Zwei Krankenschwestern auf dem Jakobsweg

haben in 20 von 25 Nächten mit fremden
Menschen, verschiedener Nationalitäten, von Kindern bis Rentnern,
verschiedenster Berufsgruppen, sogar ein katholischer Mönch war dabei, die
Räume geteilt. 5 Nächte hatten wir für uns ganz privat. Das war zu Anfang in
Burgos, dann in Leon, in Sarria blieb uns keine andere Wahl, in Finsterra waren
wir leicht verführbar und in Madrid gibt es keine Herbergen wie auf dem Jakobsweg.
Auf dem Weg zur UBahn holen wir uns in einem Supermarkt etwas Proviant und dann
geht es weiter. Die Metrofahrt ist für uns Drei etwas verkrampft. Jede
verdächtig aussehende Person ist für uns ein potentieller Taschendieb. Ohne
Zwischenfälle erreichen wir den Airport und wollen ins Flughafengebäude. Aber
weit gefehlt. Ein Ticket für 1,- € macht uns erst den Weg frei, unglaublich!
Für weitere 6,- € (jeder Rucksack für 6,- €) lassen wir unsere Rucksäcke
einwickeln. Was wenn unser Geld hier für nicht mehr gereicht hätte? Nun checken
wir ein und unsere Säcke werden gewogen. Julianes Rucksack bringt 11 Kilo auf
die Waage, Martin ist mit 10 Kilo dabei und mein Rucksack schafft es auf 13
Kilo. So ist das also?! An einem Zeitungskiosk lacht uns, vom Titelblatt einer
Illustrierten H. P. Kerkeling an. Da steht in etwa, er wäre wieder weg. Also
wir haben ihn nicht getroffen. Nicht ganz pünktlich hebt unser Flieger in
Richtung Deutschland ab. Wir landen am Abend in Berlin Tegel.
Mit dem Bus fahren wir nach Spandau und von dort mit der Bahn nach Glöwen. Ein
sichtlich erleichterter Vater und Ehemann nimmt uns, dort wo unser Abenteuer
begann, wieder in Empfang.
    In Santiago auf dem Flugplatz können Karola und ich nach
Stunden des Wartens auch einchecken. Der ganze Flieger ist mit spanischen
Urlaubern besetzt, die in Hochstimmung sind. Wir fliegen mit Zwischenstopp
Mallorca. Dort werden die spanischen gegen deutsche Urlauber ausgewechselt und
den Unterschied kann man deutlich spüren. Unser Kapitän trägt den schönen
Namen: Robert Wildschwein. Was wir sehr lustig finden. In Deutschland empfängt
uns eine ungewohnt frische Brise. Glücklich begrüßt mein Mann uns zwei braun
gebrannte Pilger und in flotter Fahrt geht es durch die Nacht wieder mal in
Richtung Westen.
    Wegweiser
auf dem Jakobsweg, Pamplona

ENDE