Zwei Herzen im Einklang
das nur eine winzige Ãbertreibung. Manche Menschen, die ich traf, waren auf einem spirituellen Weg und wollten ihre sexuelle Energie dafür sublimieren. Andere hatten eine Auszeit vom Sex genommen, um eine neue Sichtweise auf Beziehung und Sexualität zu gewinnen. Dann gab es auch solche, die mit Sex aufgrund eines Streits aufgehört hatten, sowie Menschen, die so unabhängig waren, dass sie meinten, es sei am besten, sich gar nicht mit Beziehungen und den emotionalen Umständen von Sexualität auseinanderzusetzen.
Manche verheiratete Leute haben ein Alter erreicht, in dem ihnen Sex nicht mehr wichtig ist. Andere haben jedoch keinen Sex mehr aufgrund eines Machtkampfes oder um nicht verletzt zu werden. Das führt zu Flauten, Trübsinn und Leblosigkeit.
Dann gibt es selbstverständlich die Ãdipusverschwörung, die zu Dreiecksbeziehungen, Abgestumpftheit oder der völligen Vermeidung von Sex führt und die auf Schuldgefühle, Rivalitäten und die als Kind verlorene Verbundenheit zurückgeht.
Die Ãdipusverschwörung trägt eine Form von sexueller Anziehung in eine Familie, die nichts mehr mit Liebe zu tun hat. Diese sexuelle Anziehung wird vielleicht in der Fantasie ausgelebt, manchmal auch in der Realität, meistens jedoch verdrängt. Damit wirkt sie sowohl unterbewusst als auch
unbewusst und ist umso schwieriger aufzuspüren. Die Schuldgefühle wegen der früher erlebten Anziehung zu den Eltern und Geschwistern werden unterbewusst auf die jetzigen Beziehungen übertragen und erzeugen dort Kälte und Widerstand oder führen zu Affären und Dreiecksbeziehungen, wenn die Ãdipusverschwörung real ausgelebt wird.
Im Hinblick auf emotionales Leid und die Vergangenheit wird alles, wovor man sich versucht hat zu schützen, früher oder später auftauchen, damit man sich damit auseinandersetzt. Ein sexuelles Verteidigungsmuster bringt, wie alle anderen Abwehrstrategien, insbesondere die Verleugnung, eine Blauäugigkeit mit sich, die uns »betriebsblind« macht, wenn der begrabene Schmerz endlich an die Oberfläche kommt. Die Ãbertragung einer in der Kindheit erlebten sexuellen Anziehung auf unsere gegenwärtige Beziehung erzeugt Chaos in unserem Liebesleben. Durch Bewusstwerdung und Bewusstsein können wir unser Sexleben jedoch zur Heilung nutzen und ein robustes Liebesleben entwickeln.
Wir können unseren Körper als ein Vehikel nutzen, um Liebe, Wohlgefühl, Sicherheit, SüÃe, GroÃzügigkeit und Wertschätzung zu übermitteln und zu teilen. Wir können Heilungen und Gaben durch Sex mit anderen teilen. Wir können über Sex Beziehungen heilen und wiederherstellen oder vertiefen.
Es geschieht oft, dass wir Energie, die für Wunder 3 gedacht war, stattdessen absichtlich für Sex einsetzen. Manchmal benutzen
wir Sex, um Emotionen zuzudecken, vor denen wir uns schützen wollen. Das sind unangemessene Weisen, Sex zu gebrauchen. Wenn wir Sex so nutzen, verpassen wir die Chance, einen Sprung vorwärtszumachen und der Welt zu helfen.
Am besten wird Sex für Wunder eingesetzt, da Wunder sowohl uns selbst heilen als auch jene, denen wir uns zuwenden. Wunder wirken gleichfalls sehr machtvoll dabei, die Welt zu verändern. Sexuelle Energie kann man auch sublimieren, um zu heilen, um humorvoll zu sein, anderen zu helfen oder einfach lustig und gut drauf zu sein.
Wenn du jedoch ein Keuschheitsgelübde abgelegt hast und Sex dir ständig im Sinn ist, dann sabotierst du dich selbst. Alle zwanghaften Gedanken- oder Verhaltensmuster zeigen uns immer auf, wo wir gefangen und stecken geblieben sind.
Wenn du Verweigerung von Sex als eine Waffe benutzt oder um einen anderen zu manipulieren oder weil du Angst vor dem nächsten Schritt auf dem Weg zu Nähe und Intimität hast, Angst vor dem nächsten Schritt in deinem Leben, dann bereitest du dir ebenfalls selbst eine Niederlage.
Wenn der Rückzug von Sexualität nicht aus einem Ãdipusmuster stammt (allerdings ist er das fast immer, auch wenn andere Prozesse das überlagern), dann entsteht er typischerweise aufgrund von abgespaltener Unabhängigkeit. Sie zeigt uns an, dass wir uns vor gröÃerem Erfolg, mehr Intimität und besserer Partnerschaft fürchten.
Sexprobleme, insbesondere wenn wir uns ganz von Sex verabschiedet haben, haben meistens mit Kontrollthemen und Autoritätskonflikten zu tun. Im Zustand der Unabhängigkeit haben
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