann steckt dahinter eine Schuldzuweisung jemand anderem gegenüber. Wenn man einen anderen beschuldigt, dann greift man sich genauso selbst damit an, denn Schuldzuweisungen können nur aufgrund von eigenen, auf andere projizierten Schuldgefühlen entstehen. Denk an deinen Partner, an deine Partnerin. Was bewertest du an ihm oder ihr, wofür weist du ihm bzw. ihr Schuld zu?

    ÃœBUNG Der erste Schritt, nachdem du realisiert hast, dass du einen Fehler gemacht hast, ist, keinem die Schuld dafür zuzuschieben, auch nicht dir selbst. Du