Zwei Herzen im Einklang
dass wir unsere Körper sind. Nach Genuss zu streben bedeutet, Schmerzen zu finden, und Leid spiegelt die Enttäuschung wider, keine Freude gefunden zu haben.
Leid ist eine Form von Angriff und die andere Seite der Medaille von Autoaggression. Mit der Zeit finden wir unseren
Weg durch alle Gegensätze und Dualität hindurch, aber jeden Schritt, den wir über diese Kriege in unserem Bewusstsein unternehmen, stärkt unsere Zentrierung und unseren inneren Frieden.
ÃBUNG Der Krieg zwischen Sexualität und Spiritualität lässt sich leicht heilen. Stell dir vor, dass du dich auf dem Schlachtfeld von Sex und Spirit befindest. Frage dich, wie viele Schichten dieser Krieg in einem Bewusstsein hinunterreicht. Dann stell dir vor, dass du auf dem Schlachtfeld stehst.
Die Absicht des Egos ist, dich auf dem Schlachtfeld festzuhalten, damit du nicht über diesen Konflikt hinausgehen kannst und keine neue Ebene der Ganzheit erreichst.
Stell dir nun also vor, dass du gleichzeitig die Mitte aller Schlachtfelder durchquerst, bis du etwa dreiÃig Schritte über sie hinausgelangst. Dann dreh dich um und beobachte, wie sich die Abwehrmauer rings um das Schlachtfeld, die dich bisher immer darauf beschränkt und dich daran gehindert hat, weiter vorwärtszugehen, auflöst.
Nun kommst du auf eine neue Ebene von Ganzheit, Zuversicht, Selbstvertrauen und der Fähigkeit zu empfangen.
Das Spirituelle verbindet sich mit dem Sexuellen und gibt so der Energie, die im Sexuellen steckt, die Chance, das Wunderbare und Transzendente zu fördern. Du findest zu einer neuen Ebene von Unschuld und Wirksamkeit im Leben.
Lektion 94
Was im Weg steht
Wenn du mit jemandem eine Beziehung führst und dich für den nächsten verbindlichen Schritt entscheidest, dann wird sich die Beziehung weiter entfalten. Sie wird besser und besser. Du hast angefangen zu erkennen, dass Vereinigung, Einswerden, der Weg zur Liebe ist. Im Weg steht immer nur eine »Investition« ins Ego statt in die Liebe.
ÃBUNG Eine Ãbung aus einem Workshop im vergangenen Jahr geht so: Suche zunächst einen Stein. Das wird einen Monat lang dein Heilstein sein. Und nun bitte aus ganzem Herzen, dass all der Kummer, die Urteile und alles andere, was du benutzt hast, um unabhängig von deinem Partner oder deiner Partnerin zu bleiben, dir gezeigt wird. Sei nicht erstaunt, wenn sich dabei schlechte Gefühle melden oder alte Beschwerden auftauchen.
Die Tatsache, dass du deinen Stein bei dir hast, erinnert dich daran, dass du selbst darum gebeten hast, dass alles, was du verdrängt hattest, nun in dein Bewusstsein rückt. Das Ziel ist, diese Dinge nicht mehr länger als Vorwand zu benutzen, dich von deinem Partner getrennt zu halten. Das führt zu mehr Energiefluss und Freude in der Partnerschaft, weil du einen Keil zwischen dir und deinem Partner/deiner Partnerin beseitigt hast.
Lade jede Nacht oder, wenn nötig, auch davor, all dein altes Leid oder deine Verstimmungen, die in Bezug auf deinen Partner oder in deinem Leben auftauchen, auf deinem Stein ab. Da kann durchaus auch lang unterdrückte Wut oder Verletzung hochkommen.
Stecke alles in den Stein. Wenn dir nicht wohl dabei ist, dann bring es zum Handelsposten des Himmels oder leg es in die Hände Gottes. Oder vergib einfach deinem Partner bzw. deiner Partnerin so lange, bis du Frieden hast. Den Stein bei dir zu tragen, wenn er nicht zu groà ist, dient als gute Erinnerung.
Als ich diese Ãbung zum ersten Mal selbst durchführte, entdeckte ich, wie nützlich ein Stein dabei sein konnte. In Vorbereitung auf unsere Silberhochzeit bat ich darum, dass alles, was zwischen Lency und mir stand, hochkommen sollte, damit es aufgelöst werden könnte. Als Erstes tauchte meine Reaktion auf etwas auf, was sie mir in den ersten fünf Jahren unserer Ehe vorgehalten hatte. Ich wusste bis einige Monate vor dieser Ãbung noch nicht einmal etwas darüber. Das Problem ging auf mein Verhalten zurück, bevor wir uns für einander entschieden hatten, als ich noch unrettbar unabhängig war und noch kein »trocken gelegter« Unabhängiger, der ich heute bin.
Als Nächstes kam hoch, als Lency mich um einen Rat gebeten hatte, den sie dann jedoch völlig unbeachtet lieÃ, was genau zu dem führte, das ich befürchtet hatte. Ich erkannte, dass dies auch noch ein altes Ereignis war, das uns im Wege stand, und ich verbrachte zwei Workshoptage damit, ihr
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