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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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Tiger. »Ich weiß es nicht. Ich hab‘ mit dir Schluss gemacht. Zum Teufel noch mal, ich hab‘ dir sogar gesagt, du sollst mit Dean ausgehen. Aber ich bin wütend, völlig egal, ob ich ein Recht dazu habe oder nicht. Ich kann den Gedanken einfach nicht ertragen, dass du mit jemand anderem zusammen bist.«
    »Ich kann es genauso wenig.« Mit einem vorsichtigen Schritt nach vorne legte Sam seine Finger sanft auf Bos Oberarm. »Was zwischen Dean und mir passiert ist, hat mir nur wieder bewiesen, dass ich mit niemandem zusammen sein möchte außer mit dir.«
    Ruckartig riss Bo sich von Sams Berührung los. Er marschierte wieder auf und ab, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Sam schluckte seinen Schmerz hinunter und lehnte sich gegen die Wand, abwartend, was Bo als Nächstes tun würde.
    »Ich hatte so eine Vermutung, weißt du?«, sagte Bo, seine Stimme tief und rau. »Die Art, wie ihr euch gestern angesehen habt. Ich wollte es wissen, deshalb hab‘ ich ihn gebeten, zu bleiben.«
    »Du hast ihn gefragt?«
    »Nein. Ich wollte es tun, aber ich konnte nicht. Also hab‘ ich irgendeinen Blödsinn gefragt, ob er sich in seinem neuen Job schon eingelebt hat.« Bo schüttelte den Kopf, seine Lippen formten ein trauriges Lächeln. »Er hat sofort gemerkt, was los war. Er sagte, dass er Bescheid weiß und dass du und er...« Bo versagte die Stimme. »Er hat gesagt, dass er nur ein billiger Ersatz für mich gewesen wäre. Dass ich derjenige bin, den du willst, nicht er.«
    Sam starrte Bo an, ihm fehlten die Worte. Er wollte wütend auf Dean sein, aber er schaffte es nicht, etwas anderes außer Dankbarkeit zu empfinden. Ihm wurde bewusst, dass Dean mit Bo gesprochen haben musste, um ihn zum Handeln zu bewegen. Und verdammt noch mal, es hatte tatsächlich funktioniert.
    »Er hat recht«, gestand Sam, ohne den Blick von Bo abzuwenden. »Ich habe ihn benutzt, weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte. Ich wollte mit dir zusammen sein, aber es ging nicht. In diesem Moment habe ich versucht, dich zu vergessen, also bin ich mit Dean ins Bett gegangen. Es hat nichts gebracht. Im Gegenteil, es hat dafür gesorgt, dass ich dich noch mehr will.«
    Bo wickelte die Spitze seines Zopfs um seinen Finger. »Ich kann nicht glauben, dass Dean nicht wütend auf dich war.«
    »Er wusste, was ich mache, noch bevor ich es selbst wusste. Und er hat gesagt, wenn ich dich liebe, dann muss ich um dich kämpfen.« Es war Absicht, dass Sam nicht darüber sprach, ob Bo diese Liebe erwiderte. Wenn es tatsächlich stimmte, dann sollte Bo es selbst sagen.
    »Du hast schon einmal gesagt, dass du mich liebst«, flüsterte Bo. »Stimmt das?«
    »Ja«, antwortete Sam ohne jedes Zögern. »Ich werde nicht fragen, ob du es erwiderst. Aber Bo, kannst du mir verzeihen? Können wir es noch einmal miteinander versuchen?«
    Schweigend stand Bo vor ihm und starrte den Boden an. Sam fühlte seinen Mut sinken. Falls Bo ihm nicht vergeben würde, konnte er es ihm nicht verdenken, aber weh tat es trotzdem. Es kostete ihn jedes Fünckchen Kraft, nicht vor Bo auf die Knie zu fallen und ihn anzuflehen, ihnen noch eine Chance zu geben.
    Sam wusste nicht, wie lange sie dort standen, reglos, ohne sich anzublicken, ohne miteinander zu sprechen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Endlich hob Bo den Kopf und marschierte zu Sam hinüber, so nah, dass sich ihre Füße beinahe berührten. Seine Augen funkelten immer noch und in seiner Halsgrube konnte Sam das Pochen eines heftigen Herzschlags sehen.
    »Ich hasse dich dafür, dass du mir das antust.« Bos Stimme zitterte.
    Sam blinzelte, um das Brennen hinter seinen Augenlidern zu mildern. »Es tut mir so verdammt leid, Bo. Ich würde es zurücknehmen, wenn ich es könnte.«
    Bo hob die Hand und einen Moment lang glaubte Sam, er würde ihn schlagen. Innerlich bereitete er sich darauf vor und wandte den Blick nicht ab. Als Bo seine zitternde Hand auf Sams Wange legte und mit dem Daumen Sams Mundwinkel liebkoste, wurden Sams Knie vor Überraschung und Erleichterung ganz weich.
    »Ich dachte, ich könnte ohne dich leben«, flüsterte Bo. »Aber ich kann es nicht. Ich kann es nicht. Und dafür hasse ich dich. Ich hasse dich dafür, dass du mich dazu gebracht hast, dich zu lieben.«
    Ein unterdrücktes Schluchzen brach aus Sams Kehle hervor. »Oh Gott, Bo...«
    Sie bewegten sich beide gleichzeitig, ihre Münder verschmolzen zu einem leidenschaftlichen, verzweifelten Kuss. Sam schloss eine Hand um Bos Hinterkopf und benutzte den

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