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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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gequältes Stöhnen aus, wurden blass und taumelten ein, zwei Schritte mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück.
    »Wir sind nicht hier, um untereinander zu streiten, sondern um gemeinsam gegen die Abtrünnigen in den Kampf zu ziehen«, fuhr Nariala mit immer noch scharfer Stimme fort. Das schadenfrohe Grinsen, das sich auf den Gesichtern einiger Zwerge auszubreiten begann, erlosch. »Niemand weiß, wie lange wir in den unterirdischen Katakomben werden suchen müssen, bis wir auch den letzten Thir-Ailith aufgespürt haben. Es nutzt nichts, wenn wir unser Ziel schon erschöpft erreichen, deshalb ist eine Rast durchaus sinnvoll.«
    Keiner der Elben wagte mehr zu widersprechen. Im Gegensatz zu den Zwergen ließen sich allerdings nur wenige von ihnen auf dem Boden nieder. Während er einige Streifen des getrockneten Fleischs aus seinem Marschproviant aß, beobachtete Thilus Aliriel, die zusammen mit Lhiuvan ein Stück abseits stand. Der extreme Gegensatz zwischen ihrem Äußeren und dem, was sie dachte und wie sie auftrat, war ein Widerspruch, den er für sich selbst immer noch nicht aufzulösen vermochte. Er konnte einfach nicht begreifen, wie sich hinter einem so liebreizenden Gesicht solch ein Hochmut, solch eine Arroganz und Überheblichkeit verbergen konnten. Aber das galt nicht allein für sie, sondern im Grunde für alle Elben.
    Schon seit Jahrtausenden hatte es keine Kontakte zwischen Zwergen und Elben mehr gegeben. Ihre Völker waren nicht miteinander verfeindet, aber man konnte auch nicht von Freundschaft sprechen. Die Elben waren das älteste bekannte Volk, und früher hatten sie sich als Lehrer und Ziehväter der jüngeren Völker verstanden, eine an sich noble Rolle, doch hatten sie sich nicht damit begnügt, ein wenig Hilfestellung zu leisten, sondern hatten die Entwicklung in ihrem Sinne beeinflussen wollen. So waren Konflikte abzusehen gewesen, als die Zwerge - genau wie viele andere Völker - irgendwann ihren eigenen Weg zu suchen begannen und sich nicht länger von den Elben hatten gängeln lassen. Das jedoch hatten sie ihnen in ihrer Überheblichkeit niemals verziehen, wodurch es zu einem Bruch zwischen den Völkern gekommen war.
    Ungeachtet dessen hatte das gesamte Zwergenvolk in seiner Not trotzdem große Hoffnungen auf Kampfführer Warlon gesetzt, der mit einem Expeditionstrupp ausgezogen war, um die Elben zu finden und um Hilfe gegen die
Abtrünnigen ihres Volkes zu bitten, die Thir-Ailith, die nach einem schrecklichen Krieg vor Äonen von ihnen in unterirdische Höhlen tief unter dem Schattengebirge verbannt worden waren. Auch Thilus hatte gehofft, sie würden ein mächtiges Heer zur Unterstützung entsenden, doch ihre gesamte Hilfe bestand aus zwanzig Elbenmagiern und fünfzig Kriegern, Männern und Frauen gleichermaßen, was bei den Zwergen undenkbar gewesen wäre. Es fiel ihm immer noch schwer, die Kriegerinnen als vollwertig zu betrachten, aber während der Schlacht an den Hängen des Kalathun hatten sie bewiesen, dass sie ihren Brüdern an Kampfkraft und Entschlossenheit in nichts nachstanden.
    Und auch die Magier hatten bereits gezeigt, über welch ungeheuerliche Macht sie verfügten, als sie während der Schlacht den Zauber der Thir-Ailith zerstört und das Heer der Zwerge hatten erkennen lassen, dass es sich bei den angreifenden Horden nicht um Dunkelelben, sondern um die durch finstere Magie zu untotem Leben erweckten früheren Bewohner Zarkhaduls gehandelt hatte. Zehntausende mumifizierte Leichen, nur zu dem einen Zweck wiedererweckt, das vor dem Kalathun aufgezogene Heer der Zwerge zu vernichten.
    Aber obwohl die Elben mächtige Verbündete darstellten und die Zwerge derzeit jede Unterstützung dringend benötigten, war sich Thilus nach den Erfahrungen, die er mittlerweile mit ihnen gemacht hatte, nicht mehr sicher, ob er wirklich froh sein sollte, dass Warlons Expedition Erfolg gehabt hatte. Er hatte gehofft, dass zumindest die Spannungen zwischen ihren Völkern abnehmen würden, wenn sie sich erst einmal besser kennen lernten, doch was er in den vergangenen Stunden erlebt hatte, ließ ihn eher das Gegenteil fürchten, zumindest, was die Elbenkrieger betraf.

    Anderseits würde auch ihre Macht und die der Magier nicht ausreichen, um Elan-Dhor zurückzuerobern und die Thir-Ailith zurück in ihr unterirdisches Reich zu treiben, dafür waren sie zu wenige. So prachtvoll Zarkhadul auch sein mochte, es widerstrebte Thilus zutiefst, mit seinem gesamten Volk hierher umzusiedeln und seine alte

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