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Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Titel: Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothee von Haugwitz , Petra Lersch
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Mütter, die im ersten Lebenshalbjahr allein mit ihren Kindern leben. Sie tragen die Verantwortung für die Kinder faktisch alleine, auch wenn der Kindsvater sich mit um die Kinder kümmert. Der Alltag spielt sich eben dort ab, wo die Kinder hauptsächlich wohnen.
    Sie und Ihre Kinder sind eine komplette Familie! Sie als Mutter entscheiden – ohne oft anstrengende Diskussionen – wo es langgehen soll, und definieren damit die „Familienwerte“. Sie managen diese Familie allerdings auch alleine und schultern die damit verbundene Verantwortung ohne hilfreiches Gegenüber. „Du kannst nie in Standby gehen als Alleinerziehende“, äußerte eine alleinerziehende Mutter – gerade kurz nach der Geburt müssen Sie dies aber! Auch nach dem Wochenbett benötigen Sie im ersten Halbjahr Unterstützung wann immer möglich. Hilfreiche Tipps dazu finden Sie in unserem Kapitel „Delegieren“ (siehe →  S. 216 ).
    Als Einelternfamilie sind Sie nicht allein. Organisationen wie zum Beispiel der „Verband alleinerziehender Mütter und Väter“ bieten in vielen lokalen Gruppen Beratung und Unterstützung. Im Serviceportal Familie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finden Sie unter dem Stichwort „Alleinerziehend“ ebenfalls Ansprechpartner. Informieren Sie sich und nutzen Sie diese Hilfen. Tipps und moralische Unterstützung finden Sie vor allem in den Netzwerken für Alleinerziehende. Wir haben Ihnen im Anhang hilfreiche Anlaufstellen aufgelistet.
Auf sich selber achten
    Die Kinder sind hilflos und brauchen uns. Wir lieben sie und wollen das Beste für sie. Aber dazu brauchen wir Kraft, müssen essen, schlafen und uns gut fühlen. Das heißt, wir müssen auf unsere eigenen Bedürfnisse achten. Es schadet Kindern nicht, von jemand anderem im Kinderwagen ums Haus gefahren zu werden, während ich in Ruhe mit meinem Partnerauf dem Sofa hocke, endlich die Kommode streiche oder mich ausruhe und einfach etwas für mich tue. Was den Kindern schadet, ist ein steter Wechsel der Personen, die sich um sie kümmern. Sie haben ja ein Bedürfnis nach möglichst viel Ordnung und Struktur in ihrem Leben.
    Natürlich mag es sein, dass Ihre Kinder lieber im elterlichen Bett angekuschelt an ihre Mutter liegen. Ganz ehrlich, dies macht Zwillingseltern schon recht früh keinen Spaß mehr! Vier Arme, die zusätzlich um sie herumwuseln, zwei – zwar kleine, aber agile – Menschen, die sich kreuz und quer zum Schlafen ins Bett legen, gerne nachts Geräusche von sich geben – das alles führt zu Nächten, in denen vermutlich die Kinder gut, die Eltern aber schlecht bis gar nicht schlafen.
    Ziehen Sie eine Grenze, wenn Sie dies nicht wollen. Ihre Kinder werden gedeihen und sich geliebt fühlen, auch wenn sie die Nächte gemeinsam in ihrem eigenen Bett ohne Eltern verbringen. Schmusen und kuscheln Sie mit ihnen tagsüber ausgiebig – aber erhalten Sie sich Ihr Territorium, wenn Ihnen dies wichtig ist. Natürlich gibt es immer Ausnahmefälle, kranke Kinder, die Sie lieber bei sich liegen haben, ängstliche Kinder, die einen schlechten Traum hatten. Nur Ausnahmen sind eben nicht die Regel!
    Sie müssen gerade bei Zwillingen nicht dauernd auf Ihre Kinder konzentriert sein. Kinder können akzeptieren, dass Eltern nicht 24 Stunden am Tag Zeit zum Spielen haben. Außerdem haben die beiden sich; es mag in bestimmten Situationen vorkommen, dass Sie den Eindruck gewinnen, dass der Bruder oder die Schwester viel wichtiger ist als Sie als Mutter oder Vater! Sie dürfen duschen und es schadet der Entwicklung Ihrer Kinder in keiner Weise, wenn die beiden diese Zeit angeschnallt im Auto-Kindersitz und damit gut gesichert vor der Dusche verbringen.
    Lassen Sie die beiden zuschauen und dabei sein, wenn Sie aufräumen, spülen oder andere notwendige Hausarbeiten erledigen. Singen Sie den beiden ein Lied vor, sprechen Sie mit Ihnen, damit sie wissen, dass Sie da sind.
Wie werden wir beiden gerecht?
    Zwillingseltern beschäftigen sich schon in der Schwangerschaft häufig mit den Fragen „Wie werden wir beiden Kindern gerecht?“ und „Kann ich beide Kinder gleich viel lieben?“. Ganz sicher können Sie sie genug lieben, Ihr Herz wird groß genug sein für alle Ihre Kinder und noch genügend Platz haben für all die Menschen, die Ihnen wichtig sind! Wie eine Zwillingsmutter mal so treffend sagte: „Die Liebe wächst mit jedem Kind, die muss man nicht teilen.“
    Es ist überdies ganz natürlich, dass Sie Zeit brauchen, um mit jedem

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