Zwei Herzen im Einklang
Wettbewerb durchsetzen, dass wir gewinnen und kontrollieren können. Das Ego macht groÃe Versprechungen: dass wir frei wären, wenn wir uns abtrennen von anderen und in unser Ego investieren, also in das Prinzip von Getrenntheit. Es gibt uns jedoch nur unechte Unabhängigkeit, die dissoziiert ist, die abgespalten ist, und eine Form des Davonlaufens darstellt.
Die Rolle der Unabhängigkeit ist unauflösbar mit den Rollen der Aufopferung und der Bedürftigkeit verknüpft. Wir spielen vielleicht eine dieser Rollen und projizieren die anderen Teile auf unsere Partnerin bzw. auf unseren Partner oder auf unsere Familie. Sie stecken jedoch immer noch in uns drinnen und warten nur darauf, dass sie wieder »dran« sind.
Es handelt sich dabei nicht nur um einen Teufelskreis zwischen den Rollen der Unabhängigkeit und der Aufopferung. Ein Teufelskreis besitzt eine destruktive Dynamik zwischen zwei negativen Elementen, die sich gegenseitig auf zerstörerische Weise verstärken. Eine »Sturmflut« enthält drei negative Elemente. In diesem Fall wirken die Rollen von Unabhängigkeit, Aufopferung und Bedürftigkeit auf eine zerstörerische Weise zusammen und ziehen uns wie in einem Teufelskreis immer weiter nach unten, tiefer und tiefer.
Alle diese Rollen decken ein Opferereignis zu, bei dem wir uns für das Ego entschieden haben statt für eine neue Gabe
und eine tiefere Verbundenheit. Unser Leben hätte so viel einfacher sein können, wenn wir einst den Mut gehabt hätten, in die richtige Richtung aufzubrechen, und auf den vermeintlichen Schutz und die angebliche Unterstützung durch unser Ego verzichtet hätten. Dann hätten wir ein stärkeres Bonding erlangt und gröÃere Geschenke empfangen. Das hätte dazu beigetragen, dass wir alle Beteiligten befreit hätten, bevor sich die Situation entwickelte.
Jedes Problem, das wir heute mit unserem Partner oder mit unserer Partnerin haben, gibt uns die Chance, unsere fälschlich entwickelten Muster zu heilen, die sich zu bilden begannen, als wir uns auf die Seite des Egos gestellt haben, anstatt eine tiefere Verbundenheit zu wählen. Das Bonding, das wir wieder erneuern, ist dieselbe Verbundenheit, die uns immer schon offenstand und die nun einfach wiedererkannt und endlich angenommen wird. Auf einer spirituellen Ebene hat es Bonding immer gegeben. Je mehr Verbundenheit wir auf allen Ebenen aktivieren, desto mehr Schönheit und Fülle wird unser Leben aufweisen. Je mehr Bonding es gibt, desto mehr Ebenbürtigkeit existiert. Es löst die Konkurrenzmuster auf, die in Rollen stecken, sowohl in unserem Bewusstsein als auch in dem der anderen. Herrscht Ebenbürtigkeit, gibt es keinen Grund für Machtkämpfe, Wettbewerbsdenken oder Leblosigkeit in unseren Beziehungen. Dann besteht nur Gegenseitigkeit, die gröÃeren Erfolg und gröÃere Nähe mit sich bringt.
Bonding ist das Band, das uns in einem festen Wir-Gefühl, in einer glücklichen »Kohäsion« miteinander verbindet. Verbundenheit wiegt sehr leicht und sie bringt Freude mit sich. Bonding ist das Einzige, was uns über Fusion, Aufopferung, Fesselung, Schuldgefühle und Versagensmuster hinausführt,
Dinge, die in unserer Kindheit ihren Anfang nahmen und die später von Opferrollen, Märtyrerrollen und falscher Unabhängigkeit zugedeckt wurden. Mit dem Verlust von Verbundenheit begannen Angst, Illusion, Bedürftigkeit, Missverständnisse und Widerstände. Diese wiederum verwandelten sich in Verletzungen, gebrochene Herzen und Rachegelüste, wenn wir im nächsten Stadium nicht die richtige Entscheidung getroffen und den Verlust von Verbundenheit transformiert haben.
Wenn Bonding nicht in jenem Stadium erlernt wird, das die Psychologie der Vision das »Stadium des gebrochenen Herzens« nennt, dann tauchen im nächsten Stadium Gefühle von Schuld, Minderwertigkeit und Aufopferung auf. Alle diese dunklen Emotionen erzeugen Stress. Sofern wir Verbundenheit verloren haben, haben wir auch verloren, wer wir dem Wesen nach sind. Wir haben unser Sein durch unser Tun zugedeckt. Wir haben das Wissen aus den Augen verloren, dass wir ein Kind Gottes sind und wirklich alles Gute verdienen. Infolgedessen müssen wir schwer für das arbeiten, dem wir uns auf eine verborgene Weise widersetzen.
Es ist einzig wichtig zu wissen, dass wir uns in Richtung Bonding, dass wir uns auf Verbundenheit zubewegen. Ohne Bonding
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