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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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unglückselige Musiknarr mit bedauerlicher Hartnäckigkeit zum Besten gab. Andere sangen aus vollem Herzen verschiedene Kinderlieder, und nach Schluß des ergötzlichen Concerts suchten Alle ihre Lagerstätten auf.
    Briant hörte inzwischen niemals auf, über die Möglichkeit einer Rückkehr nach Neuseeland nachzugrübeln. Das war’s, was ihm jederzeit am Herzen lag, und darin unterschied er sich von Gordon, welcher nur daran dachte, die Einrichtung der Colonie auf der Insel Chairman zu vervollständigen. Die Präsidentschaft Briant’s mußte sich also vorzüglich durch die Anstrengungen auszeichnen, die in der Absicht heimzukehren gemacht wurden. Er dachte zunächst immer an den weißlichen, von ihm seitwärts der Deception-Bai wahrgenommenen Fleck und fragte sich, ob dieser wohl einem in der Nachbarschaft der Insel gelegenen Lande angehöre. In diesem Falle schien es ihm nicht unmöglich zu sein, ein Fahrzeug zu erbauen, mit dem man wenigstens jenes Land erreichen könnte; sprach er darüber aber mit Baxter, so zuckte dieser nur die Achseln, um anzudeuten, daß eine solche Arbeit ihre Kräfte weit übersteige.
    »Ach, warum sind wir nur Kinder! klagte dann Briant; ja, Kinder, wo wir doch Männer sein müßten!«
    Das war und blieb sein größter Kummer!
    Während der Winternächte kam es, obwohl die Sicherheit von French-den selbst ungefährdet schien, zu einzelnen Störungen. Wiederholt ließ Phann ein langes Bellen vernehmen, wenn Banden von Raubthieren – – meist von Schakalen – die Einfriedigung umschwärmten. Dann eilten Doniphan und die Andern durch die Thür der Halle hinaus und indem sie Feuerbrände nach den unheimlichen Gesellen schleuderten, gelang es ihnen meist leicht, diese zu vertreiben.
    Zwei-oder dreimal zeigten sich auch Jaguare und Cugnare in kleineren Gesellschaften in der Umgebung, ohne so nahe wie die Schakale heranzukommen. Diese empfing man mit Flintenschüssen, obgleich bei der Entfernung, aus der man auf sie feuerte, an eine tödtliche Verwundung derselben kaum zu denken war. Kurz, es machte zuweilen doch einige Mühe, den eingefriedigten Viehhof zu schützen.
    Am 24. Juli fand Moko auch einmal Gelegenheit, sich auf’s neue als vortrefflicher Kochkünstler zu erweisen, indem er ein Stück Wildpret zubereitete, an dem sich Alle, die Einen als Leckermäuler, die Anderen als Feinschmecker, weidlich ergötzten.
    Wilcox und Baxter, der dem ersteren gern seine Unterstützung lieh, hatten sich nicht begnügt, Fangapparate für kleinere Thiere, wie Geflügel und Nagethiere, herzustellen, Durch geeignete Zurichtung straff-elastischen Reisigs, wie solches zwischen den Baumstämmen der Trapswoods wuchs, gelang es ihnen, wirkliche Schlingen mit Laufknoten auch für größeres Wild zu verfertigen. Aehnliche Fallen werden häufig in den Wäldern auf den Fährten der Rehe errichtet und sie liefern nicht selten recht gute Ausbeute.
    In den Trapswoods war es freilich kein Rehbock, sondern ein prächtiger Flamingo, der sich in der Nacht zum 24. Juli in einem solchen Laufknoten gefangen und aus dem er sich trotz aller Anstrengung nicht wieder hatte frei machen können. Am Morgen, als Wilcox die Fallen und Schlingen nachsah, war er schon von der seinen Hals einschnürenden Schlinge erwürgt. Dieser sorgsam gerupfte, sauber ausgenommene und mit einer Fülle aus aromatischen Kräutern schön nußbraun gebratene Flamingo wurde allgemein für ausgezeichnet erklärt. Sowohl von dem Bruststück wie von den Keulen erhielt Jeder reichlich zugetheilt, und obendrein noch ein kleines Stück von der Zunge, die wohl zu den leckersten Gerichten gehört, welche es unter dem blauen Himmelszelte giebt.
    Die erste Hälfte des Monats August brachte vier sehr strenge Frosttage. Nicht ohne ängstliche Besorgniß sah Briant das Thermometer bis auf dreißig Centigrade unter Null herabsinken. Die Reinheit der Luft war dabei ganz unvergleichlich und wie es bei solchen starken Erniedrigungen der Temperatur häufig vorkommt, bewegte kein Windhauch die Atmosphäre.
    Während dieser Zeit konnte Niemand French-den verlassen, ohne sofort bis auf die Knochen durchkältet zu werden, und den Kleinen wurde deshalb strengstens verboten, sich, und wäre es nur auf Augenblicke, der freien Luft auszusetzen. Selbst die Großen wagten das nur, wenn die Noth es erheischte, vor Allem also, um die Oefen in den Vieh-und Geflügelstallungen in Brand zu erhalten.
     

    Der Flamingo war schon erwürgt. (S. 279.)
     
    Zum Glück währte diese

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