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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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wagen. Sie setzte sich vor ihre Komm-Konsole, öffnete einen Kanal und schickte eine Grußbotschaft hinaus. Nach wenigen Sekunden erschien Kasidy auf dem Monitor. »Nerys« , empfing sie sie mit einem breiten Lächeln. Sie schien seit Stunden wach zu sein.
    »Guten Morgen«, grüßte Kira. »Wie es scheint, bin ich nicht zu früh dran.«
    »Absolut nicht« , versicherte Kas. »Ich höre immer gern von dir. Ein Besuch wäre natürlich noch viel besser, aber …«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Kira. »Sobald ich die Zeit finde.«
    »Nerys, bevor du mal einen Tag frei machst, kommandiert mein Kind selbst eine Raumstation.« Grinsend rieb sich Kasidy über den Baby-bauch. »Wie geht’s dir?«
    Sie kicherte. »Ich schätze … ich bin gespannt«, packte sie ihre Aufregung erstmals in Worte.
    »Na, das klingt doch gut« , meinte Kas. »Und worauf?«
    »Auf Bajor.« Mit einem Mal erkannte Kira, dass ihre Freundin das gestrige Geschehen nicht mitbekommen haben musste. »Du weißt noch nichts, oder?«
    »Sieht ganz so aus« , antwortete Kas. »Warum klärst du mich nicht einfach auf?«
    »Kas, Bajor wurde in die Föderation aufgenommen.« Die Worte kamen ihr vor wie etwas aus einem Traum. So lange schon war der Moment Bajors Zukunft gewesen, dass er sich nun, da er Gegenwart geworden war, seltsam anfühlte. »Die offizielle Zeremonie findet in sechs Wochen statt.«
    Kasidy war sichtlich überrascht. »Wann ist das passiert?« Kira berichtete ihr von Akaar, den Botschaftern und der Konferenz, und dann von der Rede des Premierministers. Nachdem sie geendet hatte, sagte Kas: »Mir war gar nicht bewusst, dass das so kurz bevorstand.«
    »Uns allen nicht«, erwiderte Kira. »Nur Shakaar.« Irgendwie schien sich Kasidys Gesichtsausdruck von Erstaunen in Unbehagen zu wandeln. »Alles in Ordnung?«, fragte Kira. »Besorgt dich das etwa?«
    »Mir geht’s gut. Ich … Ich weiß nur nicht, wie ich das einordnen soll.«
    Sie hielt inne. »Ich werde also in Föderationsgebiet wohnen. Okay, das ist schon mal gut.«
    »Es wird alles gut.«
    »Du hast natürlich recht.« Kas nickte. »Es ist nur …«
    Es ist nur, dass Captain Sisko hier sein sollte , dachte Kira. »Mach dir keine Sorgen, Kas. Du hattest eine heilige Vision und weißt, dass Benjamin bei den Propheten ist. Er weiß, was hier passiert.«
    »Natürlich.« Ein erzwungenes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
    »Du hast recht. Ich bin mir sicher, dass er sich sehr freut.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Kira. »Er hat hart hierfür gearbeitet, gegen starke Opposition und in schweren Zeiten. All dies geschieht seinetwegen.«
    Kasidy lächelte wieder. Diesmal wirkte es echt. »Er war … ist wirklich etwas Besonderes.«
    »Das ist er.«
    Die gesamte nächste Stunde lang sprachen sie über Benjamin Sisko.

    Kapitel 72
    »Wir sehen uns auf der Brücke, Captain«, sagte Nog.
    Bevor Vaughn reagieren konnte, meldete sich Dr. Bashir zu Wort.
    »Aber frühestens in ein bis zwei Tagen.« Der Mediziner trat an Vaughns Biobett und verglich die Daten seines Padds mit denen der diagnostischen Anzeige »Ich bin bald wieder da«, sagte Vaughn.
    Nog lächelte nickend und ging. Es war sein zweiter Besuch an diesem Tag gewesen – früher schon hatte er Gelegenheit gehabt, mit Ensign ch’Thane zu sprechen –, und er war längst nicht das einzige Besatzungsmitglied, das in der Krankenstation vorbeigeschaut hatte.
    Die einzige Person, die Vaughn noch nicht beehrt hatte, war überraschenderweise Prynn.
    Das Erlebnis auf dem Planeten hatte Vaughn tief berührt und ihn seine problematische Beziehung zu seiner Tochter besser verstehen lassen. Aber er durfte nicht annehmen, dass es ihr ähnlich ging. Laut Dr. Bashir, dem Prynns Abwesenheit nicht entgangen war, war sie seit dem frühen Morgen entlassen und wieder in ihrem Quartier, würde aber erst Morgen zum Dienst erscheinen. Von den drei Mitgliedern des Außenteams war sie in der besten Verfassung, doch selbst sie brauchte Zeit zur Erholung. Vaughn hatte vergeblich versucht, das als Erklärung für ihr Fehlen zu interpretieren. Es schmerzte ihn, dass sie noch nicht gekommen war.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte Bashir.
    »Erschöpft«, antwortete er. Körperlich mochte das zutreffen, vor allem aber fühlte er sich emotional gerädert. Seit er wieder bei Bewusstsein war, hatte er versucht, die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit zu verarbeiten, allerdings mit durchwachsenem Erfolg.
    Die Traurigkeit, die er zeitlebens in sich getragen hatte,

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