Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwielichtlande

Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Kellison
Vom Netzwerk:
schwarzen Augen. Sie lag auf dem Rücken, sodass das Wasser um ihre vollen, festen Brüste schwappte.
    Oh, süße Schönheit . Nebel waberte durch seinen Kopf, Adam und Segue und die Erde wichen aus seinem Bewusstsein. Adam würde ihn verstehen.
    Die Meerjungfrau lächelte und reizte einen ihrer Nippel.
    Eine Welle der Lust durchströmte Custo und sammelte sich qualvoll in seinen Lenden. Sein plötzliches Begehren spülte alle Gedanken fort, es gab nur noch den wundervollen geschwungenen Körper der Meerjungfrau. Sein Blick glitt über ihre glatte Gestalt und suchte nach einem Ort, an dem er in sie eintauchen und in der Ekstase versinken konnte. Was für ein Tod!
    Ein gigantisches Brüllen zog seine Aufmerksamkeit zurück zu der riesigen Mauer. Der tiefe wütende Schrei des Schattenmannes erschütterte die sandige Küste vor dem Himmelstor wie ein Erdbeben, die Körner kräuselten sich zu feinen Wellen.
    Oh, oh. Anscheinend hatte der Tod entdeckt, dass seine Liebste nicht im Himmel war.
    Mit der Wut des Schattenmanns stieg der Wasserstand, und das Boot schaukelte gefährlich auf einer Welle, als das Wasser des Kanals plötzlich mit einem lauten saugenden Geräusch vom Waldrand zurückwich.
    Die Meerjungfrau kreischte und entblößte spitze Piranhazähne, bevor sie in die bewegte See abtauchte.
    Custo wich zurück – das war nicht der Kuss, von dem er geträumt hatte.
    Ein Tsunami bildete sich, und die schlummernde Kraft des Wassers erwachte. Custo suchte nach einem Ruder. Nichts. Aber ein Ruder konnte ihn ohnehin nicht retten. Er saß auf dem Boden des Bootes und klammerte sich an die Seitenwände.
    Mit einem plötzlichen Stoß wurde die Barke in Richtung Zwielichtlande geschleudert. Wie ein Speer segelte er durch die Luft, bis das Wasser den Wald erreichte, er den Halt verlor und gegen einen Baum schleuderte. Verzweifelt klammerte er sich an die Äste, unter ihm toste das Wasser. Das Boot krängte, trieb davon und zerschellte. Mit den Splittern regnete die bittere Enttäuschung des Schattenmannes auf ihn herab.
    Custo schüttelte den Kopf, und zusammen mit dem Wasser verschwand die Verlockung durch die Meerjungfrau. Sie hatte sich seinen Geist untertan gemacht. Wenn ihre Macht über ihn ein Hinweis sein sollte, waren die Zwielichtlande ein ziemlich gefährlicher Ort.
    Er blieb in seinem Nest, bis sich das Wasser zurückzog, schüttelte noch immer schockiert die Äste und suchte das dichte Unterholz unter sich nach Gefahren ab. Als er nichts entdeckte, machte er sich auf den Weg hinunter in den Schlick. Das war harte Arbeit. Seine Jeans klebten an den Beinen und behinderten ihn beim Klettern, ein knochiger Zweig riss sein Hemd unterhalb des Ärmels auf. Dennoch schaffte er es, den Boden zu erreichen, und lief durch den matschigen Sumpf in die Dunkelheit.
    Die Welt der Sterblichen musste auf der anderen Seite des Waldes sein, oder? Durch die Dunkelheit und über eine helle Kreuzung, dann musste die Erde einfach nur diesen namenlosen Mistkerl wieder aufnehmen. Dann Segue und die Nachricht für Adam. Und wie es danach weiterging, wusste er nicht.
    Die feuchte Luft trieb einen kalten Schauder über seine Haut, doch er ignorierte ihn und lief weiter in den Wald hinein, um nicht gefasst zu werden. Es gab keinen Weg, nur Schatten und schwarze Baumstämme, sanft beschienen von einer nicht zu ortenden Lichtquelle. Der Geruch von Holz herrschte vor, allerdings konnte er keine Baumsorten unterscheiden und scherte sich auch nicht darum. Gefährliche Baumwurzeln überwucherten die Erde unter ihm.
    Er schien deutlich besser in der Zivilisation aufgehoben und würde einen Straßenkampf stets einem Waldspaziergang vorziehen.
    Wieder versuchte er, seinen Geist auszustrecken, aber diese Fähigkeit war in dem Wald gestorben. Er wusste nicht, was vor ihm oder was hinter ihm lag, zumindest nicht mit Sicherheit. Aber es musste einen Rückweg geben. Adams Institut hatte die Existenz von Gespenstern nachgewiesen. Segue musste nur Platz für ein weiteres Gespenst schaffen.
    Ein leuchtendes Rot erregte seine Aufmerksamkeit, saftige Beeren hingen dick und schwer wie Trauben an den Ästen eines Busches. Bei ihrem verführerischen Geruch lief Custo das Wasser im Mund zusammen. Plötzlich fühlte sich sein Magen elendig hohl an. Wie praktisch, dass das Obst gerade da war, wenn er es brauchte. Er griff nach einer vollen Traube und leckte sich voller Vorfreude die Lippen, doch dann hielt er inne.
    Er musste nichts essen. Er war tot.
    Dennoch

Weitere Kostenlose Bücher