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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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interessiert.«
    »Das Besondere ist, dass diese Sache, die uns interessiert, von anderen dazu benutzt worden wäre, Druck auf uns auszuüben, Zoë«, sagte Dock. »Sie hätten versucht, es uns zu verkaufen oder ganz vorzuenthalten. Du hast es uns freiwillig gesagt.«
    »Nachdem ich eure Hilfe verlangt und Hunderte von Obin in den Tod geschickt habe«, sagte ich und setzte mich wieder.
»Mach mich jetzt bloß nicht zur Heldin, Dock. So fühle ich mich nämlich ganz und gar nicht.«
    »Verzeihung, Zoë«, sagte Dock. »Aber wenn du keine Heldin sein willst, sollte dir zumindest klar sein, dass du keine Schurkin bist. Du bist unsere Freundin.«
    »Danke, Dock«, sagte ich. »Damit komme ich klar.«
    Dock nickte. »Jetzt muss ich die einhundert Freiwilligen suchen, die du brauchst, und der Regierung mitteilen, was du mir anvertraut hast. Mach dir keine Sorgen, Zoë. Wir werden dich nicht enttäuschen.«

    »Mehr kann ich Ihnen in der Kürze der Zeit nicht bieten«, sagte General Gau und umfasste mit einer ausladenden Geste den riesigen Frachthangar der Raumstation. »Dieser Teil der Station wurde erst vor kurzem erbaut. Er wurde noch gar nicht als Umschlagplatz für Frachtgüter benutzt. Aber ich denke, er dürfte für Ihre Zwecke genügen.«
    Ich blickte mich in der gewaltigen Halle um. »Das glaube ich auch. Vielen Dank, General.«
    »Das ist das Mindeste, was ich für Sie tun kann«, sagte Gau. »Schließlich haben Sie mir in letzter Zeit sehr geholfen.«
    »Danke, dass Sie wegen der Consu-Invasion nicht nachtragend sind.«
    »Im Gegenteil, sie war ein Segen«, sagte Gau. »Dadurch wurde die Schlacht rund um die Station beendet, bevor sie schlimmere Folgen gehabt hätte. Die Verräter dachten, ich hätte all diese Schiffe zu Hilfe gerufen. Sie kapitulierten, bevor ich diese Vermutung dementieren konnte. Sie haben mir geholfen, die Rebellion schon im Keim zu ersticken.«

    »Keine Ursache«, sagte ich.
    »Dafür danke ich Ihnen«, sagte Gau. »Doch jetzt wäre es mir natürlich lieber, wenn sie möglichst bald wieder verschwinden. Aber wie ich es verstanden habe, wollen sie nur dafür sorgen, dass wir freundlich zum Consu sind, den wir hier zu Gast haben. Die Schiffe sind Kampfdrohnen ohne Besatzung, aber sie wurden von den Consu konstruiert. Ich denke, dass wir kaum eine Chance haben, wenn sie das Feuer auf uns eröffnen sollten. Also leben wir hier im Moment in erzwungenem Frieden. Da dieser Umstand für und nicht gegen mich arbeitet, sollte ich mich lieber nicht beklagen.«
    »Haben Sie schon mehr über Nerbros Eser und seine Pläne herausgefunden?« Ich wechselte das Thema, weil ich mich so wenig wie möglich mit den Consu beschäftigen wollte.
    »Ja«, sagte Gau. »Lernin ist recht mitteilsam, seit er sich bemüht, nicht als Verräter hingerichtet zu werden. So etwas motiviert ungemein. Er hat erzählt, dass Eser beabsichtigt, Roanoke mit einer kleinen Bodenstreitmacht einzunehmen. Damit will er zeigen, dass er mit hundert Soldaten etwas schafft, was mir mit vierhundert Schlachtkreuzern nicht gelungen ist. Aber ›einnehmen‹ dürfte wohl der falsche Begriff sein, da Eser vorhat, die Kolonie mitsamt allen Bewohnern zu vernichten.«
    »Das war auch Ihr Plan«, rief ich dem General ins Gedächtnis.
    Er wackelte mit dem Kopf, was ich als Geste der Zustimmung deutete. »Inzwischen haben Sie hoffentlich erkannt, dass es mir lieber gewesen wäre, die Kolonisten nicht zu töten. Eser hat nicht die Absicht, den Menschen diese Möglichkeit anzubieten.«

    Ich bemühte mich, diese Information zu verarbeiten. »Wann will er angreifen?«, fragte ich.
    »Bald, schätze ich«, sagte Gau. »Lernin glaubt nicht, dass Eser seine Streitmacht schon zusammengestellt hat, aber das gescheiterte Attentat dürfte ihn zwingen, rasch tätig zu werden.«
    »Großartig!«
    »Es bleibt immer noch etwas Zeit«, sagte Gau. »Geben Sie die Hoffnung noch nicht auf, Zoë.«
    »Das habe ich auch nicht vor. Aber ich muss mich im Moment um ziemlich viele Sachen gleichzeitig kümmern.«
    »Haben Sie schon genug Freiwillige gefunden?«
    »Die haben wir«, sagte ich und kniff die Lippen zusammen.
    »Was ist los?«, wollte Gau wissen.
    »Einer der Freiwilligen …«, begann ich und musste dann noch einmal ansetzen. »Einer der Freiwilligen ist ein Obin namens Dickory. Er ist mein Freund und Leibwächter. Als er sich freiwillig meldete, war ich dagegen. Ich habe von ihm verlangt, dass er sein Angebot zurückzieht. Aber er hat sich geweigert.«
    »Wenn

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