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Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan

Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan

Titel: Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt
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sah sie an. »Ich verstehe gut, dass das wahrscheinlich ein bisschen viel auf einmal zu verdauen ist. Aber Märzbr… Victoria hat durch ein dummes Missgeschick einen ziemlich kräftigen Schlag verpasst bekommen. Sie scheint mir zwar völlig in Ordnung zu sein, aber ich würde sie trotzdem gern für einen ordentlichen Check ins Krankenhaus bringen, nur zur Sicherheit. Ich schlage vor, dass Sie, Victoria und ich zusammen fahren. Wenn ich dabei bin, geht’s viel schneller. Einverstanden?«
    Anna dachte nach. Sie musterte Märzbritt und sah aus, als wisse sie nicht recht, was sie antworten sollte.
    »Und wenn ihr zurück seid«, sagte Mama, »würden wir euch beide gern zum Essen einladen.«
    Oh nein, dachte Maibritt. Nicht zum Essen! Nicht zu einem von Mamas abenteuerlichen Gerichten mit Bananen, Nüssen und Tabascosoße auf dunklem Brot. Und nicht, wenn Juni dabei war, die zwischendurch auch mal probierte, durchs Ohr zu essen. Maibritt kniff die Augen ganz fest zu und betete, so intensiv sie konnte, dass Anna ablehnte.
    »Ähm, ja, gern.« Anna zog die Antwort in die Länge.
    »Ich kann euch beruhigen, dass nicht ich die Köchin sein werde«, sagte Mama kichernd. »Ich wollte Maibritt fragen, ob sie nicht Lust hat, für uns alle Chikkaboo zu machen. Das würde gut passen, weil wir keinen … Strom haben. Vorübergehend, versteht sich.«
    Maibritt riss die Augen auf. »Ja«, sagte sie erleichtert. »Du wirst Chikkaboo lieben, Anna!«
    Endlich lächelte Anna auch wieder. »Das hört sich verlockend an«, sagte sie. »Aber jetzt lasst uns erst einmal ins Krankenhaus fahren.«
    Sie warf Papa einen Blick zu, und Papa schnappte seine Sommerjacke vom Haken.
    Märzbritt machte keine Anstalten, mitzugehen. Sie lief noch immer auf Strümpfen herum und wollte die Jacke nicht nehmen, die Anna ihr hinhielt.
    »Mfffmhrrmf«, sagte sie nur.
    »Komm schon, Victoria«, sagte Anna.
    »Nein!«, sagte Märzbritt.
    Anna seufzte. Dann schüttelte sie den Kopf. Der Arm mit der Jacke war immer noch ausgestreckt. Sie seufzte noch einmal und sagte: »Märzbritt, zieh jetzt bitte die Jacke an.«
    »Klar«, sagte Märzbritt und nahm die Jacke. »Fahren wir ins Krankenhaus und gucken, wie gut ich durchgebraten bin. Bis später!«
    Sie winkte Maibritt zu, dann fiel die Tür mit einem Knall hinter Anna, Papa und Märzbritt ins Schloss.
    »Haben wir auch alle Zutaten für Chikkaboo?«, fragte Maibritt besorgt.
    Sie hörten, wie das Auto auf dem Hofplatz startete.
    »Haben wir. Sogar fertiges Rührei ist da, das hat Papa vor einer halben Stunde gemacht. Und weißt du was? In einer halben Stunde kommt Omi und holt Juni ab. Anna, Märzbritt und deine kleine Schwester werden sicher gute Freunde, aber bei diesem ersten gemeinsamen Essen ist es vielleicht nicht das Schlechteste, wenn nicht durchs Ohr gegessen und durch die Nase getrunken wird. Was meinst du?«
    Maibritt lächelte und nickte vorsichtig.
    »Während du das Essen machst«, sagte Mama, »werde ich eine Turboaufräumaktion in der Küche starten. Und im Wohnzimmer. Einverstanden? Und ich verspreche, mir Mühe zu geben, mich wie eine ganz gewöhnliche Mama zu benehmen. Wenigstens dieses erste Mal.«
    »Danke«, flüsterte Maibritt und warf sich ihr um den Hals. »Du bist auch so eine ganz tolle Mama, aber das ist meine erste beste Freundin, und …«
    Der Rest erstickte im Hello-Kitty-Handtuch, das Mama vom Kopf rutschte. Das Badetuch fiel auch hinunter. Mama machte splitternackt ein paar luftige Tanzschritte. Dann zwinkerte sie ihrer Tochter zu und lief in die obere Etage.
    »Bin gleich wieder da!«, sang sie fröhlich.
    Maibritt wusch sich gründlich die Hände unter dem Wasserhahn. Dann öffnete sie den Kühlschrank und nahm alles heraus, was sie für Chikkaboo brauchte. Aus dem Schrank über der Spüle nahm sie fünf Teller und stellte sie nebeneinander auf die Arbeitsfläche. Das schärfste Messer, das sie besaßen, war in die falsche Schublade eingeräumt worden, aber nach einer Weile fand sie es schließlich.
    Mama kam wieder nach unten, und jetzt trug sie das schöne blaue Kleid, das Maibritt mit Oma zusammen zu Weihnachten gekauft hatte. Bis jetzt hatte Mama es noch nie angehabt. An den Füßen hatte sie ein Paar Damenschuhe, die Maibritt noch nie gesehen hatte.
    »Du siehst aber schön aus«, sagte sie und fühlte sich unglaublich glücklich.
    Maibritt liebte es, zu kochen. Besonders Gerichte, die sie sich selbst ausgedacht hatte.
    Während Mama nun also um sie herum aufräumte,

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