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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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allein?“ „Ja“, sprach Dunkeltod. „Ihr wisst, welche Schätze die Elfen haben.“ „Oh ja. Davon könnten wir … davon kann das ganze Volk der Dunkelelfen in Ewigkeit leben.“ Gram grübelte über das Angebot nach; spontan erschien es ihm sehr interessant. „Und was, wenn wir ablehnen?“ „Dann werdet ihr Dunkelelfen ohnehin nicht in der Lage sein, das Besetzte Land gegen unsere Orkarmee zu verteidigen“, sprach Dunkeltod mit erhobener Stimme. „Dann schlachten wir euch zuerst ab – und die Elfen danach“, ergänzte Brecher und wirkte nicht so, als ob er scherzen würde.
    „Lasst uns allein, damit wir uns beraten können.“ Maui bat die Orks hinaus. Als sie den Saal verlassen hatten, sah sie Gram an . „Was meinst du?“, fragte sie, erahnte jedoch die Antwort bereits.
    „Nun, wenn die Alternative ist, sich abschlachten zu lassen und als Zwischenmahlzeit für eine Horde Orks zu enden oder als Sieger in das Königreich der Elfen einzuziehen, um sich dort ins gemachte und luxuriöse Nest zu setzen, dann fällt mir die Entscheidung leicht.“ Grams Laune hatte sich deutlich erholt. Er ertappte sich dabei, wie er in Gedanken schon sein Gepäck packen ließ.
    Maui sah nachdenklicher aus. „Was glaubst du, was würden die Orks mit den Völkern des Besetzten Landes machen?“ „Na, sie ausbeuten, nehme ich an. Und sie wären dabei mit Sicherheit nicht so rücksichtsvoll wie du.“ Gram lächelte düster. „Was weiß ich, vielleicht fressen sie sie auch.“
    Seine Schwester lachte kurz und freudlos auf. „Ich kann die Völker nicht den Orks überlassen. Ich bin die Königin, ich habe ihnen gegenüber auch eine Verantwortung.“ Gram sah seine Schwester mit einer Mischung aus Erstaunen und Abscheu an: „Was? Du lieferst uns lieber den Monstern aus, anstatt dein eigenes Volk in Sicherheit und zu unermesslichem Reichtum zu führen?“ Gram spürte, wie die Wut wieder in ihm hochkroch. „Gestohlenem Reichtum“, erwiderte Maui unbeeindruckt. „Drei Völker ausliefern und eines auslöschen, um sich an seinem Besitz zu laben … Nein, das kann ich nicht. Das will ich nicht!“
    Gram brüllte erst auf und sie dann an. Er verstand die Welt nicht mehr. „Du verrätst uns! Du verrätst uns alle! Dein Name wird unser aller Grabsteine schmücken. Vergehe, Schwester, lösche dich aus, denn du lädst eine Schuld auf dich, die du nie wieder begleichen kannst.“ Die Reaktion ihres Bruders erschreckte Maui. Sie sah, wie sich seine blauen Augen bei seinem Wutausbruch grün färbten. Das hatte sie nie zuvor gesehen. Auch die Worte, die er wählte, trafen sie ins Herz. Eine Träne lief ihre Wange hinunter. Gram rannte aus dem Thronsaal, und seine Bewegungen hatten etwas … Dämonisches.

Pruda, Wilys Haus
    „Da liegt er!“ Dieba zeigte aufgeregt zu Wilys Schlafzimmer. Haggy und seine Freunde eilten dorthin. Wily lag auf seinem alten Holzbett, eine alte , graue Decke lag auf ihm. Er war blass, seine Augen waren geschlossen.
    „Wily!“, rief Haggy voller Sorge, schob die anderen zur Seite und stürmte ans Bett. Er legte seine rechte Hand auf Wilys Stirn. Sie fühlte sich kühl an. Langsam öffnete Wily die Augen und drehte den Kopf zu Haggy hin. „Es geht zu Ende, alter Freund“, krächzte er leise. Zahrin, Tinchena und Otto hielten etwas Abstand und betrachteten die Szene aus der Mitte des Raumes. Auch sie kannten Wily gut, waren jedoch nicht so eng mit ihm befreundet wie der Zwerg.
    „Nein, das darf nicht sein.“ Haggy schluchzte und ergriff Wilys Hand. „Lass es gut sein, Junge. Ich habe viele Jahre erleben dürfen, habe ein gesundes Kind bekommen und …“ Er stockte. „Die Hoffnung verloren?“, fragte Haggy. „Du gehst von einer Welt, die du nicht mehr magst. Bleib hier und hilf uns, sie zu ändern!“ Wily deutete ein Lächeln an. „Nein, nein, ich mag diese Welt. Ich habe gerne hier gelebt und gearbeitet, vor allem zusammen mit dir! Ich weiß noch, als wir im Stall den Schwarzen bekommen haben und deine Bürste sich beim Ohrenstriegeln in seinem Fell verfangen hat.“ Haggy wusste sofort, worauf Wily anspielte. „Ja“, lachte er kurz auf, „woraufhin das Pony ausgetreten hat und dich mittels Potritt in den nächsten Heuhaufen bugsierte.“ Wily lächelte müde. „Wir haben viel gelacht. Den blauen Fleck habe ich immer noch.“ Er sah nachdenklich aus. „Was ich nicht mag, ist, dass wir alle keinen … Geist mehr haben. Wir gehen unserer Arbeit nach, aber wir sind doch nur Sklaven. Als ob

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