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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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über in Brand halten ließ. Bald machte es sich auch nöthig, die Ställe in der Einhegung etwas zu erwärmen – eine Aufgabe, welche Service und Garnett zufiel.
    Zu jener Zeit begannen auch einige Vögel schaarenweise davon zu ziehen. Nach welchen Gegenden wandten sie sich wohl hin? Offenbar nach mehr nördlich gelegenen Theilen des Stillen Weltmeeres oder nach dem amerikanischen Festlande, wo sie ein weniger rauhes Klima als auf der Insel Chairman fanden.
    Unter diesen Vögeln waren in erster Linie Schwalben, diese reizenden Zugvögel, welche schnell die größten Entfernungen zurückzulegen im Stande sind. Da Briant’s Dichten und Trachten unausgesetzt darauf gerichtet war, Mittel zur Rückkehr in die Heimat ausfindig zu machen, kam er auf den Gedanken, den Fortgang dieser Vögel zu benutzen, um von der heutigen Lage der Schiffbrüchigen des »Sloughi« Meldung zu machen. Es hatte keine Schwierigkeit, einige Dutzend jener Schwalben, von der Art der Rauchschwalben, einzufangen, denn diese nisteten in der Nähe und fast noch im Inneren des Storeroom selbst. Man befestigte ihnen dann am Halse ein kleines Leinwandsäckchen mit einem Zettelchen darin, der ungefähr den Theil des Stillen Oceans angab, in welchem die Insel Chairman zu sachen sei, und der die Bitte enthielt, davon Nachricht nach Auckland, der Hauptstadt von Neuseeland, zu geben.
    Dann wurden die Schwalben freigelassen, und nicht ohne tief innerliche Erregung riefen die jungen Colonisten ihnen ein. Auf Wiedersehen« nach, als sie in der Richtung nach Nordosten verschwanden
    So gering die Aussicht auf günstigen Erfolg auch sein mochte, welche diese Maßregel versprach, that Briant gewiß recht daran, sie nicht zu vernachlässigen.
    Vom 25. Mai ab fiel der erste Schnee, demnach einige Tage früher, als im vorigen Jahre. Und nach diesem vorzeitigen Eintritt des Winters konnte man wenigstens fürchten, daß derselbe ein sehr harter werden würde. Zum Glück war für Erwärmung, Beleuchtung und für die Nahrung in French-den auf längere Zeit hinaus gesorgt, ohne bezüglich der letzteren die Beute aus den South-moors zu rechnen, von denen aus mancherlei Thiere nach dem Ufer des Rio Sealand kamen und hier leicht erlegt oder gefangen wurden.
    Schon seit mehreren Wochen waren warme Kleidungsstücke vertheilt worden, und Gordon wachte außerdem streng darüber, daß alle hygienischen Maßregeln auf’s Genaueste befolgt würden.
    Während dieser langen Zeitperiode hallte French-den auch von einer geheimen Bewegung wider, welche die jugendlichen Köpfe mehr und mehr erhitzte. Das Jahr, für welches Gordon zum Oberhaupte der Insel Chairman ernannt worden war, ging nämlich mit dem 10. Juni zu Ende.
    Dieser Umstand veranlaßte mehrfache vertrauliche Besprechungen, heimliche Zusammenkünfte, ja, man könnte sagen Intriguen, welche die ganze kleine Welt lebhaft erregten. Gordon verhielt sich dagegen, wie wir wissen, theilnahmlos, was aber Briant angeht, so kam es diesen als gebornen Franzosen gar nicht in den Sinn, die Leitung einer Colonie von Knaben zu übernehmen, von denen die größte Anzahl Engländer waken.
    Im Grunde war derjenige, welcher sich, ohne es äußerlich zu zeigen, angesichts jener Wahl am meisten besorgt zeigte, niemand Anderes als Doniphan. Mit seiner wirklich hervorragenden Intelligenz und seinem von Niemand angezweifelten Muthe hätte er die besten Aussichten gehabt, wenn diese nicht durch seinen hochmüthigen Charakter, durch Herrschsucht und seine neidische Natur verdunkelt worden wären.
    Ob er es nun für unzweifelhaft hielt, der Nachfolger Gordon’s zu werden, oder ob er nur zu stolz und eitel war, sich um die Stimmen der Anderen zu bewerben, jedenfalls gab er sich den Anschein vornehmer Zurückhaltung. Was er übrigens nicht offen that, das thaten für ihn seine speciellen Freunde. Wilcox, Webb und Croß bearbeiteten unter der Hand ihre Kameraden, ihre Stimmen für Doniphan abzugeben – vorzüglich die Kleinen, deren Unterstützung ja jetzt nicht zu verachten war. Da nun kein anderer Name genannt wurde, konnte Doniphan seine Erwählung mit einigem Rechte für gesichert betrachten.
    Der 10. Juni kam heran.
    Im Laufe des Nachmittags sollte die Wahlhandlung stattfinden. Jeder hatte dabei auf einen Zettel den Namen Desjenigen zu schreiben, für den er sich als Oberhaupt entschied. Die Majorität sollte dann den Ausschlag geben. Da die Colonie vierzehn Mitglieder zählte – Moko als Neger konnte kein Wahlrecht beanspruchen und that das

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