Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
Seine Welt ist eine andere geworden und da schwanken die Gefühle zwischen überwältigender Zuneigung und Wut auf die beiden „Neuen“, die so oft einfach nur nerven! Setzen Sie verbal eine klare Grenze, wenn es handgreiflich gegenüber seinen kleinen Geschwistern wird. „Ich kann verstehen, dass du genervt bist. Aber Hauen geht nicht!“ Lassen Sie Ihre Kinder am besten nicht allein, so bemerken Sie einen Stimmungsumschwung Ihres älteren Kindes schnell.
Klein sein lassen
Geben Sie großen Geschwistern die Gelegenheit, sich bemuttern zu lassen und mal wieder das „Kleine“ sein dürfen. So können Sie spielerisch einem dauerhaften Rückfall in frühere Entwicklungsstufen vorbeugen. Erklären Sie Ihrem großen Kind immer wieder, dass es selbst anfangs auch so klein war und so oft gefüttert oder gewickelt werden musste. Und sagen Sie ihm immer wieder, wie lieb Sie es haben, auch wenn Sie momentan viel Zeit mit den Babys verbringen.
Beziehung zwischen den Kindern fördern
Fördern Sie positive Gefühle für die Geschwister, indem Sie Blicke und Laute Ihrer Zwillinge für das Geschwisterkind deuten. „Schau, jetzt hat er dich gerade angestrahlt!“ oder „Sie kuschelt sich richtig gern an dich an.“ Sie werden bemerken, wie geschmeichelt und stolz sich das ältere Kind fühlt. Von Anfang an entsteht eine einzigartige Beziehung zwischen den Geschwisterkindern und jedem einzelnen Zwilling, die sich unabhängig von den Eltern entwickelt. Helfen Sie Ihren Kindern dabei, wenn Sie merken, dass diese Hilfe brauchen. Ansonsten halten Sie sich so weit wie möglich heraus. Erklären Sie dem älteren Kind, wie es beiden Zwillingen gerecht werden kann. Jedem auf seine Weise. Am Anfang kann es für die größeren Geschwister eine Überforderung sein, sich auf zwei Neuankömmlinge gleichzeitig zu konzentrieren. Ebenso wie die Eltern, muss es das erst lernen und seine Erfahrungen machen.
Privilegien betonen
Oft hilft es auch, den Kindern die Vorteile des Großseins bewusst zu machen. Erklären Sie ihm z. B., dass die Kleinen warten müssen, bis Sie von Ihnen etwas bekommen, Ihr großes Kind sich das Gewünschte aber schon selbst nehmen kann. Sie können auch besondere Vorrechte schaffen, die nur für „große Kinder“ gelten bzw. geeignet sind.
Exklusivzeit einbauen
Tun Sie als Mutter Ihr Bestes, täglich Exklusivzeit für Ihr großes Kind zu haben. Am besten finden Sie – wenn sich der Alltag etwas eingespielthat – eine ritualisierte halbe Stunde, in der das große Kind Sie allein in Anspruch nehmen darf. Dies kann während einer Schlafenszeit Ihrer Zwillinge sein. Noch besser ist es vielleicht, wenn jemand anders einen kurzen Spaziergang mit den Zwillingen macht und Sie allein mit Ihrem großen Kind zu Hause bleiben: zum Kuscheln, Vorlesen oder Spielen. So macht das Geschwisterkind die Erfahrung: „Die Zwillinge müssen meinetwegen auch mal weg!“ Haben Sie vorher gemeinsam mit Ihrem älteren Kind einen Kurs, wie zum Beispiel Kinderturnen, besucht, behalten Sie dies bei, möglichst ohne die Babys. Die beiden können währenddessen im Kinderwagen von jemandem in der Nähe der Turnhalle spazieren gefahren werden.
Die Kleinen genießen die Zuwendung der Großen von Anfang an.
Natürlich wird es Tage geben, an denen dies nicht funktioniert, weil die Babys sich nicht an ihren Rhythmus halten oder krank sind. Ihr älteres Kind wird in diese Fälle dann aber als Ausnahmen ansehen, über die es großzügig hinwegsehen kann!
Beide Eltern kümmern sich
Wir finden es sehr wichtig, dass ältere Geschwisterkinder auch einmal beide Elternteile gemeinsam ohne die Zwillinge für sich haben. Oft teilen Eltern sich dauernd zwischen den Kindern auf, meist ist es dann der Vater, der wesentlich mehr Zeit mit dem älteren Kind verbringt. Dies genießt das Kind sicherlich sehr; es wird aber auch das Bedürfnis haben, Mama und Papa zusammen um sich zu haben, so wie es vor der Geburt der Zwillinge war.
Helfen lassen
Lassen Sie Ihr Kind helfen, wenn es will. Vielleicht hat es Vorschläge, was zu tun ist, wenn die Babys weinen. Oder eine Spielidee für seine Geschwister. Greifen Sie, wann immer möglich, die Vorschläge Ihres Kindes auf – das gibt Ihrem großen Kind das Gefühl, wichtig zu sein und einen Beitrag zum Familienleben zu leisten.
Vermeiden Sie zu viele Verbote in Zusammenhang mit den Babys. Wird das größere Kind zum Beispiel ständig aufgefordert, ruhig zu sein, weil die Babys schlafen, wird es früher oder später
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