Zwei Jahre Ferien
getroffen, Briant?…
– Vielleicht!«
Und Briant drückte warm die Hände Gordon’s.
Fußnoten
1 Was Briant plante, sollte später in Frankreich ausgeführt werden. Wenige Jahre darauf hat wirklich ein solcher Drache von siebenundzwanzig Fuß Länge bei vierundzwanzig Fuß Breite und von achteckiger Gestalt einen Sack mit Erde im Gewichte von siebenzig Kilogramm bequem mit in die Höhe gehoben. Das Gewicht des Apparates betrug übrigens selbst hundertdreizehn Kilogramm, wovon achtundsechzig Kilogramm auf das Gestell und fünfundvierzig Kilogramm auf die Leinwand und das Halteseil kamen.
Vierundzwanzigstes Capitel.
Erster Versuch. – Vergrößerung des Apparates. – Zweiter Versuch. – Auf den folgenden Tag verschoben. – Ein Vorschlag Briant’s. – Jacques’ Vorschlag. – Das Geständniß. – Briant’s Gedanken. – In der Luft bei dunkler Nacht. – Was sich da zeigt. – Der Wind frischt auf. – Ausgang des Versuches.
Am Morgen des 25. Novembers gingen Briant und Baxter ans Werk. Ehe sie dem Apparate aber größere Dimensionen gaben, schien es rathsam, zu wissen, welches Gewicht er in seinem jetzigen Zustande wohl zu tragen vermöge. Das gestattete dann, bei dem Mangel wissenschaftlicher Formeln, durch Versuche die ausreichende Fläche zu bestimmen, welche er erhalten mußte, um – abgesehen von seinem Eigengewichte – eine Last von mindestens hundertzwanzig oder hundertdreißig Pfund mitzunehmen.
Es war nicht nöthig, zu diesem ersten Versuche die Nacht abzuwarten. Augenblicklich wehte der Wind von Südwesten her, und Briant glaubte keine Ursache zu haben, diesen unbenützt zu lassen, wenn der Drache nur in so geringer Höhe festgehalten wurde, daß man ihn vom östlichen Seeufer aus nicht wahrnehmen konnte.
Der Versuch gelang nach Wunsch und lieferte das Ergebniß, daß der Apparat bei mäßigem Winddrucke einen zwanzigpfündigen Sack aufhob. Eine vom »Sloughi« herrührende Schnellwage hatte gestattet, dieses Gewicht sehr genau zu bestimmen.
Der Drache wurde nun wieder herunter gezogen und auf den Boden der Sport-terrace niedergelegt.
In erster Linie verstärkte nun Baxter dessen Gestell mit Hilfe von dünnen Stricken, die in einem Mittelknoten so zusammenliefen, wie die Fischbeinstäbe eines Regenschirmes in dem auf dem Stocke gleitenden Ringe. Dann wurde seine Oberfläche durch allseitige Verlängerung des Gestelles und einen weiteren Leinenbezug vergrößert, bei welcher Arbeit sich Kate ganz besonders nützlich erwies. An Nadeln und Nähfaden fehlte es in French-den ja nicht, und die geschickte Aufwärterin verstand sich vortrefflich auf Näharbeiten.
Wären Briant und Baxter in der Mechanik »stärker« gewesen, so hätten sie bei Herstellung ihres Apparates gewiß die in Betracht kommenden Grundprincipien, das Gewicht, die ebene Oberfläche, den Mittelpunkt der Schwere, den des Winddruckes – welcher mit dem Mittelpunkte der Gestalt des Apparates zusammenfällt – und endlich den Anheftungspunkt der Schnur genauer beachtet. Aus solchen Berechnungen hätten sie dann den Schluß gezogen, wie groß die Steigkraft des Drachens sein und welche Höhe er dabei erreichen konnte. Außerdem hätten sie auch durch Rechnung die Stärke der Schnur ermitteln können, welche der dann auf sie wirkenden Spannung genügend widerstehen konnte – eine der wichtigsten Bedingungen für die persönliche Sicherheit des Beobachters.
Glücklicherweise paßte die Schnur, welche früher für das Log des Schooners gedient hatte und gegen zweitausend Fuß lang war, hierzu vollkommen. Uebrigens »zieht« ein Drache, selbst bei frischer Brise, nicht allzustark, wenn nur der Haltepunkt an der »Wage« richtig gewählt ist. Es galt also, diesen Punkt, von dem die Neigung des Apparates gegen den Wind und hiervon dessen Stabilität abhängt, sorgsam zu bestimmen.
Zu dem jetzt vorliegenden Zwecke bedurfte der Drache keines Schwanzes am unteren Ende, worüber sich Dole und Costar nicht wenig härmten. Ein solcher war jedoch unnöthig; das mit in die Höhe genommene Gewicht mußte schon hinreichen, einen »Kopfsturz« desselben zu verhindern.
Nach mehrfachen Versuchen fanden Briant und Baxter heraus, daß die Last am unteren Drittel des Gestelles und zwar an einer der Querlatten befestigt werden mußte, welche die Leinwand der Breite nach ausgespannt erhielten. Zwei an dieses Querstück geknüpfte Stricke sollten diese dann etwa zwanzig Fuß weiter unten schwebend erhalten.
Die Halteschnur richtete man in
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