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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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begreife nicht, warum Du, nebst Wilcox, Croß und Webb, Dich nicht mit ihm verständigen kannst. Ich sage Dir das nur beiläufig, Doniphan, und hoffe, Du wirst es Dir überlegen….
    – Es ist schon Alles überlegt, Gordon!«
    Gordon sah wohl ein, daß der stolze Knabe wenig geneigt sein mochte, seinem Rathe zu folgen, und das betrübte ihn, da er dadurch in Zukunft manche Mißhelligkeiten entstehen sah.
    Wie erwähnt, hatte die Entladung des Flosses drei Tage in Anspruch genommen, jetzt blieb nur noch übrig, die Grundlage und die Plattform wieder auseinander zu nehmen, um deren Planken und Balken im Innern von French-den zu verwenden.
    Leider hatte nicht das ganze Material in der Höhle Platz finden können, und wenn es nicht gelang, diese zu vergrößern, würde man sich genöthigt sehen, eine Art Schuppen zu erbauen, unter dem die Ballen, geschützt gegen die schlechte Witterung, liegen konnten.
    Inzwischen wurden alle Gegenstände, auf Gordon’s Rath, in dem Winkel der Uferhöhe untergebracht und hier mit getheerten Leinenstücken, welche sonst zum Schutze der Oberlichtfenster und der Treppenkappen gedient hatten, überdeckt
    Im Laufe des 13. gingen Baxter, Briant und Moko an die Herrichtung des Kochofens, der auf Walzen bis zum Innern von French-den gezogen werden mußte. Hier stellte man ihn an die rechte Wand nahe dem Eingang, um sich einen möglichst guten Zug desselben zu sichern. Was das Rohr anging, welches die Verbrennungsproducte nach außen abführen sollte, so machte ihnen dessen Anbringung kein besonderes Kopfzerbrechen. Da der Kalkstein ziemlich weich war, gelang es Baxter, ein Loch durch denselben zu schlagen, in welches das Rohr eingepaßt wurde, so daß der Rauch nun nach außen abziehen konnte. Am Nachmittage, als der Schiffsjunge den Ofen in Brand gesetzt, hatte er die Befriedigung zu sehen, daß derselbe ganz nach Wunsch fungirte. Selbst für die schlechteste Jahreszeit war die Zubereitung der Speisen gesichert
    Während der folgenden Wochen konnten Doniphan, Webb, Wilcox und Croß, denen sich noch Garnett und Service anschlossen, ihrer Jagdlust völlig Genüge thun. Eines Tages zogen sie so in den Birken-und Buchenwald, eine halbe Meile von French-den aus und an der Seite des Sees, hinein. An manchen Stellen entdeckten sie deutliche Spuren menschlicher Arbeit. Es waren da im Erdboden ausgehobene und mit Gezweig bedeckte Gruben, tief genug, um Thieren, welche hineinfielen, das Wiederentweichen zu verhindern. Der Zustand der Gruben ließ jedoch erkennen, daß diese schon viele Jahre alt waren, und eine derselben enthielt noch die Ueberbleibsel eines Thieres, dessen Art jetzt freilich nur noch schwer zu erkennen gewesen wäre.
    »Jedenfalls sind das die Knochen von einem ziemlich großen Thiere, bemerkte Wilcox, der sich schnellstens in die Grube hinabgelassen hatte und einige von der Zeit gebleichte Knochen herausbrachte.
    – Und das war ein vierfüßiges Thier, was man noch an den Beinknochen erkennt, fügte Webb hinzu.
    – Wenigstens, wenn es hier nicht gar fünffüßige Thiere giebt, antwortete Service, und dann hat das hier nur ein Schaf oder ein ganz gewaltiges Kalb sein können.
    – Du mußt doch immer scherzen, Service, sagte Croß.
    – Nun, das Lachen ist doch nicht verboten, meinte Garnett.
    – Gewiß erscheint mir nur, fuhr Doniphan fort, daß dieses Thier ein sehr kräftiges gewesen sein muß. Seht nur die Dicke des Kopfes und die mit Hakenzähnen ausgestattete Kinnlade. Service mag immer mit seinen Gaukler-Kälbern und seinen Jahrmarkts-Schafen scherzen, wenn dieser Vierfüßler hier aber wieder auflebte, würde ihm das Lachen, glaub’ ich, schnell vergehen.
    – Gut abgeführt! rief Croß, der immer geneigt war, die Erwiderungen seines Vetters ausgezeichnet zu finden.
    – Du meinst also, fragte Webb Doniphan, daß wir hier ein gefährliches Raubthier vor uns hätten?
    – Ja, ganz sicherlich!
    – Einen Löwen… einen Tiger etwa?… fragte Croß, dem es hier gar nicht mehr geheuer vorkam.
    – Wenn auch keinen Tiger oder Löwen, so doch mindestens einen Jaguar oder Cuguar!
    – Da werden wir uns also in Acht nehmen müssen!… sagte Webb.
    – Und dürfen nicht sorglos weit herumstreifen, setzte Croß hinzu.
    – Hörst du wohl, Phann, sagte Service, sich nach dem Hunde umwendend, hier giebt es sehr große Bestien.«
    Phann antwortete durch ein freudiges Gebell, das keine besondere Unruhe verrieth.
    Die jungen Jäger schickten sich nun an, nach French-den

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