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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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sie das?«
    Drückendes Schweigen senkte sich über den Raum. Nach einigen angespannten Sekunden, wurde es jedoch von Ceciles sanfter Stimme gebrochen. »Ich weiß nicht, ob wir das jemals herausfinden werden, Andre. Wir wissen zwar, dass sie intelligent sind, aber ihr Denken unterscheidet sich so sehr von unserem, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass wir ihre Motive jemals verstehen können.«
    Andre antwortete nicht, aber Sam wusste, dass er an Amy dachte. So wie Sam, so wie sie alle -- selbst Dean, der Amy nie kennengelernt hatte und auch bei ihrem Tod nicht dabei gewesen war.
    Sam blickte sich um, blickte die Menschen an, die für ihn zur Familie geworden waren, und hatte plötzlich eine Idee. Diese Idee erschreckte ihn mehr, als er in Worte fassen konnte, und dennoch fühlte es sich richtig an, das zu tun. Er wusste, dass er es versuchen musste, und sei es nur, um Andre dabei zu helfen, irgendwie mit der Sache abzuschließen.
    Sam holte tief Luft und richtete sich in seinem Bürosessel auf. »In Oleander House hat dieses Wesen mit mir kommuniziert. Ich konnte spüren, was es dachte. Naja, zumindest einen Teil davon. Vielleicht kann ich so etwas noch einmal zustande bringen. Vielleicht kann ich in seinen Geist eindringen und herausfinden, warum es so handelt.«
    Mit einer erschreckend schnellen Bewegung stieß Bo sich vom Schreibtisch ab und packte Sams Arm in einem schmerzhaft festen Griff.
    Sam starrte ihn an, im ersten Moment einfach nur sprachlos. »Bo, was...«
    »Nein.« Bos Stimme war hart und kalt, ein stählerner Ausdruck war in seine Augen getreten. »Du wirst nicht versuchen, mit diesem Ding zu sprechen.«
    Sam war hin- und hergerissen zwischen Verärgerung darüber, dass Bo ihn wie ein unmündiges Kind behandelte, und einer angenehmen Wärme, weil dieser Mann einen so starken Drang hatte, ihn zu beschützen. Er versuchte, etwas zu sagen, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht sofort.
    »Denkst du nicht, dass es meine Entscheidung ist?«, brachte er schließlich heraus. »Denkst du nicht, dass...«
    »Nein, das denke ich nicht«, wurde er von Bo unterbrochen. »Und du denkst überhaupt nicht, wenn du auch nur einen Augenblick lang glaubst, ich würde zulassen, dass du ein solches Risiko eingehst. Niemals!«
    Sam blickte sich nervös um, als Bo erneut auf und ab lief und dabei wie wild an seinem Zopf herumnestelte. David und Andre starrten Bo mit offenem Mund an, offensichtlich ziemlich verstört von diesem untypischen Gefühlsausbruch. Ceciles Augen folgten Bos Bewegungen und ihr Mundwinkel zog sich in einem wissenden Lächeln nach oben.
    Dean lehnte sich zu Sam hinüber und drückte sanft seine Hand. Sam schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
    »Ich habe nicht vor, ein unnötiges Risiko einzugehen.« Sam entzog Dean seine Hand wieder. »Ich möchte es einfach nur versuchen, Bo. Das ist alles.«
    Bo blieb stehen und starrte aus dem Fenster auf die Straße hinunter. »Ich weiß, dass die meisten von euch morgen etwas vorhaben. Warum machen wir nicht Schluss für heute? Seid Freitag um Punkt acht wieder hier, dann schließen wir die Untersuchung des alten Tunnels ab.«
    Sam kannte diesen Ton in Bos Stimme schon und sie alle wussten, dass er keinen Widerspruch dulden würde. Mit einem tiefen Seufzer drehte sich Sam mit dem Bürostuhl herum, um seinen Computer auszuschalten.
    Als alle anderen ihre Jacken und restlichen Sachen zusammensuchten, fühlte Sam plötzlich Deans Hände auf seinen Schultern. »Ich wünsch‘ dir ein schönes Thanksgiving, Sam«, sagte Dean sanft »Wir sehen uns dann am Freitag.«
    »Ja, das wünsch ich dir auch.« Sam wandte sich um und lächelte zu Dean hoch. »Danke.«
    »Aber klar.« Dean tätschelte Sams Wange und zog sich dann zurück, um sich auf den Weg zur Tür zu machen.
    »Dean«, sagte Bo, als Dean seine Jacke von der Garderobe nahm, »könntest du bitte noch kurz bleiben? Ich würde gern mit dir reden.«
    Deans Augen weiteten sich, aber abgesehen davon zeigte er keine Reaktion. »Klar, Bo.« Er schenkte seinen restlichen Kollegen ein strahlendes Lächeln. »Bis Freitag.«
    Nervös beobachtete Sam, wie Dean Bo in sein Büro folgte. ‚ Er wird nichts sagen‘ , versicherte Sam sich selbst, während er in seine Jacke schlüpfte. Er vertraute darauf, dass Dean ihr kleines Abenteuer für sich behielt. Es sei denn natürlich, Bo fragte ihn ganz direkt danach, ob er mit Sam geschlafen hatte. Und genau das war das Problem.
    Sam wusste, dass Dean nichts sagen würde, solange

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