Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
finden«, sagte Dock zu mir. Wir befanden uns im Konferenzraum, den General Gau uns zur Verfügung gestellt hatte. Hickory und Dickory standen draußen vor der Tür und sorgten dafür, dass wir nicht gestört wurden. »In einer Stunde kann ich sie dir präsentieren.«
    »Warum hast du mir nicht gesagt, wie die Obin die Consu veranlasst haben, mit mir zu reden? Der Consu, mit dem ich gesprochen habe, sagte, dass dazu mehrere hundert Obin sterben mussten. Warum habt ihr mich nicht gewarnt, dass so etwas geschehen würde?«
    »Ich wusste nicht, auf welche Weise man versuchen würde, die Aufmerksamkeit der Consu zu wecken«, sagte Dock. »Deine Forderung habe ich zusammen mit meiner Zustimmung weitergeleitet. An der Entscheidung war ich nicht beteiligt.«
    »Aber du wusstest, dass so etwas geschehen könnte.«
    »Als Mitglied der Regierung wusste ich, dass wir die Consu beobachten und dass Pläne verfolgt werden, sie zu bewegen, wieder mit uns zu reden«, sagte Dock. »Mir war bekannt, dass dies eine der Optionen war.«
    »Warum hast du es mir nicht gesagt?«
    »Ich erwähnte, dass es mit einem hohen Preis verbunden sein könnte, die Consu zu einem Gespräch zu überreden«, sagte Dock. »Das war der Preis. Als wir darüber sprachen, schien dir ein solcher Preis nicht zu hoch zu sein.«
    »Ich wusste nicht, dass es bedeutet, dass Hunderte von Obin sterben würden«, sagte ich. »Oder dass sie sich so lange ins Feuer der Consu werfen, bis die Consu neugierig genug geworden sind, um das Feuer einzustellen. Hätte ich das gewusst, hätte ich euch gebeten, einen anderen Weg zu finden.«
    »In Anbetracht deiner Forderung und der knappen Zeit gab es keine andere Möglichkeit.« Dock kam zu mir und öffnete die Hände, als wollte er mir etwas Wichtiges zeigen. »Bitte versuch zu verstehen, Zoë. Wir hatten schon seit längerem geplant, an einen Consu auf seiner Todesreise heranzutreten. Das war einer der Gründe, warum wir deine Forderung überhaupt erfüllen konnten. Alles war längst vorbereitet.«
    »Aber es war meine Anweisung, die für den Tod dieser Obin verantwortlich war«, sagte ich.
    »Es ist nicht deine Schuld, dass die Consu ihren Tod verlangt haben«, sagte Dock. »Die Obin, die an dieser Mission teilnahmen, wussten, was sie tun mussten, um die Aufmerksamkeit der Consu zu wecken. Sie waren längst darauf vorbereitet. Durch deine Forderung änderte sich lediglich der Zeitpunkt und der Zweck ihrer Mission. Aber alle, die daran teilnahmen, taten es freiwillig und wussten um den Grund.«
    »Trotzdem taten sie es, weil ich nicht über die Konsequenzen meiner Forderung nachgedacht habe.«
    »Sie taten es, weil du unsere Hilfe gebraucht hast«, sagte Dock. »Sie betrachteten es als Ehre, dies für dich zu tun. Genauso wie jene, die jetzt für dich kämpfen sollen, es als große Ehre ansehen.«
    Ich blickte auf meine Hände, weil ich mich zu sehr schämte, um Dock in die Augen zu sehen. »Du sagtest, ihr hättet ohnehin geplant, an einen Consu auf seiner Todesreise heranzutreten. Was wolltet ihr ihn fragen?«
    »Wir wollen verstehen«, sagte Dock. »Wir wollen wissen, warum die Consu uns das Bewusstsein vorenthalten haben. Wir wollen wissen, warum sie uns mit diesem Mangel bestrafen.«

    Jetzt blickte ich auf. »Darauf weiß ich die Antwort.« Dann erzählte ich Dock, was der Consu mir zum Thema Bewusstsein erklärt hatte und warum sie entschieden hatten, es den Obin vorzuenthalten. »Ich weiß nicht, ob das die Antwort ist, nach der ihr gesucht habt. Aber so hat sich der Consu geäußert.«
    Dock sagte nichts dazu. Als ich ihn etwas genauer musterte, sah ich, dass er zitterte. »He«, sagte ich und stand von meinem Stuhl auf. »Ich wollte dich nicht verärgern.«
    »Ich bin nicht verärgert«, sagte Dock. »Ich bin glücklich. Du hast uns Antworten auf Fragen gegeben, die wir uns gestellt haben, seit unser Volk existiert. Antworten, die die Consu uns nicht geben wollten. Antworten, für die viele von uns ihr Leben geopfert hätten.«
    »Viele von euch haben dafür ihr Leben geopfert«, sagte ich.
    »Nein«, sagte Dock. »Sie opferten sich, um dir zu helfen. Sie haben nicht erwartet, dass es eine Belohnung für ihr Opfer gibt. Sie taten es, weil du es gefordert hast. Du hast uns nichts dafür gegeben. Aber jetzt haben wir Antworten von dir bekommen.«
    »Kein Problem.« Ich wurde verlegen. »Das war nichts Besonderes für mich. Der Consu hat einfach darüber gesprochen. Ich dachte mir, dass es euch vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher