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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bekker
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besonders schwierig, sich unter diesen Umständen auf den Beinen zu halten. Die Hufe fanden so gut wie keinen Halt auf den nassen, glitschigen Planken.
    Für einen Augenblick hatte Tomli das Gefühl, dass sich der Schiffsboden unter ihm senkte. Und tatsächlich rutschte das Schiff in ein tiefes Wellental, umgeben von einer Wasserwand, die die Mastspitze überragte. Von oben stieß das Maul der gewaltigen Kreatur herab, während sich die kleineren Köpfe von allen Seiten nach dem Schiff streckten.
    Tomli griff nach dem Zauberstab. Der brausende Wind zerrte so heftig an ihm, dass er sich nur mit einer Hand nicht an der Reling festhalten konnte, und so rutschte er seitlich über die Planken.
    Er hielt den Zauberstab hoch und rief eine magische Formel, die im ohrenbetäubenden Getöse allerdings kaum zu hören war. Doch darauf kam es nicht an, einzig und allein die Stärke des Gedankens war entscheidend, das hatte Tomli während seiner Ausbildung zum Zauberlehrling von Meister Saradul gelernt.
    Er nahm all seine Kräfte zusammen und konzentrierte sie auf den Stab. Aus diesem schoss ein Lichtstrahl aus gebündelter Magie. Schwarzes und weißes Licht mischten sich auf eigenartige Weise und trafen den großen Kopf des Wesens, der daraufhin aufglühte und sich verformte.
    Die Geräusche, die von dem Wesen ausgingen, veränderten sich. Aus dem Tosen und Fauchen wurde ein Laut, der so tief war, dass man ihn im Magen spürte. Tomli war ganz benommen und hatte das Gefühl, einen Schlag abbekommen zu haben.
    Währenddessen zerfloss der Kopf des Wesens. Tropfen, so hell wie die Sonne, regneten herab. Wo sie auf die Planken trafen, hinterließen sie dunkle Brandflecken.
    Tomli wiederholte die Formel. Es war ein Schutzzauber – einfach, aber wirksam. Allerdings hatte der Zwergenjunge Zweifel daran, ob er mit diesem einfachen magischen Mittel das Geschöpf tatsächlich abwehren konnte. » Meister Saradul, so greift doch ein! Empfangt Ihr denn meine Gedanken nicht?« , sandte Tomli eine verzweifelte Botschaft.
    Ein weiteres Mal ließ er einen Strahl geballter magischer Kraft aus dem Ende des Zauberstabs schießen. Das messingfarbene Metall, aus dem er bestand, glühte auf und wirkte schon nach wenigen Augenblicken so, als würde es jeden Moment schmelzen.
    Der Zwergenjunge bemerkte schräg hinter sich den rothaarigen Halbelben Olfalas. Er war zu Boden geworfen worden, raffte sich nun aber auf und griff zu seinem Bogen und zu dem Köcher mit den Pfeilen auf seinem Rücken.
    Er schoss einen Pfeil ab und bewegte dazu die Lippen. Offenbar wandte er Elbenmagie an, denn der Pfeil erglühte und nahm eine den Naturgesetzen völlig widersprechende Flugbahn. Er durchdrang insgesamt fünf Köpfe des Wesens und zog seine Bahn schließlich so, dass er auch den immer massiger werdenden Körper durchbohrte.
    Die getroffenen Köpfe verformten sich kurz, während sie aufglühten, nahmen dann aber wieder ihre ehemalige Gestalt an.
    Tomli konnte die Wut des Wesens spüren. Es war kein richtiger Gedanke, der ihn erreichte, sondern nur ein seltsam fremdes Gefühl.
    Noch einmal nahm er seine magischen Kräfte zusammen, wollte bereits erneut die Formel rufen. Die Wasserwände, die das Schiff umgaben, drohten über der »Sturmbezwinger« zusammenzubrechen, und das hätte unweigerlich das Ende für alle an Bord bedeutet. Wer konnte sie noch retten, wenn diese Fluten sie erst einmal in die Tiefe rissen?
    Mit unnatürlicher Langsamkeit bewegte sich das Wasser, so als wäre es durch die Magie auf einmal zähflüssig geworden. » Nimm diesen Zauber!« , erreichte Tomli auf einmal ein Gedanke seines Lehrmeisters Saradul. » Sprich mir nach!«
    Und Tomli rief die Worte, die Meister Saradul auf geistiger Ebene an ihn übertrug.
    Diesmal zischte ein blauer Strahl aus dem Zauberstab, und ein zweiter bohrte sich von unten durch die Deckplanken des Schiffes, durchdrang das fest vernutete Holz, ohne es zu beschädigen. Beide Strahlen vereinigten sich, leuchteten dabei hell auf und trafen den größten Kopf des Wesens, der sich inzwischen neu gebildet hatte.
    Ein Schrei gellte.
    Tomli wunderte sich im ersten Moment, dass er ihn in dem Sturmgetöse überhaupt vernahm, bis ihm bewusst wurde, dass er mit Gedankenkraft ausgestoßen worden war. Er war nicht für die Ohren bestimmt, sondern für die Seele.
    Diesmal war die magische Kraft, die er dem Geschöpf entgegengesetzt hatte, offenbar stark genug, um es niederzuzwingen. Der Hauptkopf zerfloss. Das Wasser, aus dem er

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