Zwei Krankenschwestern auf dem Jakobsweg
Sonntag
Mit dem Bus von Belorado - Burgos - Leon, Sonne, 27°C
17.10.2011, Montag
Mit dem Bus von Leon - Lugo - Sarria, Sonne, 26°C
13. Etappe: 18. Sarria - Portemarin, Sonne,
25°C, 23km
14. Etappe: 19. Portemarin - Areixe, Regen, 21°C, 17,6km
15. Etappe: 20. Areixe - Melide, Sonne, 25°C, 22,7km
16. Etappe: 21. Melide - Azur, Sonne, 25°C, 14km
17. Etappe: 22. Azur - Pedrouzo, Sonne, 25°C, 19km
18. Etappe: 23. Pedrouzo - Monte de Gozo, Regen, 18°C, 16km
24.10.2011, Montag
Einzug in Santiago, Nieselregen, 19°C, 5km
25.10.2011, Dienstag Mit dem Bus nach Finesterra und am Abend
wieder zurück Santiago, Regen, 16°C, Finesterra überwiegend Sonnenschein,
vereinzelt Schauer
26.10.2011, Mittwoch Santiago, Regen, 17°C
27.10.2011, Donnerstag
Abreise vom Flughafen Santiago - Palma de Mallorca - Flughafen Tegel
Teil I Den
alten Weg sind wir gegangen
Ankunft
03. Oktober 2011, Montag, Saint-Jean-Pied-de-Port
Zwei Stunden vor unserem Abflug stoppt Karolas Mann den Wagen
vor dem Flughafengebäude in Berlin Tegel. Nach einem kurzen Abschied
entschwinden wir durch die große Tür und das Abenteuer kann beginnen.
In Tegel gibt es keinerlei Probleme. Ein dunkelhäutiger Beamter war zu Späßen
aufgelegt und wollte von uns wissen, ob wir in Paris wandern wollen. Karola
antwortete ihm: „Ja, den Eiffelturm hoch und runter.“ Wir mussten alle drei
lachen und er wünschte uns eine gute Reise.
Bei Karola geht einige Zeit der Alarm, bis sie genug abgelegt hat und endlich
durch darf. Die Reise geht pünktlich los und ebenso pünktlich sind wir in Paris
gelandet.
Der Flug dauerte ungefähr 2 Stunden. Das Wetter ist gut, sodass wir von da oben
eine gute Aussicht haben. Das Personal auf den Flughäfen gibt es von sehr
freundlich bis Minus sechs. Beim Check In haben wir bereits einen Verlust zu
beklagen. Auf die Frage: „Haben sie Waffen oder explosive Stoffe bei sich?“,
kommt die spontane, sofort bereute, typische Karola-Antwort: „Zählt Pfefferspray
auch dazu?“ Das Pfefferspray wird unverzüglich konfisziert. Als ob wir es
geahnt haben, gehen uns die Vorräte natürlich so schnell nicht aus, zwei Sprays
warten tief in meinem Gepäck vergraben auf einen eventuellen Einsatz.
Der Flughafen „ORY“ in Paris ist doch größer als erwartet. Zum Glück haben wir
ausreichend Zeit, um die verzwickten Flughafenstrukturen zu durchschauen und
finden nach einigen Hindernissen unser Gate. Um 13.00 Uhr fliegen wir nach
Biarritz weiter. In Biarritz gelandet, stehen wir vor der nächsten
Herausforderung - vom Flughafen zum Bahnhof zu gelangen, ohne jegliche
französisch - Kenntnisse. Zum Glück sind die Busfahrer hier sehr geduldig und
nehmen sich für die Fahrgäste die nötige Zeit. Ohne größere Probleme erreichen
wir den Bahnhof. Die Strategie der Fahrpläne zu durchschauen, ist uns aber
trotzdem nicht gelungen. Aber egal, es hat sich alles gefügt. Nachdem wir unser
Bahnticket haben, besuchen wir zur Zeitüberbrückung eine kleine Kirche und ein
Straßenkaffee und genießen das französische Flair. 18.10 Uhr verlässt unser Zug
Biarritz mit dem Ziel Saint-Jean-Pied-de-Port. Der Zug ist gut gefüllt.
Überwiegend sehen wir andere Pilger, die das selbe Ziel haben wie wir. Hier
treffen wir auch die beiden Radpilger aus Brasilien wieder. Schon im Flugzeug
nach Biarritz war uns ein junger Mann in Outdoor - Hosen und Wanderschuhen
aufgefallen. Endlich! Wir hatten schon in Paris nach gleichgesinnten Ausschau
gehalten. Die beiden sind ein Paar und leben in Brasilien, erfahren wir bei
einem kurzen Stopp an einer Bushaltestelle. Sie haben sich vorgenommen, in 10
Tagen mit dem Rad den Jakobsweg zu fahren. 10 Tage, das bedeutet täglich 80
Kilometer zu schaffen. Das ist für Radfahrer sicher kein Problem, aber die Wege
sind nicht immer einfach zu befahren, es gibt viel Gebirge und andere unwegsame
Strecken. Aber sie haben ihren Plan. Wollen wir hoffen, dass der aufgeht.
Schade, dass wir es nicht erfahren werden.
Wir fahren 1 ½ Stunden nach St-Jean-Pied-de-Port. Die Bahn führt direkt an den
Bergen des großen Gebirges vorbei. Ein kleiner Vorgeschmack auf morgen. In
St.-Jean-Pied-de-Port müssen wir uns zunächst orientieren. Wir hätten uns die
Richtung aber eigentlich denken können. Immer in Richtung Westen, wie in den
nächsten vier Wochen. Aber bevor wir überhaupt daran denken, gibt es da einen
hilfsbereiten Mitpilger, der uns einen Plan in die Hand drückt. So ist es kein
großes Problem den Weg in die „Rue de la Citadelle“
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