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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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Dunkelelfen vor vielen Jahren ein Heer von beeindruckender Schlagkraft zusammengestellt und den Krieg gegen die ehemals freien Völker begonnen hatte. Gram hatte den Krieg nicht richtig erlebt, nur Erinnerungsfetzen waren ihm geblieben. Er wusste noch, dass Warlas von einer großen Bedrohung zu reden pflegte. Was für eine Bedrohung er gemeint haben konnte, war Gram nie klar geworden. Die freien Völker konnte er nicht gemeint haben. Die Dunkelelfen hatten zwar manche Kinder des Volkes im Krieg verloren, aber die freien Völker waren ihnen doch nicht gewachsen! Vielleicht war Warlas einfach auch ein wenig verrückt gewesen.
    Gram durchschritt die Tür unter dem Bild seines Ahnen und betrat damit den Komplex seiner Schwester, der Königin. Die Gänge wurden breiter, die Bilder noch schöner und die Architektur noch filigraner. Gram war jedoch nicht danach, die Schönheiten des Gebäudeinneren zu genießen. Er war immer noch total sauer.
    Einige Gänge später kam er im Thronsaal an. Der große Saal maß vierzig mal fünfzig Schritte bei einer Deckenhöhe von zehn Schritten. Kurz vor der hinteren Wand stand mittig Mauis Thron, aber er war leer. Maui stand hingegen etwa in der Mitte des Raumes, dort, wo der eichene Besprechungstisch stand, auf dem eine Karte des Kontinents ausgebreitet war. Gram runzelte die Stirn.
    Um Maui herum standen zwei grünhäutige Monster, die die groß gewachsene Maui noch um je einen Kopf überragten. Viel gehört hatte Gram von ihnen, aber gesehen hatte er einen Ork noch nie. Ihre Erscheinung war durchaus beeindruckend. Sie waren kräftig gebaut, sogar ihre Gesichter waren muskulös. Er hatte sich die Orks immer als einen wilden Haufen stinkender Tiere vorgestellt, die ihre Gegner zerstückeln und fressen. Aber diese beiden sahen, für die Verhältnisse von Lebewesen, die keine Dunkelelfen waren, durchaus einigermaßen gepflegt aus. Ihre dunklen Kettenrüstungen waren sauber und blitzten im Licht, und beide trugen schwere Zweihandwaffen auf dem Rücken. Gram hatte keinen Zweifel daran, dass die Orks diese Waffen mit Leichtigkeit würden führen können.
    Maui sah Gram und winkte ihn heran. „Komm zu uns, Bruder. Ich möchte dir unsere Gäste vorstellen.“ Die Orks drehten sich zu Gram um und blickten ihn ebenfalls an. „Dies sind Brecher und Dunkeltod, zwei Gesandte des Orkheermeisters Duradon“, fuhr sie fort. „Schöne Namen“, erwiderte Gram und setzte zu einem feinen Lächeln an. Er schritt zu ihnen und streckte dem ersten Ork die Hand entgegen. Er würde sie nachher waschen, war aber gespannt darauf, die Kraft des Orks beim Händedruck zu spüren.
    Der Ork schlug ein und drückte zu. Fast wäre Gram in die Knie gegangen, aber diese Blöße wollte er sich selbstverständlich nicht geben. Der Ork zerquetschte ihm fast die Hand, ohne eine Miene zu verziehen. Gram riss seine Hand von ihm los. Er verzichtete darauf, auch dem zweiten Ork die Hand zu reichen.
    „Das ist Gram, mein Bruder und Berater“, erläuterte Maui. „Ohne ihn treffe ich keine Entscheidung.“ Sie lächelte Gram an und nahm seine geschundene Hand in ihre.
    „Wir haben Euch ein Angebot zu machen.“ Die Stimme des Orks machte seinem Namen Dunkeltod alle Ehre. Die tiefe Stimme vibrierte mehr, als dass sie sprach. „Sprecht“, sagten Maui und Gram gleichzeitig und sahen sich an.
    „Liefert uns das Besetzte Land aus. Wir, die Orks des Heermeisters Duradon, wollen die Macht in diesem Land übernehmen. Die, die hier leben, sollen uns dienen.“ „Ach, und was ist mit uns?“ Gram blickte misstrauisch drein. „Ihr“, antwortete der Ork, „erhaltet als Ausgleich Alastir.“ „Alastir, das Königreich der Elfen?“ Gram dachte, er höre nicht richtig. „Ihr wisst aber schon, dass im Königreich der Elfen … nun ja, Elfen leben! Und die sind nicht so, wie soll ich sagen, gefügig wie die anderen Völker des Kontinents.“
    Dunkeltod gab eine Welle von Geräuschen von sich, die Gram als Lachen interpretierte. „Elfen.“ Dunkeltod schien sich darüber nur bedingt Sorgen zu machen. „Schlachtet sie halt ab, wenn sie euch stören . Und wenn ihr das nicht alleine könnt, so machen wir das für euch.“ „Ja, dann könnt ihr euch so lange auf eure Kunst konzentrieren“, fügte Brecher mit einem Unterton, den Gram gar nicht mochte, hinzu.
    „Also noch mal“, setzte Gram an. „Wir händigen euch das Besetzte Land aus, ihr entvölkert dafür Alastir von den Elfen, und dann erhalten wir deren Königreich für uns

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