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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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wetten!“
    Als sie das Dorf erreichten, bildete sich eine Traube um die Helden. Unzählige Hände trugen sie von den Reittieren herunter in das größte Haus des Dorfes, dort, wo die Feier stattfand, die bereits in vollem Gange war. Haggy erkämpfte sich einen Platz auf dem Boden, griff einen Putzeimer, der neben dem Eingang stand, drängte durch die Menge hindurch zur provisorischen Theke, ließ den Eimer mit Bier füllen und schüttete ihn sich über den Kopf, wobei er den Mund weit öffnete und das Bier zumindest teilweise auffing. Tinchena lachte und bestellt auch „ein Bier, aber ein ganz kleines“. Zahrin und Otto hatten von einem Dorfbewohner einen Selbstgebrannten bekommen und kosteten mit wenig Zurückhaltung. Bong hatte sich in eine Ecke gesetzt und starrte in den Raum, doch Piggy hatte ein Bierfass entdeckt und rollte es mit der Schnauze durch die lachende Menge auf Bong zu. Dieses Mal, dieses eine Mal musste Bong lachen. Er lachte so laut, dass er fast vom Stuhl gefallen wäre.
    Die beiden Elfen hatten die Gelegenheit genutzt, Duram zu informieren. Doch dann waren sie entdeckt worden. Sie wurden von einer Vielzahl Personen umringt und bestaunt, immer wieder angefasst, ganz so, als testeten die Leute, ob sie echt seien. Sie ließen es mit sich machen.
    Auch Duram betrachtete das Schauspiel und genoss es, für den Moment als König des Landes nicht im Mittelpunkt zu stehen. So ging er zu Lok’thodar. Er stieß mit ihm an und sprach zu ihm: „Wie geht es nun weiter? Ein Sieg ist errungen, doch wissen wir nicht, was die Zukunft bringt.“ Lok’thodar hatte bereits einige Bierkrüge geleert. Vor einiger Zeit hätte er sich noch gar nicht vorstellen können, dieses Gebräu zu trinken, das die einfachen Völker des Besetzten Landes herstellten. Er rülpste kräftig, was Duram zu einem Lachen veranlasste, dann sagte er: „Meine Güte, ich verliere mein ganzes Benehmen. Das muss dein Zwergenblut sein!“ Wieder lachte Duram, doch Lok’thodar wurde ein wenig ernster: „Wir werden sehen. Wir müssen zurück nach Grünleben, uns mit Maui beraten. Wir können es nicht zulassen, dass die beiden verbliebenen Lords die Bewohner des Landes aussaugen. Ihre Träume haben sie wieder, doch was ist das Leben ohne Liebe und mit verkümmerten Seelen?“ „Das kann ich nicht beurteilen“, gab Duram zu bedenken, „ich kenne es ja nicht anders.“ Lok’thodar zuckte zusammen: „Entschuldige, so meinte ich das nicht.“ Duram lachte: „Schon gut, schon gut. Liebe … meine Güte, das ist für uns etwas aus den alten Geschichten.“ Lok’thodar meinte: „Ihr solltet das mal versuchen, ist prima! Kann aber auch wehtun.“ „Das heißt also, wir sollen die Schmerzen des Kampfes auf uns nehmen, um etwas zu gewinnen, das wehtut?“ Lok’thodar lachte erneut: „Ja, so in etwa!“ Duram schlug ihm auf die Schulter: „Das klingt nach einem Plan!“
    Sie gingen wieder in das Haus, wo einige Personen gerade versuchten, Piggy hochleben zu lassen und ihn in die Luft zu werfen, was wegen des Gewichtes des Ebers jedoch misslang. Stattdessen fielen alle zu Boden. Piggy grölte, und nicht nur er.
    „Dies ist nicht die Zeit der Schmerzen “, überlegte Duram. „Dies die Zeit des Feierns!“

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