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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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deutete auf den Boden des Hangars. »Sei ehrlich zu mir, Mensch. Schau dir deine Verehrer an, und dann schau dir die Consu an. Glaubst du wirklich, dass deine Gruppe den Sieg davontragen wird? Willst du um ihretwillen die Sicherheit aller Menschen gefährden, die dir etwas bedeuten? Ich biete dir jetzt eine Alternative. Sie ist risikofrei. Sie kostet dich nicht mehr als deine Zustimmung. Deine Verehrer werden keine Einwände erheben. Sie werden glücklich sein, es für dich tun zu dürfen. Sag ihnen einfach, was du von ihnen verlangst.
Befiehl es ihnen. Und wenn es dir ein besseres Gefühl gibt, sag ihnen, dass sie ihr Bewusstsein abschalten sollen, bevor sie sich töten. Dann werden sie keine Furcht vor diesem Opfer verspüren. Sie werden es einfach tun. Sie werden es für dich tun. Sie werden es für das tun, was du für sie bist.«
    Ich dachte über die Worte des Consu nach. Dann wandte ich mich an Dock. »Für dich gibt es keinen Zweifel, dass die Obin es für mich tun würden?«, fragte ich.
    »Nicht den geringsten«, sagte Dock. »Sie sind hier, um auf deinen Befehl zu kämpfen, Zoë. Sie wissen, dass sie sterben könnten. Sie haben diese Möglichkeit akzeptiert, genauso wie die Obin, die sich geopfert haben, um diesen Consu hierherzubringen, wussten, was von ihnen erwartet wurde.«
    »Und was ist mit dir?«, sagte ich zu Hickory. »Dein Freund steht da unten, Hickory. Du hast mindestens zehn Jahre deines Leben mit Dickory verbracht. Was sagst du dazu?«
    Hickorys Zittern war so leicht, dass ich mir nicht ganz sicher war, es wirklich bemerkt zu haben. »Dickory ist bereit, dir jeden Wunsch zu erfüllen, Zoë. Das sollte dir inzwischen bewusst sein.« Dann wandte er den Blick ab.
    Ich sah General Gau an.
    »Zu meinem Bedauern kann ich Ihnen keinen Rat anbieten«, sagte er. »Aber ich bin sehr neugierig darauf, wie Sie sich entscheiden werden.«
    Ich schloss die Augen und dachte an meine Familie. An John und Jane. An Savitri, die mit uns zu einer neuen Welt aufgebrochen war. Ich dachte an Gretchen und Magdy und ihre mögliche gemeinsame Zukunft. Ich dachte an Enzo und seine Familie und an das, was ihnen fortgenommen worden war. Ich dachte an Roanoke, mein Zuhause.

    Dann wusste ich, was ich zu tun hatte.
    Ich öffnete die Augen.
    »Die Entscheidung liegt auf der Hand«, sagte der Consu.
    Ich sah ihn an und nickte. »Vermutlich haben Sie Recht. Deshalb werde ich jetzt nach unten gehen und es den anderen sagen.«
    Ich ging zur Tür, um die Leitzentrale zu verlassen. Doch General Gau legte eine Hand auf meinen Arm.
    »Überlegen Sie sich gut, was Sie tun, Zoë«, sagte er. »Ihre Entscheidung ist von großer Bedeutung.«
    Ich blickte zum General auf. »Das weiß ich. Und ich weiß, dass es meine Entscheidung ist.«
    Der General ließ meinen Arm los. »Tun Sie, was Sie tun müssen.«
    »Vielen Dank. Ich glaube, das werde ich tun.«
    Ich verließ den Raum und musste mir während der nächsten Minute größte Mühe geben, nicht die Treppe hinunterzufallen. Zum Glück schaffte ich es. Aber es war knapp.
    Dann ging ich auf die Gruppe der Obin zu, die sich leise miteinander unterhielten oder Streckübungen machten. Als ich näher kam, suchte ich nach Dickory, aber ich fand ihn nicht. Es waren zu viele Obin, und Dickory schien sich irgendwo aufzuhalten, wo ich ihn nicht sofort bemerkte.
    Schließlich registrierten die Obin meine Anwesenheit. Sie verstummten und nahmen leise eine geordnete Formation ein.
    Einen Moment lang stand ich vor ihnen und versuchte jeden einzelnen Obin zu sehen und keine hundertköpfige Gruppe. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Aber nichts kam heraus. Mein Mund war so trocken, dass ich meine
Sprechfähigkeit verloren hatte. Ich schloss ihn, schluckte ein paarmal und versuchte es dann erneut.
    »Ihr wisst, wer ich bin«, begann ich. »Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich kenne nur einen von euch persönlich, und das tut mir furchtbar leid. Ich wünschte, ich hätte jeden von euch kennengelernt, bevor ihr aufgefordert wurdet … bevor ich euch aufforderte …«
    Ich hielt inne. Ich redete dummes Zeug. Zumindest sagte ich nicht das, was ich eigentlich sagen wollte.
    »Hört mal«, setzte ich wieder an. »Ich will euch ein paar Dinge sagen, aber ich kann nicht versprechen, dass das alles irgendeinen Sinn ergibt. Trotzdem muss ich sie euch sagen, bevor …« Mit einer vagen Geste zeigte ich auf den Frachthangar. »Bevor das hier losgeht.«
    Alle Obin sahen mich an, aber ich konnte nicht sagen, ob

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